: Roman Valent
: Ohne Job mit 45+
: Goldegg Verlag GmbH
: 9783901880780
: 1
: CHF 11.80
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: Ausbildung, Beruf, Karriere
: German
: 193
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Rationalisie ung, Globalisierung, Gewinnsteigerung im Sinne des„shareholder value“: die Generation 45plus wird verstärkt vom Arbeitsmarkt verdrängt. Die Folgen für die Betroffenen reichen vom Verlust der beruflichen Perspektiveüber finanzielle Einbußen bis zu physischen und psychischen Problemen.

Die Generation 45+: verloren im Bermudadreieck? (S. 17-18)

Die Generation 45+: verloren im Bermudadreieck? Die Politik gibt mit der Pensionsreform die Ausgangsbasis vor: Die Menschen sollen in Zukunft länger arbeiten, konkret bis zum Alter von 60 bis 65 Jahren. Aufgrund der demografischen Entwicklung, so wird seit Jahrzehnten argumentiert, sei das jetzigeösterreichische Pensionssystem nicht mehr finanzierbar. Ein logischer Schritt war also, die Frühpension abzuschaffen und so den ArbeitnehmerInnen mitzuteilen, dass sie in Zukunft länger in den Betrieben bleiben sollen.

Für die Unternehmen war aber gerade die Frühpension ein Kompromiss, die MitarbeiterInnen zumindest bis zu diesem Zeitpunkt zu beschäftigen. Diese Vorgehensweise wurde von allen toleriert und eingehalten.

Es war moralisch undenkbar, an eine andere vorzeitige Auflösung von Dienstverhältnissen zu denken. Alle haben sich daran gehalten, das Unternehmen, der Betriebsrat, die Betroffenen und auch die Konkurrenz!

Viele Firmenchefs konnten es auch früher kaum erwarten, sich von ihrenälteren MitarbeiterInnen zu trennen, wahrscheinlich schon damals wegen des Kostenfaktors. Die Unternehmen reagierten auf ihre Weise auf die Abschaffung der Frühpension. Keineswegs beschäftigten sie ihre MitarbeiterInnen nun länger. Jetzt brauchten sie nicht mehr bis zum Frühpensionsalter zu warten. Sie konnten diese MitarbeiterInnen schon vorher abfertigen. Der„Golden Handshake" wurde Usus.

Selbst solche Vereinbarungen sind heute nicht mehr die Regel. Unternehmen bauen ihreälteren ArbeitnehmerInnen ab und begründen diesen Schritt mehr oder weniger offen: DieÄlteren seien zu teuer, zu kritisch gegenüber Organisationsmaßnahmen und neuen Entwicklungen etc.

Die meisten Unternehmen agieren heute so. Die Hemmschwellen sinken, Unternehmen zeigen sich zunehmend rücksichtsloser. Die Entwicklungen in vielen börsenotierten Unternehmen zeichnen kein schönes Bild: Die versammelte Belegschaft erfährt nach dem Berichtüber den gigantischen Jahresgewinn von hunderten Millionen Euro von der geplanten Reduzierung des Personals. Begründung:„Im Konkurrenzunternehmen sind die Gewinne größer ausgefallen. Da müssen wir nachziehen."

Die Menschen bekommen widersprüchliche Botschaften vermittelt. Einerseits heißt es:„Wir müssen länger arbeiten, weil das Pensionssystem vor dem Kollaps steht." Andererseits wird ArbeitnehmerInnen oft mit 40 oder 45 Jahren zu verstehen gegeben, dass sie nicht mehr gebraucht werden.

Dieser Widerspruch sollte uns beschäftigen: Wenn Sie bis 65 arbeiten sollen, dann können Sie nicht schon mit 40 dafür zu alt sein. Das ist eine krankhafte Entwicklung in unserer Wirtschaft und unserem Sozialsystem. Wenn wir Leute dieser Altersgruppe gedanklich und im realen Arbeitsleben abschreiben, müssen wir das soziale Netz und die Betreuung auf diese Gruppe ausdehnen. Die wirklich„Alten" sind längst abgeschrieben, die Pensionisten, die alten Kranken. Jetzt kommt die nächste Generation dran, die„Generation 45+".

Geleitwort4
Vorwort des Autors6
Inhaltsverzeichnis10
Einleitung: Mut zum Neustart – was Sie in diesem Buch finden12
Die Generation 45+: verloren im Bermudadreieck?18
Argumente für und gegen die Generation 45+22
Wird die demografische Veränderung alle Probleme lösen?29
Altersarbeitslosigkeit bzw. Notstandshilfe als Ersatzpension?32
Die Potenziale der Generation 45+ nutzen34
Erfahrungswissen: Der Bonus der Generation 45+36
Benötigen wir einen Wertewandel?47
Die Grundlagen für einen Neustart am Arbeitsmarkt52
In welchen Unternehmen gibt es Chancen für die Generation 45+?52
Wie sieht ein gesunder Mix zwischen Alt und Jung aus?57
Neustart in der Praxis62
Eigeninitiative ergreifen – Netzwerke nützen62
Strategien und Marketing für die Generation 45+67
Bewerben Sie sich authentisch74
So überzeugen Sie mit Ihrer authentischen Bewerbung92
Kreativ und mutig bewerben – ein Dialog99
Häufige Fragen im Bewerbungstraining118
Weiterbildung oder „Kommt Zeit, kommt Pension“?125
Alternative Beschäftigungsarten: Chancen und Risiken129
Arbeitsmarkt und Flexibilität – von Freiheit und anderen Mythen136
Neue Berufsfelder mit Chancen für die Generation 45+143
Was bringt der 2. Arbeitsmarkt den Älteren?149
Vorbeugende Maßnahmen152
Brückenschlag zwischen den Generationen: Lernen voneinander152
Reife als Wert – altersgerechte Arbeit153
Ausblick: Worauf es für die Generation 45+ ankommt156
Vorstellung: Maßnahmen156
164156
Aktives Altern und Unternehmen164
Das LIFE Programm der voestalpine168
Das Projekt „Genera“ bei der Salzburg AG173
Anhang178
Links178
Verwendete und weiterführende Literatur186
Stichworte188
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