: Barbara Cartland
: Liebe im Hochland
: Barbara Cartland EBooks ltd
: 9781788670500
: 1
: CHF 5.10
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 298
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Vollkommen isoliert von der Außenwelt, lebt Alita Lang auf dem Schloß ihres Onkels, des Duke of Langstone. Doch Alita führt nicht das Leben einer jungen Dame, sondern widmet sich vor allem der Dressur der Pferde. Clint Wilbur, ein Amerikaner, der das Nachbargut erworben hat, begegnet Alita auf einem Ausritt. Fasziniert von der eigenwilligen jungen Frau, beschließt er, ihr Geheimnis zu lüften...

1 ~ Schottland 1885


Isa McNavern wanderte vergnügt am Strand entlang.

Die Sonne schien warm auf ihren Kopf, und der Wind blies ihr die Haare aus der Stirn.

Da es weit und breit niemanden gab, der sie hätte sehen können, trug sie keine Kopfbedeckung. Auch die Schuhe hatte sie ausgezogen und in die Hand genommen.

Sie konnte den nassen Sand fühlen und die Wellen, die leicht und sanft ihre Füße umspülten.

Sie dachte, wie schon so oft vorher, daß es für sie keinen schöneren Platz auf der Welt gab als Schottland.

Doch ganz besonders liebte sie diesen kleinen Teil des Landes, dieses Stück von Schottland. Sie betrachtete es als ihre Heimat, denn hier war sie aufgewachsen.

Wenn sie fern von zu Hause war, wie die letzten beiden Jahre, konnte sie keine Nacht einschlafen, ohne an die purpurfarbene Heide und das Moor zu denken.

Dann träumte sie von den nebelverhangenen Bergen in der Ferne und von der See, die im goldenen Licht der Sonne schimmerte oder im Mondlicht silbern glänzte.

»Ich bin zu Hause! Ich bin zu Hause!«

Sie wollte die Worte laut hinausschreien, zu den jungen Seemöwen, die über sie hinwegflogen, und auch zu den Kormoranen, die auf dem hoch über der See aufragenden Felsklippen hockten.

Sie fühlte einen Stich in ihrem Herzen, wenn sie daran dachte, daß sie zurück in den Süden gehen und irgendetwas anderes finden mußte, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wenn sie nicht bald ihre Stimme wiederfand.

Damals, als sie erst siebzehn gewesen war und noch die Schule in Edinburgh besucht hatte, hatte man festgestellt, daß sie eine ausgezeichnete Sopranstimme besaß. Diese Stimme hatte sie zur Solistin im Kirchenchor gemacht.

Ein Theater-Impresario, der zufällig an einem Sonntagmorgen einem Gottesdienst beiwohnte, hatte ihre Stimme gehört und den Pastor gebeten, ihn doch mit Isa bekannt zu machen.

Und zu ihrem Erstaunen eröffnete er ihr, daß sie eine Stimme habe, die man nur einmal unter Millionen fände.

Er wäre bereit, sie mit nach London zu nehmen und in einem Konzert vorzustellen, welches er gerade vorbereitete und bei dem Ihre Majestät Königin Victoria anwesend sein würde.

Es war wie in einem Märchen!

Isas Eltern schockierte und entsetzte die Vorstellung, daß ihre Tochter auf der Bühne stehen sollte.

Zuerst lehnte Colonel Alister McNavern es rundweg ab, diesen Vorschlag auch nur zu überdenken.

Aber als der Impresario ihm erzählte, welche Gage er Isa zahlen wollte, konnte der Colonel nur noch zustimmen. Er brauchte das Geld dringend.