: Orison Swett Marden
: Die Macht des Gedankens
: neobooks Self-Publishing
: 9783742736468
: 1
: CHF 0.90
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 172
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Aus dem Inhalt: Der Glaube an hemmende Schranken und die Überzeugung, dass wir uns nicht über die Umstände zu erheben vermögen, sondern ihre willenlosen Opfer bleiben müssen, schwächen unsre Fähigkeit etwas zu erreichen und auszuführen derartig, dass wir tausend traurige Misserfolge erleiden und sind schuld an einem großen Teil der Armut und des Elends der Menschheit.Wie kann ein Mensch sich aus dem Unglück erheben, solange er noch nicht einmal davon überzeugt ist, dass er es kann? Gibt es irgendeine Wissenschaft, die einen Menschen in den Stand setzt zu können, solange er denkt, er könne nicht? Gibt es eine Philosophie, durch die ein Mensch sich erheben kann, solange er nicht emporblickt? Gibt es einen Weg, auf dem ein Mensch zum Erfolg schreiten kann, solange er Misserfolg denkt, spricht und lebt? Kein Mensch kann gleichzeitig nach zwei entgegengesetzten Richtungen gehen: es gibt keine Gewissheit neben dem Zweifel. Ehe du nicht aus deinem Lebenswörterbuch die Worte 'Schicksal', 'Ich kann nicht' und 'Zweifel' ausstreichst, kommst du niemals in die Höhe. Du kannst nicht stark werden, solange du von der Überzeugung erfüllt bist, dass du schwach seist, und du kannst nicht glücklich sein, solange du immerfort bei dem Gedanken verweilst, wie unglücklich du bist. Starker Glaube an sich selbst vernichtet allen Zweifel, alle Unsicherheit, alles was den Geist von einer Sache abzieht, und stärkt so die Kraft zur Sammlung aller Geisteskräfte auf einen Punkt: dadurch wird ein stetiges Vorwärtsschreiten in derselben Richtung, ohne Ablenkung und Zerstreuung der Energie, möglich. Entdecker, Erfinder, Reformatoren - diese alle haben den Geist unbesiegbarer Bejahung. (Auszug aus dem 13. Kapitel: Wie der Gedanke den Erfolg nach sich zieht.) Erstveröffentlichung: 1921, Autor: Orison Swett Marden Originaltitel: Every man a king, or might in mind-mastery. 1906. 4. E-Book-Auflage (2018): ISBN 978-3-944432-15-1 Umfang: ca. 155 Buchseiten, 21 Kapitel

O. S. Marden (? 1924) studierte Medizin und Jura u. a. an der Harvard-University, bevor er zum erfolgreichen Hotelbesitzer aufstieg. Mit seinem 800-seitigen Werk 'Pushing to the Front' und der Zeitschrift 'Success' erreichte er zu seiner Zeit hunderttausende Leser und legte die Grundlagen der Erfolgsliteratur.

3. Der Gedanke schafft Gesundheit und Krankheit.


„Der Geist ist es, der da lebendig macht, das Fleisch ist nichts nütze.“ Joh. 6, 63. Jede Willens- und Denktätigkeit des Menschen prägt sich dem Gehirn ein, denn beide haben dort ihren Ursprung: von dort aus werden sie zu den Teilen des Körpers geleitet, die ihr Ziel bilden. Was also im Geist ist, ist auch im Gehirn und von da aus auch im Körper. So schreibt ein Mann gleichsam sein Leben in seinem Körper nieder und die Engel könnten seine Lebensbeschreibung im Bau seines Körpers lesen.



Man braucht keine wissenschaftlichen Versuche anzustellen, um den Einfluss des Geistes auf Gesundheit und Krankheit zu beweisen: alltägliche Erfahrungen zeigen das ausgiebig. Schlagende und wunderbare Beispiele sind zu Tausenden von ärztlichen Beobachtern gesammelt und veröffentlicht worden; hier werden einige wenige genügen.

