1.
Eigentlich sollte ich glücklich sein
Mami, was schreibst du da?“, fragte mich mein damals 13-jähriger Sohn und blätterte neugierig durch die losen Blätter meines Manuskriptes.
„Ein Buch“, antwortete ich kurz angebunden, denn ich wollte mich nicht unterbrechen lassen. Aber er ließ sich nicht abwimmeln.
„Wie soll es heißen?“, fasste er hartnäckig nach.
Nun hatte ich den Faden sowieso verloren und wandte mich ihm zu. „Ich plane den Titel ‚Mütter sind nicht immer schuld!‘“, erklärte ich ihm.
„Aaah“, meinte er gedehnt mit einem schelmischen Augenzwinkern, „aber fast immer!“
Bestimmt wusste er nicht, dass er mit diesen drei Worten treffsicher eine „Mutterkrankheit“ diagnostiziert hatte. Wann immer es mit einem Kind Schwierigkeiten gibt, mahnt die Gewissensstimme mit ihrem unsichtbaren Zeigefinger: „Du bist verantwortlich für das Wohl deiner