Bodensee, Süddeutschland
Ein Dutzend finstere Gestalten stapfte durch die unterirdischen Felsgänge, die sich tief unterhalb des Bodensees erstreckten. König Alviss führte den Trupp schwerbewaffneter Zwerge an. Neben ihm ging Ranowulf, der Zauberer. Äußerlich unterschied sich der alte Mann nicht von den anderen. Sie alle trugen wilde Bärte und lange Haare, in die die verschiedensten Schmuckstücke gewoben waren, derbe, grünbraune Kleider und Stiefel aus Rattenhaut. In den Gürteln steckten jeweils drei oder vier Äxte. Alviss trug zusätzlich einige Brocken magisches Erz bei sich. Selbst ein Erzdämon hätte Mühe gehabt, den kampferprobten Trupp zu besiegen, zumal speziell Alviss und Ranowulf über starke magische Kräfte verfügten.
»Wir werden dem verfluchten Wächter endlich den Arsch aufreißen und den Durchgang stürmen, was, Alviss?«, sagte Onar, ein mittelgroßer Zwerg, der breiter als hoch war und seine knielangen Haare zu einem einzigen Zopf geflochten hatte, an dessen Ende eine kleine eiserne Kugel hing. Als bester Kämpfer mit hohen Auszeichnungen marschierte er in der zweiten Reihe gleich hinter dem König.
Alviss war froh, dass Onar die belastende Stille durchbrach. Normalerweise lachten die Kämpfer und rissen Zoten, wenn sie in den Kampf zogen. Heute schien jeder mit sich selber beschäftigt zu sein.
»Worauf du einen lassen kannst, Onar«, erwiderte der König, blieb stehen und drehte sich um. Dabei grinste er breit.
»Bloß nicht«, erwiderte Dwalin und riss die Augen in komischer Verzweiflung weit auf. »Sonst fallen wir hier alle auf der Stelle tot um.«
»Ja. Was Dämonen und Elfen nicht schaffen, schafft Onar mit seinen Abgasen locker«, pflichtete ihm Murin, der dickste der Gruppe, bei. »Aber sobald wir unsterblich sind, kannst du furzen, soviel du willst, Onar, dann macht’s nichts mehr aus.«
Der Haufen begann brüllend zu lachen, und Alviss lachte mit. Das verscheuchte die unterschwellige Angst, die auch in ihm brütete, wenigstens für einige Augenblicke. Er warf einen flüchtigen Blick auf die Scheibe, die Ranowulf wie einen Schild vor seiner Brust trug. Auf dieses Kleinod setzte Alviss seine Hoffnu