: Jürgen Klauber
: Jürgen Klauber, Max Geraedts, Jörg Friedrich, Jürgen Wasem
: Krankenhaus-Report 2018 Schwerpunkt: Bedarf und Bedarfsgerechtigkeit - Mit Online-Zugang
: Schattauer GmbH, Verlag für Medizin und Naturwissenschaften
: 9783794591190
: 1
: CHF 54.00
:
: Allgemeines
: German
: 582
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die neue Große Koalition hat ihre Arbeit aufgenommen und sich eine Menge neuer Vorhaben in der Gesundheitspolitik ins Aufgabenbuch geschrieben. Das Gesundheitswesen soll 'digitaler' werden, Strukturen optimiert, Angebote zentralisiert und dabei aber unterversorgte ländliche Räume gestärkt werden. Weit oben auf der Agenda steht das Thema Fachkräfte. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Verknappung von Fachkräften im Gesundheitswesen sicherlich eine sehr gute Wahl. Fraglich ist allerdings, ob die von der Politik beabsichtigten Maßnahmen in Richtung einer Ausweitung der Regulierung im Personalbereich der richtige Weg sind. Werden diese Regelungen die nötige Kreativität bei den Akteuren freisetzen, um solche Innovationen ins System zu bringen, die es langfristig ermöglichen, mehr Patienten mit weniger Fachkräften versorgen zu können? Denn genau vor dieser Herausforderung wird das deutsche Gesundheitswesen in den 2020er Jahren stehen. Der Krankenhaus Rating Report 2018 widmet sich insbesondere dieser Frage. Er analysiert, wie viel mehr medizinische Fachkräfte nötig wären, um bei Fortschreibung der heute vorherrschenden Angebotsstrukturen die Vielzahl an Patienten im nächsten Jahrzehnt weiterhin auf qualitativ hohem Niveau versorgen zu können. Welche Möglichkeiten bestehen, um mehr Personal für das Gesundheitswesen zu gewinnen, aber auch um es effizienter als heute einsetzen zu können? Denn auch die Zahl der erwerbstätigen Beitragszahler dürfte bald schon rückläufig sein. Der Report geht außerdem folgenden aktuellen Fragestellungen nach: Wie kommen wir bei dem Evergreen 'Investitionen in Krankenhäuser' weiter? Der Strukturfonds soll für weitere vier Jahre fortgesetzt werden. Wie kann er ausgestaltet werden, um die knappen Ressourcen des Fonds optimal nutzen zu können? Gibt es darüber hinaus realistische Handlungsoptionen, um die seit Jahren bestehende generelle Unterdeckung der Krankenhausinvestitionen nachhaltig zu beenden? Im Zusammenhang mit Krankenhausstrukturen analysiert der Krankenhaus Rating Report 2018 darüber hinaus die Situation der kleinen Krankenhäuser. Mit einer stärkeren Zentralisierung der stationären und ambulanten Versorgung sind außerdem neue Ansätze der Notfallversorgung erforderlich - ein Thema, dem sich der Report ebenfalls widmet. Erstmalig erfolgt dieses Jahr eine umfassende Analyse der Daten der Initiative Qualitätsmedizin (IQM): Welche Muster lassen sich für ausgewählte Indikationen erkennen? Wie gut schneiden Einrichtungen mit kleiner Fallzahl ab und gibt es einen Zusammenhang zwischen der eingesetzten Zahl an Pflegekräften und IQM-Qualitätsmaßen? Als Grundlage für den 15. Krankenhaus Rating Report dienen wieder rund 500 Jahresabschlüsse von etwa 900 Krankenhäusern. Diese wurden von den Studienautoren des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Institute for Health Care Business (hcb) analysiert und ihre Beiträge anhand zahlreicher farbiger Schaubilder, Karten und Tabellen veranschaulicht, darunter umfangreiche Benchmarks. Für Krankenhäuser und deren Geschäftspartner sowie für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft bietet der Report wertvolle, empirisch abgesicherte Erkenntnisse über die Entwicklung des Krankenhausmarkts. Der Krankenhaus Rating Report erscheint jährlich jeweils im Juni und analysiert die Bilanzen und die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser.

Jürgen Klauber, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), Berlin. Univ.-Prof. Dr. med. M. san. Max Geradts, Leiter des Instituts für Gesundheitssystemforschung (IGFo), Private Universität Witten/Herdecke gGmbH. Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Wasem, Inhaber des Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhls für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen.
