Vivian Weigert bietet ganz konkrete Hilfe aus ihrer Beratungspraxis: Für häufiges Schreien, Blähungen, Hautreizungen, Schnupfen und viele andere Wehwehchen gibt es überraschend einfache Lösungen. Mit diesen erprobten Tipps können Eltern ihrem Kind - und sich selbst - helfen. Hausmittel, Homöopathie und Osteopathie zeigen sichere und sanfte Wege zum zufriedenen Baby.
- Was am besten wirkt: von Ausschlag bis Zahnen
- Mit Elternfragen und Fallbeispielen
- Für Kinder von 0 bis 3 JahrenVivian Weigert, geb. 1950, ist Homöopathin, Osteopathin und erfahrene Eltern-Säuglingsberaterin. In der Beratungsstelle für natürliche Geburt und Elternsein e.V. in München unterstützte die Expertin Familien bei allen Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Babyzeit. Ihre Erfahrung gibt sie in vielen erfolgreichen Ratgebern weiter, die in 15 Sprachen gelesen werden. Vivian Weigert lebt heute am Pilsensee und in Griechenland.
Nach einer schweren Geburt
»Maria kam zehn Tage über Termin, leider mit Einleitung nach drei Tagen Wehen vaginal auf die Welt. Seitdem weint sie viel, ist immer unruhig und möchte am liebsten 24 Stunden an meiner Brust nuckeln. Das ist bisher die einzige Möglichkeit, sie zu beruhigen. Ablegen kann ich sie kaum, mein Mann und ich schlafen abwechselnd halb sitzend mit ihr auf dem Sofa.«
In den vielen Jahren der Behandlung von Neugeborenen konnte ich immer wieder nur staunen darüber, wie rasch die Nachsorge mit Osteopathie und Homöopathie einem Baby hilft, sich von einer schweren Geburt zu erholen und ihre Beeinträchtigungen hinter sich zu lassen, um unbeschwert sein Leben zu beginnen. Für eine professionelle Behandlung muss nichts abgewartet werden, sie kann erfolgen, sobald die Eltern sie wünschen und Zeit dafür haben. Hier zeige ich Ihnen aber auch, wie Sie selbst als Eltern Ihrem Baby in diesem Sinne viel Gutes tun können.
Anzeichen von Geburts-Stress
In meiner Praxis sehe ich häufig Babys, für die ihre Geburt nicht einfach war, sodass sie ihnen, wie man sagt, noch in den Knochen steckt und ihr Nervensystem belastet. Ein solcherart gestresstes Baby verhält sich wie in steter Alarmbereitschaft: Es ist schreckhaft und geräuschempfindlich, reagiert mit ängstlicher Nervosität auf alle neuen Eindrücke. Stressmuster nach einer unbewältigten Geburtserfahrung äußern sich mit vermehrter Unruhe und Unwohlsein, mit ruhelosem Schlaf und besonders leicht auslösbarem Moro-Reflex. Gestresste Babys finden auch beim Stillen oft nicht die Entspannung, die ihre Mama sich dabei erhofft. Dann trinken sie unruhig, wirken sogar an der Brust unzufrieden oder weinen zwischendurch. Nach dem Trinken revoltiert vielleicht ihr Magen und sie fühlen sich wieder nicht wohl, obgleich sie satt sind. Die Art und Weise, wie das Baby auf die Welt gekommen ist, kann spezielle Beeinträchtigungen mit sich gebracht haben:
Bei einer extrem schnellen Geburt »stürzt« das Baby nach schier pausenlosen Wehen plötzlich aus seiner eng eingehüllten Welt ziemlich unvorbereitet in einen schockierend grenzenlosen Raum. Das hat manchmal ganz ähnliche Folgen wie ein leichtes Schleudertrauma, mit Schmerzen und Steifheit im Nacken sowie Kopfschmerzen.
Mit dem nach seinem Erfinder benannten »Kristeller-Handgriff« will man beim Herausschieben des Babys helfen, indem man mit ganzer Breitseite und aller Kraft von außen auf Mamas Bauch drückt, um die Geburt auf den allerletzten Zentimetern maximal zu beschleunigen. Das kann für das Baby mit einer Stauchung im Bereich von Köpfchen und Halswirbelsäule verbunden sein.
Durch einen leichten Zug am Köpfchen mit einer kleinen Saugglocke wird dem Baby in den letzten Minuten der Geburt zu einem beschleunigten Durchtritt verholfen, oft wird gleichzeitig kristellert. Das hat manchmal Verschiebungen der Schädelknochen im Schädeldach zur Folge, die sich auch auf die Knochen der Schädelbasis auswirken können. Weil dort durch winzige Öffnungen die Nerven verlaufen, die den Schluckreflex mit auslösen, kann es zum Beispiel Probleme beim Saugen und Schlucken geben, die vielleicht selbst nicht auffallen, aber zu vermehrtem Spucken und Bauchweh führen.