1 Die Facts: Was wir über die Fettleber wissen
Dass zu viel Alkohol der Leber schadet, ist jedem geläufig; doch dass unsere Leber auch unter unserer Ernährung leiden kann, wissen die wenigsten: Durch falsche und zu reichliche Ernährung kann sich eine Fettleber bilden.
Und zwar auch dann, wenn wir kaum Alkohol trinken. Diese Art der Fettleber wird daher »nicht-alkoholische Fettleber« genannt. Schätzungsweise 30–40% der Erwachsenen haben sie. Bei Übergewichtigen sind es 70%, bei Typ-2-Diabetikern an die 80%. Doch die wenigsten ahnen es. Eine Fettleber schmerzt nicht und macht sich auch sonst lange nicht bemerkbar. Dennoch ist sie brandgefährlich!
Die gute Nachricht: Mit einer sinnvollen Umstellung von Ernährung und Lebensstil können Sie Ihre Leber wieder rasch und nachhaltig entfetten und ihren gravierenden Folgen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entrinnen. Dabei hilft – obwohl es paradox anmutet – eine höhere Zufuhr vom „richtigen Fett“. Die schlechte: Die Erkenntnisse sind so neu, dass viele Ärzte und Ernährungsberater das noch nicht mal wissen!
1.1 Die Namen: NAFL, NASH& Co.
In der Fachsprache kürzt man diese Art der Fettleber entsprechend dem Englischen Non-Alcoholic Fatty Liver mit NAFL ab. Man spricht von einer Fettleber, wenn mehr als 5% des Lebergewichts aus Fetteinlagerungen besteht. Die Fettleber wird als »nicht-alkoholisch« bezeichnet, wenn sie nicht durch erhöhten Alkoholkonsum erklärbar ist. Das heißt, wenn eine Frau regelmäßig höchstens 20 g Alkohol pro Tag zu sich nimmt – also z. B. 1 Glas Wein trinkt – bzw. wenn ein Mann maximal 30 g Alkohol/Tag konsumiert, also beispielsweise 2 Gläser Pils trinkt.
Aus einer einfachen Fettleber kann sich eine chronisch entzündete Fettleber entwickeln. Die englische Bezeichnung »Non-Alcoholic Steatohepatitis« kürzt man weltweit mit NASH ab. NAFL und NASH werden unter dem Oberbegriff »nicht-alkoholische Fettlebererkrankung« bzw. Non-Alcoholic Fatty Liver Disease (NAFLD) zusammengefasst.
Ohne Therapie kann sich aus der NASH, also der entzündeten Variante, eine Leberfibrose bzw. ‐zirrhose und im Endstadium sogar Leberkrebs entwickeln. Das ist den Fachleuten lange bekannt. Doch dass die NAFLD auch Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen kann – das ist eine neue Erkenntnis und darum geht es vor allem in diesem Buch.
Weitere Ursachen einer Fettleber können Medikamente oder eine Chemothera