Cover1
Impressum5
Vorwort6
Inhalt8
Einführung16
Teil I Schwerpunktthema: Bedarf und Bedarfsgerechtigkeit26
1 Versorgungsbedarf im Gesundheitswesen – ein Konstrukt28
1.1 Einführung29
1.2 Die Mikroebene der unmittelbaren Versorgung30
1.3 Die Mesoebene der gemeinsamen Selbstverwaltung und der Wissenschaft33
1.3.1 Gemeinsame Selbstverwaltung33
1.3.2 Versorgungswissenschaft35
1.4 Die Makroebene der Versorgungspolitik40
1.5 Fazit42
Literatur42
2 Bedarf und Bedarfsgerechtigkeit in der stationären Versorgung48
2.1 Der Bedarfsbegriff im stationären Kontext48
2.2 Möglichkeiten der Umsetzung der stationären Bedarfsermittlung und der Krankenhausplanung in Deutschland49
2.3 Krankenhausplanung in anderen europäischen Staaten51
2.4 Entwicklung des stationären Versorgungsgeschehens53
2.4.1 Rückgang von Krankenhäusern mittlerer Größe54
2.4.2 Zunahme privater Krankenhäuser55
2.4.3 Steigende Fallzahlen, sinkende Verweildauern, weiterhin hohe Bettenzahlen56
2.4.4 Fälle nach Verweildauer57
2.4.5 Ausbau ambulanter Operationen stagniert57
2.5 Fazit58
2.5.1 Über-, Unter- und Fehlversorgung im stationären Sektor58
2.5.2 Von stationären Überkapazitäten zu mehr Ambulantisierung59
2.5.3 Reformbedarf in der Notfallversorgung60
2.5.4 Perspektiven für eine bedarfsgerechtere stationäre Planung60
Literatur62
3 Bedarf und Bedarfsgerechtigkeit aus rechtlicher Sicht64
3.1 Der Leistungsanspruch der Versicherten als maßgebliche Bestimmungsgröße64
3.2 Die verfassungsrechtliche und gesetzliche Gewährleistungsverantwortung für die stationäre Gesundheitsversorgung65
3.2.1 Der sogenannte Sicherstellungsauftrag65
3.2.2 Die Verantwortlichkeit im Einzelnen66
3.2.3 Andere Konzepte67
3.3 Der verfassungsrechtliche Rahmen einer Neuausrichtung der Krankenhausplanung69
3.3.1 Struktur und Einordnung der Maßnahmen69
3.3.2 Verfassungsrechtlich geschützte Rechtspositionen der einzelnen Krankenhausträger70
3.3.3 Verfassungsrechtlich geschützte Gemeinwohlbelange73
3.3.4 Ergebnis und Handlungsoptionen76
4 Der Einsatz von Qualitätsinformationen für Krankenhausplanung und Leistungseinkauf in Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich und der Schweiz78
4.1 Einleitung79
4.2 Methodik79
4.3 Überblick80
4.4 Strategien für qualitätsbezogene Planung und Leistungseinkauf84
4.5 Qualitätsbezogene Informationen für Planung und Leistungseinkauf87
4.6 Zusammenfassung90
Literatur92
5 Strukturwandel und Entwicklung der Krankenhauslandschaft aus Patientensicht94
5.1 Einführung95
5.2 Spektrum vorliegender Befragungsergebnisse96
5.3 Bewertung des Gesundheitssystems im Allgemeinen97
5.4 Krankenhauswahl98
5.5 Erfahrungen/Zufriedenheit mit der Krankenhausversorgung101
5.6 Vertrauen in Krankenhäuser104
5.7 Flächendeckung der Krankenhausversorgung105
5.8 Fazit108
Literatur108
6 Erklärung regionaler Unterschiede in der Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen am Beispiel lumbaler Bandscheibenoperationen110
6.1 Hintergrund110
6.2 Methoden112
6.3 Ergebnisse114
6.4 Diskussion121
Literatur124
7 Von der Landesplanung zur algorithmischen Marktregulierung126
7.1 KHSG 1972 – das paternalistische Modell127
7.2 Das Ergebnis: Überkapazitäten128
7.3 Erosion der dualen Finanzierung129
7.4 Marktregulierung131
7.4.1 Regulierung autonomer Entscheidungsträger131
7.4.2 Der Gemeinsame Bundesausschuss als Regulierungsbehörde132
7.4.3 Marktregulierung in Abgrenzung zu anderen Steuerungsmodellen134
7.5 Qualitätsorientierte Marktregulierung136
7.5.1 Qualität als Regulierungsinstrument136
7.5.2 Mindestmengen137
7.5.3 Notfallstufen139
7.5.4 G-BA-Strukturrichtlinien141
7.5.5 Pflegepersonaluntergrenzen142
7.5.6 Planungsrelevante Qualitätsindikatoren144
7.6 Kapazitätsorientierte Marktregulierung145
7.6.1 Auf dem Weg zur bundesweiten Kapazitätssteuerung145
7.6.2 Sicherstellungszuschläge146
7.6.3 Zentren147
7.6.4 Strukturfonds149
7.7 Algorithmische Regulierung des Krankenhausmarktes150
Literatur154
8 Der KHSG-Strukturfonds nach einem Jahr und Vorschlag zur Weiterentwicklung156
8.1 Hintergrund157
8.2 Strukturfonds und die beantragten Maßnahmen158
8.3 Soll-Krankenhausstruktur163
8.4 Beurteilung und Perspektiven171