Wir sind an die tödlichen Wirkungen mancher Gedanken so gewöhnt, dass wir gar nicht darüber nachdenken, was es nun eigentlich ist, das die Krankheit und den Tod bewirkt. Es stirbt jemand an einem „Nervenschock“. Was bedeutet das? Ganz einfach, dass ein plötzlicher und mächtiger Gedanke die Maschine seines Körpers derartig in Unordnung gebracht hat, dass sie stillsteht. Furcht – das heißt ein Furchtgedanke – ließ die Herztätigkeit erst stillstehen und die Aufregung ließ sie dann so stürmisch werden, dass ein Blutgefäß im Kopf zersprang. Plötzliche Freude ließ einen so starken Blutstrom zum Gehirn strömen, dass die zarten Häute platzten. Ein sehr geliebter Freund oder Verwandter stirbt, der Gedanke oder das Gefühl des Kummers verhindert die Ernährung, den Ersatz der verbrauchten Stoffe und die übrigen körperlichen Tätigkeiten, die von dem ordnungsmäßigen Geisteszustand abhängen – und der Mensch siecht dahin und stirbt, an einer Krankheit, der der geschwächte Körper keinen Widerstand entgegensetzen konnte, oder an gar keiner Krankheit, bloß an den kranken und traurigen Gedanken. Ein bildschönes junges Mädchen wurde beim Golfspiel mit einem Stock ins Gesicht getroffen und ihr der Unterkiefer zerbrochen. Das war in einigen Wochen geheilt, aber eine Narbe blieb zurück, die ihrer Schönheit Eintrag tat. Der Gedanke, dass sie entstellt sei, drückte so schwer auf ihren Geist, dass sie niemand mehr sehen wollte und ganz schwermütig wurde. Eine Reise nach Europa, teure Behandlung bei besonderen Ärzten, nichts half. Der Gedanke, dass sie entstellt sei, nahm ihr alle Lebensfreude und alle Körperkraft, bald konnte sie das Bett nicht mehr verlassen – und doch konnte kein Arzt irgendeine körperliche Krankheit feststellen. Das ist gewiss sehr töricht, aber es zeigt, was kranke Gedanken ausrichten und wie sie über vollkommen gesunde körperliche Vorgänge Herr werden können.

Furcht und Kummer haben oft das Haar eines Menschen in wenig Stunden oder Tagen gebleicht. Ludwig von Bayern, Marie Antoinette, Karl I. von England und der Herzog von Braunschweig sind Beispiele aus der Geschichte, und noch heute ereignet sich alle Augenblicke ein solcher Fall. Dieser chemische Vorgang wird durch den Gedanken plötzlich hervorgebracht, statt wie sonst durch das Alter allmählich. Dr. Rogers sagt: „Manche Ursachen, die auf die Körperverfassung im Allgemeinen kaum Einfluss haben, beschleunigen das Absterben des Lebens in den Haaren, ganz besonders tun dies niederdrückende Gemütszustände, nagende Sorgen und starkes Denken.“

Es sind schon Menschen gestorben, weil sie dachten, sie seien schwer verwundet, ohne dass eine Wunde vorhanden war. Die Geschichte von dem Studenten, der von seinen Genossen so erschreckt wurde, dass er starb – sie hatten ihm weißgemacht, dass sie ihn ausbluten lassen – ist oft erzählt worden. Ein Mann, der dachte, er habe eine Zwecke verschluckt, bekam die größten Schmerzen und eine örtliche Anschwellung der Kehle, bis sich herausstellte, dass er sie gar nicht verschluckt hatte. Hunderte solcher Fälle sind vorhanden, wo der bloße Glaube genügte, große Schmerzen und sogar den Tod zu verursachen.

Auf der andern Seite sind oft genug Krankheiten durch die Wirkung starker Gedanken, wie Aufregung, Schreck oder große Freude verschwunden.

Als Benvenuto Cellini eben im Begriff war, seine berühmte Bildsäule des Perseus zu gießen, die jetzt in der Loggia dei Lanzi in Florenz steht, wurde er plötzlich von einem Fieber befallen und musste nach Hause gehen und sich zu Bett legen. Einer seiner Arbeiter kam in sein Zimmer und rief: „Armer Benvenuto, Euer Werk ist so verdorben, dass ihm in der Welt nicht