: Gisa Pauly
: Wellenbrecher Ein Sylt-Krimi
: Piper Verlag
: 9783492990363
: Mamma Carlotta
: 1
: CHF 8.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 496
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mamma Carlotta freut sich, als ihre Enkelin Carolin eine Ausbildung als Hotelkauffrau beginnt. Das neue Hotel in Wenningstedt, »Frangiflutti«, ist aber auch eine besonders feine Adresse. Als ein Kellner des Hotelrestaurants spurlos verschwindet, übernimmt Kriminalhauptkommissar Erik Wolf den Fall. Dabei stößt er auf eine unglaubliche Geschichte. Seine Schwiegermutter entdeckt derweil eine Spur, die nach Italien führt. Dabei geht es um Wein, einen großen Betrug, eine Million, und um die Staatsanwältin ... Perfekte Cozy Crime für Ihre Strandlektüre - machen Sie Urlaub mit Mama Carlotta!  Bücher für den Urlaub gibt es viele. Hervorragende Regionalkrimis ebenso. Doch kaum ein anderer Nordsee-Krimi bringt das Lebensgefühl auf Sylt mit so viel Charme und Situationskomik auf den Punkt wie die Mamma Carlotta-Reihe. Lassen Sie die Seele baumeln und schmökern Sie nach Herzenslust -  die Romane von Gisa Pauly sind ein pures Vergnügen und ein perfekter Tipp für Ihre Urlaubslektüre.  »Man muss sie einfach mögen, die italienische Miss Marple von Sylt.« Brigitte

Gisa Pauly lebt als freie Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin in Münster, ihre Ferien verbringt sie am liebsten auf Sylt oder in Italien. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem wählten die Leser einer Fernsehzeitschrift sie zur beliebtesten Schriftstellerin des Jahres 2018. Ihre Krimireihe um die temperamentvolle Mamma Carlotta stürmt Jahr um Jahr die SPIEGEL-Bestsellerliste. 

Valerio Fallaci war erstaunt, als die beiden Polizeibeamten in seinem Büro erschienen. Er strich mit beiden Händen die Haare zurück, die er an diesem Morgen gegelt hatte, dabei kam unter seinen Achseln der Duft eines Deos hervor. Erik konnte sich eine gewisse Bewunderung nicht verkneifen, als Fallaci aufstand und seine makellose Hemdenbrust und die knitterfreie dunkle Hose präsentierte. »Sie haben den Fall schon aufgeklärt? Wer hat Olivero umgebracht?«

Erik erklärte umständlich, dass es ein Problem gab. »Es ist nicht mehr sicher, dass der Tote Thies Dageför ist.«

Fallaci sah ihn verblüfft an. »Aber er wurde doch in seiner Wohnung gefunden. In seinem Bett. Das haben Sie mir gesagt!«

Erik wurde nervös. »Jede Leiche muss identifiziert werden. Vorsichtshalber. Normalerweise natürlich von einem Angehörigen. Aber Thies Dageför ...«

»... hat keine Angehörigen auf der Insel.« Valerio Fallaci schien zu begreifen, was von ihm erwartet wurde. Er sah nicht so aus, als gefiele ihm die Aussicht auf einen Besuch in der Pathologie.

»Wären Sie dazu bereit?«, fragte Erik.

Fallaci presste die Lippen aufeinander, dann antwortete er: »Muss ich ja wohl. Oder?«

Auf diese Frage ging Erik vorsichtshalber nicht ein, sondern bedankte sich nur und schlug vor, diese Angelegenheit nicht länger aufzuschieben.

Carolin sah ihren Vater entgeistert an, als er mit dem Hoteldirektor in die Lobby trat, und schien sich zu sorgen, dass Valerio Fallaci von ihm verhaftet worden war.

Aber er selbst war es, der ihr die Sorge nahm. »Bin gleich wieder da!«, rief er dem Rezeptionisten zu. »Der Hauptkommissar braucht meine Hilfe.«

Wenig später stieg er die Treppe zur Pathologie sehr langsam hoch und blieb auf der obersten Stufe stehen, um Luft zu schöpfen. Erik konnte ihn verstehen. Es war nicht angenehm, einem Toten gegenüberzutreten, erst recht nicht einem Mordopfer.

Aber Valerio Fallaci hatte noch eine andere Erklärung. »Ich leide unter Morbus Addison. Nebenniereninsuffizienz. In Stresssituationen muss ich aufpassen. Eine Addisonkrise kann mich umbringen.«

Erik hatte noch nie von dieser Krankheit gehört und machte sich nun Vorwürfe, dass er Valerio Fallaci in die Pathologie gebeten hatte.

Aber Fallaci winkte ab. »Schon gut. Das konnten Sie ja nicht wissen.«

»Wie wird die Krankheit behandelt?«, frage Erik.

»Mit Hydrocortison. Das klappt ganz gut.«

Mehr wollte Valerio Fallaci darüber nicht sagen. Er machte ein paar energische Schritte auf die Tür zu, hinter der ein unbekannter Toter auf ihn wartete.

Dr. Hillmot empfing sie mit der ihm eigenen Freundlichkeit, die nicht erkennen ließ, dass er sich bewusst war, was es für Fallaci bedeutete, hier einen Besuch zu machen. Plaudernd ging er ihnen voran, kümmerte sich nicht darum, dass Fallaci nur zögernd folgte, und öffnete schwungvoll die Klappe des Kühlfachs, in dem der Tote lag. Dass Fallaci blass wurde, bemerkte er nicht. Und dass er den Toten präsentierte wie ein Ladeninhaber einen schwer verkäuflichen Artikel, war ihm natürlich ebenfalls nicht klar.

Erik behielt Valerio Fallaci im Auge, damit er eingreifen konnte, wenn es den Anschein hatte, dass der Hotelier sich