: Orison Swett Marden
: Die Wunder des rechten Denkens
: neobooks Self-Publishing
: 9783742735126
: 1
: CHF 0.90
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: Spiritualität
: German
: 167
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nimm einen zaghaften, scheuen, stets zurückweichenden Menschen und bringe ihm bei, dass er an sich selbst glaubt, dass er einsieht, auch in ihm liegen große Möglichkeiten, dass er überzeugt ist, auch aus ihm könne noch ein angesehenes und leistungsfähiges Mitglied des Staates werden. Lass ihn in diesem Glauben sich üben, bis er ganz stark wird, und du wirst sehen, es wächst ihm nich bloß der Mut, sondern alle seine geistigen Fähigkeiten wachsen und entwickeln sich mit. Es kommt gar nicht in erster Linie darauf an, wie groß die ursprünglichen Fähigkeiten eines Menschen sind: seine Selbsteinschätzung bestimmt das Ergebnis ihrer Betätigung. Wenn ein Mensch nur ein Talent, aber einen starken Glauben an sich selbst hat, so leistet und erreicht er viel mehr als ein anderer, der fünf oder zehn Talente, aber kein Selbstvertrauen besitzt. Denke niemals schlecht und niedrig von dir selber, betrachte dich immer als stark und frisch. Die Möglichkeit, dass du es zu nichts Rechtem bringen könntest, darf dir gar nicht in den Sinn kommen. Das Geheimnis jeden Erfolgs liegt darin, dass man seinen Geist kraftvoll auf den einen Punkt des Ziels gesammelt hält. Wenn wir eine brennende Sehnsucht empfinden, etwas auszuführen, so ist das schon ein Beweis dafür, dass wir auch die Fähigkeit dazu haben, und die beständige Bejahung, dass wir es tun können und tun werden, macht die Verwirklichung noch gewisser. Der Glaube ist der Felsen, in den der Grundstein des Charakters eingesenkt ist. Wer einen unerschütterlichen Glauben an seine Sendung und sich selbst besitzt, der hat Kraft und Macht. Erstveröffentlichung: 1911, Autor: Orison Swett Marden 2. E-Book-Auflage 2018: ISBN 978-3-944432-10-6 Umfang: ca. 150 Buchseiten, 15 Kapitel

O. S. Marden (? 1924) studierte Medizin und Jura u. a. an der Harvard-University, bevor er zum erfolgreichen Hotelbesitzer aufstieg. Mit seinem 800-seitigen Werk 'Pushing to the Front' und der Zeitschrift 'Success' erreichte er zu seiner Zeit hunderttausende Leser und legte die Grundlagen der Erfolgsliteratur.

1. Kapitel: Die göttliche Bürgschaft für unsere Sehnsucht


Unsere Sehnsucht schafft die Form im

Ton, die das Leben in Marmor meißelt.

Nicht um was du in Worten bittest,

sondern was du im tiefsten Herzen ersehnst,

das ist dein wahrer Glaube.

Was das Herz erwartet, das baut es sich auf. Die Sehnsucht, die wir im Herzen tragen, die Wünsche, die unsere Seele erfüllen, sind mehr als bloße Luftgebilde der Einbildung oder müßige Träume. Sie sind Weissagungen, Voraussagungen, Vorboten und Vorläufer dessen, was dereinst Wirklichkeit werden kann. Sie sind die Gradmesser dessen, was als Möglichkeit in uns liegt: sie bezeichnen die Höhe unseres Strebens und die Weite unserer Kraft.

Was wir mit Ernst ersehnen und mit Eifer erstreben, das ist schon auf dem Weg zur Verwirklichung. Unsere Ideale sind schon die ahnenden Umrisse der hinter ihnen stehenden Wirklichkeit, sie sind das wirkliche Wesen der Dinge, auf die wir hoffen.

Der Bildhauer ist gewiss, dass sein Ideal nicht bloß ein Spiel seiner Einbildungskraft ist, sondern eine Weissagung und Vorahnung dessen, was in Marmor erstehen wird.

Wenn wir anfangen, und von Herzen nach etwas zu sehnen, dann knüpfen wir schon eine Verbindung damit an, die umso inniger und fester ist, je heißer unsere Sehnsucht und je verständiger unser Eifer ist. Der Fehler, den wir meist begehen, ist nur der, dass wir zu sehr in der stofflichen Welt leben und zu wenig in der idealen. Wir müssen lernen, mit unserem Geist in dem Ideal zu leben, das wir verwirklichen wollen. Wenn wir zum Beispiel jung bleiben wollen, so müssen wir im Geist das Bild der Jugend festhalten. Wenn wir so im Ideal leben, dann verschwinden alle körperlichen, geistigen und sittlichen Unvollkommenheiten. In der Welt des Ideals, „wo die reinen Formen wohnen“, da ist alles jung und schön, da gibt es kein Alter, keinen Verfall, keine Hässlichkeit. Die Gewohnheit, in dieser Welt zu leben, gibt uns deshalb ein beständiges Bild der Vollkommenheit, nach der wir streben, und stärkt unsere Hoffnung und unseren Glauben, dass wir endlich das Ziel der Vollkommenheit und Göttlichkeit erreichen, denn wir sehen schon die Umrisse der Wirklichkeit, die uns dereinst geschenkt werden muss.

Wenn wir uns daran gewöhnen, die Dinge so zu denken und vorzustellen, wie wir sie haben wollen und wie sie sein sollen, und ebenso energisch uns selbst als etwas Ganzes und Vollständiges zu wollen dann haben wir das Bild dessen, was das Leben verwirklichen wird. Halte beständig vor deinem Geist das Ideal des Menschen, der du werdenwillst und lass kein Bild von etwas Schwachem oder Minderwertigem aufkommen, das du werdenkönntest. Verweile niemals bei dem Gedanken an Schwäche oder Fehler, sondern halte das Ideal fest und ringe mit aller Kraft danach – nur so wirst du es wirklich machen.

Es liegt eine unwiderstehliche Kraft in dieser Erwartung, in dem festen Glauben, dass wir unser Ziel erreichen und dass unsere Träume Wahrheit werden. Nichts hebt uns so hoch über alles weg als die zur Gewohnheit gewordene freudige Hoffnung, dass alles gut ausgehen wird, dass wir Erfolg haben werden und dass, was auch kommen mag, nicht unser Glück trüben kann.

Glaube von ganzem Herzen, dass du das ausführen wirst, wozu du geschaffen bist. Gib keinen Augenblick dem Zweifel Raum, vertreibe ihn aus deinem Geist, sobald er auftaucht. Hege ausschließlich bejahende Gedanken und Ideale, verjage alle Stimmungen der Entmutigung, alle Gedanken an Misserfolg oder Unglück.

Ob du an etwas denkst, was du haben willst oder was du werden willst – immer verhalte dich hoffnungsvoll dazu. Du wirst überrascht sein, wie alle deine Fähigkeiten wachsen und wie du in allem größer und reicher wirst.

Wenn du dich einmal an eine solche bejahende geistige Haltung gewöhnt hast, so wirst du nicht leicht in die entgegengesetzte Gewohnheit zurückfallen. Wenn unsere Kinder lernen wollten, sich diese Gewohnheit zur zweiten Natur zu machen, so würde die ganze Welt verändert und das Leben unermesslich bereichert. Ein so erzogener Geist wäre stets in der Verfassung, mit größter Kraft zu arbeiten und all die tausend Feind