Alleine weiterleben Wenn der Partner stirbt: Den heilsamen Weg der Trauer finden
:
Eva Terhorst
:
Alleine weiterleben Wenn der Partner stirbt: Den heilsamen Weg der Trauer finden
:
Verlag Herder GmbH
:
9783451814945
:
1
:
CHF 11.70
:
:
Lebensführung, Persönliche Entwicklung
:
German
:
160
:
Wasserzeichen
:
PC/MAC/eReader/Tablet
:
ePUB
Der Verlust des Partners, des Ehemanns oder langjährigen Lebensgefährten, ist für jede Witwe ein Schicksalsschlag. Ganz gleich, ob jung oder alt, ob die Partnerschaft schon sehr lange oder erst kurz bestand, ob die Beziehung noch 'glücklich wie am ersten Tag' war oder Liebe und Leidenschaft über die Jahre hinter die Anforderungen des Alltags zurückgetreten ist: wenn der Partner gestorben ist, erschüttert dies Körper, Geist und Seele der Witwe. Eva Terhorst beschreibt in ihrem neuen Buch, wie Frauen die vielfältigen Herausforderungen nach dem Tod ihres Partners bestehen können. Sie begleitet die Frauen in der Zeit der Umwälzung, gibt Impulse, konkreten Rat sowie Tipps und unterstützt die Witwen mit Affirmationen und Traumreisen. So können Frauen ihren heilsamen Weg in der Trauer finden. Irgendwann, nach viel Trauer, Mut, Achtsamkeit, Arbeit und Energie darf das Leben sich wieder gut anfühlen.
Eva Terhorst war PR-Beraterin, wurde Trauerbegleiterin, nachdem sie wieder einen geliebten Menschen verlor. Als sie 15 Jahre alt geworden war, nahm ihre Mutter sich das Leben. Als sie Anfang 40 war, starb ihr Lebensgefährte an Krebs. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Mehr Informationen unter trauerbegleiter.org
Kapitel 1:
Was Trauer mit unserem Geist und Körper macht
Wenn der geliebte Partner gestorben ist, wird plötzlich aus dem Wir ein Ich. Ob er plötzlich oder nach langer Krankheit und nach einem langen, sogenannten »erfüllten« Leben gegangen ist: Das gemeinsame Sein, das sich über Jahre aufgebaut und entwickelt hat, ist mit einem Mal zu Ende und das lässt uns in ein tiefes Loch fallen. Wir fühlen nur noch Schmerz, nie waren wir so verletzt und verletzlich, nichts ist mehr, wie es war. Kam der Tod plötzlich, beschäftigt uns für lange Zeit die Frage nach dem Warum und wie wir es hätten verhindern können, denn der Schmerz, den dieser Verlust bedeutet, lässt keine innere Weite mehr zu. Ist der Partner in höherem Alter gestorben, stellt sich oft die andere Frage nach dem Warum: Warum er zuerst, warum nicht ich, warum lässt er mich alleine? Fragen, die nicht zu beantworten sind und zu nichts führen. Fragen, die immer wieder im Kopf kreisen, während das Herz bis zum Umfallen schmerzt, aber einfach nicht aufhört, weiter zu schlagen. Das Leben geht weiter, obwohl das Leben des geliebten Mannes zu Ende ist. Das ist schwer zu ertragen. Auch wenn wir alle sterben, immer gestorben wurde und der Tod zum Leben dazugehört, ist unser Sein maßgeblich auf das Leben ausgerichtet. Dabei blenden wir den Tod aus, auch viele ältere Menschen, die bereits auf ein langes Leben zurückblicken können, tun das. Denn der Tod macht uns Angst, wir verstehen ihn nicht. Wir wissen nicht mit Sicherheit, was nach unserem Tod mit uns passiert, und eigentlich wissen wir auch nicht so recht, wo wir herkommen. Vielleicht sind Nähe und Liebe genau die Werte, die wir, wenn wir geboren werden, aus der einen Welt mitbringen und die wir in eine andere Welt mitnehmen, wenn wir sterben. So hinterlässt ein Mensch, dessen Liebe und Nähe wir sicher waren, wenn er stirbt, einen riesigen Krater in unserem Herzen. Wir müssen ohne ihn, ohne diese Quelle der Liebe in die Zukunft schauen.
Die Trauer greift tief in unser gesamtes System ein, unser Geist und Körper und insbesondere das Herz sind betroffen. In diesem Kapitel erhalten Sie einen Überblick über die möglichen Folgen, damit Sie wissen, womit Sie es zu tun haben, und vielleicht mehr Geduld mit sich selbst bekommen. Die Informationen mögen Ihnen auch helfen, die Auswirkungen auf Sie zu mildern. Auf die psychische Verfassung gehe ich im vierten Kapitel gesondert ein.
Was im Gehirn passiert
Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, ist das ein schwerer Schicksalsschlag. Wir reagieren darauf mit Trauer. Obwohl wir uns während dieser Zeit öfter mal als »ver-rückt« empfinden, handelt es sich nicht um eine psychische Erkrankung. Es verändert sich lediglich unsere Wahrnehmung. Wir sind unkonzentrierter, weniger aufnahmefähig und