: Ellen Barksdale
: Tee? Kaffee? Mord! - Der Club der Giftmischer
: beTHRILLED
: 9783732559374
: Nathalie Ames ermittelt
: 1
: CHF 4.40
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 221
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Folge 5: Ein gemütlicher Abend im Black Feather ... Doch plötzlich fasst sich ein Gast an den Hals, röchelt und fällt vom Stuhl - und Nathalie und Louise schauen ungerührt zu! Aber natürlich gibt es eine Erklärung. Das 'Opfer' gehört zum sogenannten 'Club der Giftmischer': Etwa zwei Dutzend Apotheker halten ihr jährliches Treffen in Earlsraven ab und der Höhepunkt ist eine große Show mit 'Heiterem Symptome-Raten' , 'Tabletten-Bingo' und dem überaus beliebten 'Rate das Gift' . Doch aus dem heiteren Spaß wird tödlicher Ernst, als der Apotheker Travis Bertram tot auf der Bühne umfällt - vergiftet.

Nathalie und Louise helfen Constable Strutner bei den Ermittlungen und diesmal gibt es jede Menge Verdächtige - nämlich den gesamten Club! Und je mehr die beiden sich mit dem Fall beschäftigen, desto klarer wird, dass Liebe und Gier oftmals nah beieinander liegen ...


Über die Serie: Davon stand nichts im Testament ...

Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das 'Black Feather'. Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung


Erstes Kapitel, in dem merkwürdige Gäste das Black Feather heimsuchen

Drei Männer und eine Frau saßen an Tisch vier im Pub Black Feather und unterhielten sich angeregt, während sie zu Abend aßen. Die Frau beugte sich vor und erzählte einen Witz, der ihre drei Begleiter zu schallendem Gelächter veranlasste. Es war nicht das erste Mal an diesem Abend, und nicht zum ersten Mal warfen andere Gäste der allzu ausgelassenen Gruppe irritierte Blicke zu.

Die vier schienen sich nicht daran zu stören, dass sie den Unmut einiger anderer Leute auf sich zogen, sondern machten weiter, indem nun einer der Männer im Flüsterton etwas erzählte, was bei den übrigen drei einen Lachanfall auslöste. So ging es eine Weile hin und her, bis der Nachtisch serviert wurde.

Die Frau nahm einen Löffel von dem Karamellpudding, der mit einer kleinen Sahnehaube verziert war, und nickte anerkennend. »Köstlich«, sagte sie und lächelte Louise Cartham zu, der Köchin des Black Feather.

»Das war das Stichwort«, raunte Louise ihrer Chefin Nathalie zu.

»Oh ja, gleich geht’s los«, stimmte die ihr zu und sah auf die Uhr. »Maximal zwei Minuten gebe ich ihr noch.«

Die Frau aß noch drei oder vier Löffel Pudding, dann zuckte sie leicht zusammen und riss die Augen auf. Sie verkrampfte sich, ließ den Löffel fallen, der vom Tisch rutschte und klirrend auf dem Boden landete. Die Frau verzog schmerzhaft das Gesicht und stöhnte angestrengt auf, dabei presste sie die Arme auf ihren Bauch, da sie offenbar Todesqualen durchlebte. Sie keuchte und schnappte nach Luft; sie versuchte, etwas zu sagen, brachte aber vor Schmerzen nur ein gequältes Röcheln über die Lippen. Ihre drei Begleiter beobachteten zwar aufmerksam ihr Leiden, unternahmen jedoch nichts, außer dass jeder von ihnen mit Genuss seinen Pudding aß. Die Frau wand sich unterdessen vor Schmerzen, verlor den Halt und rutschte von ihrem Stuhl. Auf dem Boden zuckte sie noch ein paarmal heftig, dann sank ihr Kopf zur Seite, der Körper erschlaffte.

Einer der Männer, ein schlaksiger Mittsechziger mit einer weißen Mähne, die Andy Warhol vor Neid noch mehr hätte erblassen lassen, sah in die Runde. »Arsen?«, fragte er die anderen, die zustimmend nickten.

Nathalie stand nur drei Meter entfernt an die Theke gelehnt. »Das ist heute Abend schon der vierte Gast, der tot vom Stuhl fällt«, merkte sie gelassen an. »Wetten, dass das heute nicht die letzte Tote im Black Feather sein wird? Louise, deine Kochkünste lassen wirklich zu wünschen übrig.« Sie empfand es als angenehm, dass sie sich nicht länger mit dem förmlichen »Miss« anredeten. Constable Strutner war dann auch noch gleich mit einbezogen worden, nachdem sie gemeinsam schon so manchen Fall gelöst hatten.

»Ach, die Ärmste hat bestimmt nur einen überempfindlichen Magen«, meinte die Köchin und winkte beiläufig ab. »Oder eine Karamellallergie.«

Der weißhaarige Gast beugte sich unterdessen zur Seite und rief der auf dem Boden liegenden Frau zu: »Debbie, wir sind uns einig. Es war Arsen.«

Die Frau setzte sich auf und brachte ihre zerzausten langen dunklen Haare in Ordnung, dann stellte sie sich hin und zog die verrutschte Bluse gerade, ehe sie sich wieder an den Tisch setzte. »Das war ja auch nur zum Aufwärmen gedacht«, sagte sie grinsend und aß den Pudding kurz entschlossen mit dem Kaffeelöffel weiter, da der andere Löffel unter einen der anderen Tische gerutscht war. »Wenn ich am Samstag meinen großen Auftritt habe, kommen da noch Lichteffekte und Geräusche dazu, und dann werdet ihr euch wünschen, ihr wärt in meinem Team.«

»Lichteffekte und Geräusche?«, wiederholte einer der anderen Männer lachend. »Das klingt nach einem LSD-Trip.«

»Ha, das musst du ja wissen«, konterte der Weißhaarige amüsiert. »Was hast du eigentlich noch nicht ausprobiert?«