: Jennifer L. Armentrout
: Wicked - Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit Roman
: Heyne
: 9783641232405
: Wicked-Reihe
: 1
: CHF 10,60
:
: Fantasy
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
Auf den ersten Blick ist Ivy Morgan eine normale junge Frau: Sie genießt das Studentenleben in New Orleans, und ist, seit dem tragischen Verlust ihrer ersten großen Liebe, überzeugter Single. Nur wenige ihrer Freunde wissen, dass Ivy einem Orden angehört, der die Menschen in New Orleans vor übernatürlichen Wesen schützt. Eines Tages wird Ivy von einer Fae angegriffen und schwer verletzt. Schnell ist klar, dass es bei dem Fae-Angriff nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, deshalb schickt der Orden seinen Elite-Mann Ren Owens nach New Orleans, um die Sache gemeinsam mit Ivy aufzuklären. Ren ist attraktiv, arrogant und flirty - alles Dinge, die Ivy gehörig auf die Nerven gehen. Doch er ist auch so verboten sexy, dass sie ihm schon bald nicht mehr widerstehen kann ...

Jennifer L. Armentrout ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Immer wieder stürmt sie mit ihren Romanen - fantastische, realistische und romantische Geschichten für Erwachsene und Jugendliche - die Bestsellerlisten. Ihre Zeit verbringt sie mit Schreiben, Sport und Zombie-Filmen. In Deutschland hat sie sich mit ihrer 'Obsidian'-Reihe und der 'Wicked'- Saga eine riesige Fangemeinde erobert. Mit ihrer 'Blood and Ash'-Reihe ist sie regelmäßig auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste zu finden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in West Virginia.

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Mir lief der Schweiß von der Stirn, und Strähnen meines roten Haars klebten mir feucht im Nacken. Meine Beine fühlten sich an, als säße ich in einer Sauna, und zwischen meinen Brüsten rann ein steter Strom hinab. Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem mir erfahrungsgemäß nur noch eines half: jemanden zu verprügeln. Oder ihn vor eine Straßenbahn zu stoßen.

In dieser klebrig-feuchten Hitze kam New Orleans mir vor wie einer der sieben Kreise der Hölle und der Außenbereich desPalace Cafés wie die Höllenpforte. Oder das Wartezimmer.

Ein fetter Schweißtropfen fiel mir von der Nasenspitze, klatschte auf den Text zu meinem Philosophiekurs,Der Mensch als Person, und hinterließ mitten in einem Absatz einen kleinen, nassen Kreis. Durch den salzigen Schweiß, der mir in den Augen brannte, konnte ich ohnehin kaum noch lesen.

Also schweiften meine Gedanken ab. Sollte es nicht besser heißen:Der Mensch als einePerson? Mit etwas mehr individuellem Spielraum? Etwas weniger Respekt und Würde vielleicht, etwas mehr Leidenschaft zum Beispiel in meinem Fall? Aber nein, so funktionierte es an der Loyola nicht.

Der kleine Café-Tisch wackelte, als jemand einen großen Becher Kaffee mit Eiswürfeln direkt vor mein Buch knallte. »Für dich!«

Ich spähte über den Rand meiner Sonnenbrille, und mir lief das Wasser im Mund zusammen, als wäre ich einer von Pawlows Hunden. Valerie Adrieux plumpste auf den Stuhl mir gegenüber, ohne meinen Kaffee loszulassen. Dank ihrer spanischen und afrikanischen Wurzeln hatte Val einen wunderschönen Teint, ein kräftiges, makelloses Braun. Und in ihren Klamotten, stets in leuchtenden Orange-, Blau- und Pinktönen und in jeder anderen verdammten Farbe des Regenbogens, sah sie einfachumwerfend aus.

Heute zum Beispiel trug sie ein orangefarbenes, weites Neckholder-Top, das jede Schwerkraft zu verleugnen schien, eine purpurfarbene Kette und einen türkisfarbenen Bauernrock. Sie sah aus, als wäre sie gerade einem Katalog für Sommermode entstiegen. Wenn ich eine andere Farbe trug als Schwarz, Hellbraun oder Grau, sah ich aus, als wäre ich einer Irrenanstalt entsprungen.

Ich richtete mich auf, ignorierte die Tatsache, dass meine Oberschenkel am Stuhl festklebten, und griff gierig nach dem eiskalten Kaffee. »Gib her.«

Sie zog eine Braue hoch. In der Sonne hatte Vals Haar einen kastanienbraunen Schimmer. Hübsch. Meins sah aus wie ein Feuerwehrauto. Furchterregend. Ganz gleich, wie hoch die Luftfeuchtigkeit war, ihr Kopf voller Korkenzieherlocken sah immer toll aus. Wiederum, hübsch. Zwischen April und November gaben meine Locken jede Anstrengung auf und verwandelten sich in krisselige Wellen. Wiederum, höllisch furchterregend.

Manchmal wünschte ich, ich könnte Val hassen.

»Hast du dem nichts hinzuzufügen?«, fragte sie.

Jetzt zum Beispiel.

»Gib her … meine Teuerste?«, ergänzte ich.

Sie grinste. »Versuch’s noch mal.«

»Vielen Dank?« Meine Finger zappelten ungeduldig in Richtung Kaffee.

Sie schüttelte den Kopf.

Ich ließ mit einem müden Seufzer die Hände in den Schoß sinken. »Kannst du mir einen Tipp geben, was du hören willst? Eine Runde