: Alfred Bratt
: Jorghi Poll
: Die Welt ohne Hunger
: Edition Atelier
: 9783903005853
: 1
: CHF 19.00
:
: Hauptwerk vor 1945
: German
: 344
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Chemiker Alfred Bell steht kurz vor der Vollendung einer Formel, die den Hunger der Welt ein für alle Mal besiegen soll. Allerdings fehlt ihm jemand, der an seine Arbeit glaubt und sie finanziert. So reist Bell auf den abenteuerlichsten Wegen von Paris nach London und New York, trifft eitle Professoren, reiche Unternehmertöchter und zwielichtige Dema­gogen. Mit der Weigerung, seine Erfindung wirtschaftlich auszubeuten oder in den Dienst der Populisten zu stellen, macht er sich bald gefährliche Feinde. Der einzige Roman des viel zu jung verstorbenen Schriftstellers Alfred Bratt sorgte bei seinem Erscheinen 1916 für Aufsehen. 'Die Welt ohne Hunger' erlangte innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Auflagen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Auch heute hat der Roman nichts von seiner Spannung und Aktualität verloren.

Alfred Bratt (* 1891 in Wien, ? 1918 in Berlin) war ein österreichischer Schriftsteller. 1909 ging er nach Berlin, wo er zunächst als Schauspieler, später als Dramaturg arbeitete. Ab 1912 publizierte er kurze Erzählungen in diversen Zeitungen. Während des 1. Weltkrieges wurde er Lektor im Erich-Reiß-Verlag. Sein Roman 'Die Welt ohne Hunger' erschien 1916 und erzielte rasch 11 Auflagen und wurde in 12 Sprachen übersetzt. 1918 starb er mit nur 27 Jahren an einer Lungenentzündung.

Er tippte gleichgültig die Fingerspitzen aneinander, ließ aber bald erstaunt und gespannt die Hände sinken, als der Fremde folgendermaßen begann:

»Ihr Name und Ihre Stellung, Herr Professor, sind mir bekannt. Ich weiß, daß Ihre Zeit nicht jedermann zur Verfügung steht. Aber – Sie werden mich anhören!«

»Mhmm …!« Der Professor rückte auf seinem Platz und gab keine Antwort.

»Ja«, fuhr der Fremde, der Bell hieß, fort. »Sie müssen mich anhören. Nicht meinetwegen, sondern um dessentwillen, was ich zu sagen habe.«

»Ich bin begierig …«

Der Fremde beugte sich kräftig zurück, wie jemand, der gesonnen ist, sich nicht unterbrechen zu lassen. Er machte eine Pause, als überlegte er noch einmal blitzschnell seine Worte.

Der Professor betrachtete ihn unter zusammengezogenen Augenlidern, ohne an diesen energischen, glatten Zügen irgendein Merkmal, ein bezeichnendes oder verräterisches Kennzeichen entdecken zu können. Der Mann, der vor ihm saß, den hageren Ober