: Daniel Schneider, Klaus Jost
: Jost läuft. Aufstieg, Fall und weiter geht's - auch Topmanager werden getragen
: SCM Hänssler im SCM-Verlag
: 9783775174008
: 1
: CHF 7.10
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: Biographien, Autobiographien
: German
: 168
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine Bilderbuchkarriere: Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, mit 21 Jahren Filialleiter, schließlich Vorstand bei Intersport Deutschland und Präsident von Intersport International. Doch dann: eine plötzliche Kündigung. Statt schmutziger Wäsche zu waschen, bleibt er integer, wünscht seinem ehemaligen Arbeitgeber alles Gute. Privat kümmert er sich um seine schwer kranke Frau. Die Kraft zu dem allem gibt ihm sein Glaube, den er nie im stillen Kämmerlein gelassen hat. Das hat ihm beruflichen Respekt eingebracht, aber auch einige Unannehmlichkeiten beschert. Eine beispielhafte und gleichzeitig beispiellose Geschichte von familiären und beruflich

Daniel Schneider (Jg. 1979) ist Journalist und Theologe. Gemeinsam mit seiner Frau Eva-Lisa und ihren Kindern Malaika, Merle und Justus lebt er in Bad Oeynhausen, Westfalen. Daniel arbeitet als Drehbuchautor für das WDR-Fernsehen, als Dozent für die IST-Hochschule für Management, als Redakteur für das Evangelische Rundfunkreferat NRW, schreibt Bücher und ist als Moderator und Referent unterwegs.

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BEDINGUNGSLOS ANGENOMMEN


»Mama, wenn ich mal groß bin, dann lade ich dich zu einem tollen Essen ein.«

Dieses Versprechen, bei einem Spaziergang an die eigene Mutter adressiert, beschreibt Klaus Jost nahezu perfekt. Dieser Satz, als Kind dahergesagt und trotzdem sehr ernst gemeint und voller Überzeugung vorgetragen, lässt schon damals erahnen, dass sich Klaus Jost in seinem Leben hohe Ziele steckt, dass er meint, was er sagt, und alles dafür tut, um diese Ziele zu erreichen. Auch wenn das Ziel noch in weiter Ferne liegt.

Und in diesem Moment war eine Essenseinladung für den sechsjährigen, gerade eingeschulten Jungen geradezu utopisch. Klaus Jost stammt aus einfachen Verhältnissen. Er hat deshalb früh gelernt, sparsam zu sein und Verantwortung zu übernehmen.

Trotzdem war er ganz Kind, mit allem, was dazugehört: Grenzen austesten, Fensterscheiben zerschießen und Lärm machen. Auch und vor allem in den damals noch geltenden Mittagsruhezeiten und damit sehr zum Leidwesen der Nachbarn. Und wenn die sich mal wieder bei seiner Mutter über den lärmenden Klaus beschweren, dann beobachtet der ganz genau, wie seine Mutter mit der Situation umgeht.

Edith Jost reagiert besonnen, mit Verständnis für die Nachbarschaft, aber immer mit der klaren und deutlichen Botschaft: Ich finde nicht alles gut, was mein Sohn fabriziert, aber ich halte immer zu ihm! Das ist Balsam für die Kinderseele, hat nicht nur die Beziehung zu seiner Mutter gestärkt, sondern führt zu einem Wesenszug, der sich in Klaus Josts Kindheit entwickelt und ihn bis heute auszeichnet: Selbstbewusstsein.

»Ich habe von meiner Mutter die Bestätigung erhalten, einfach gut zu sein, auch ohne gute Leistungen«, sagt Klaus Jost. »Selbst dann, wenn ich mal einen Fehler gemacht habe. Mein Glück war nicht nur von meiner Leistung abhängig, sondern kam aus einer ganz anderen Kraft.«

Dieses Selbstbewusstsein hilft enorm, wenn man Entscheidungen treffen muss und als Führungspersönlichkeit in Erscheinung tritt. Und damit ist die Verbindung zum Top-Manager Klaus Jost direkt hergestellt.

Zu den elementarsten Qualitätsmerkmalen einer Führungspersönlichkeit, die Fachkompetenz vorausgesetzt, gehören nämlich genau diese drei sogenannten Softskills (persönliche und soziale Kompetenzen):

– Verantwortungsbewusstsein

– Selbstbewusstsein

– Zielbewusstsein und Visionen

Die lassen sich zwar einüben, aber nicht künstlich antrainieren. Vor allem nicht auf Knopfdruck.

Für ihn ist ein wertschätzendes, vertrauensvolles und liebevolles Umfeld als Kind deutlich mehr wert als diverse Seminare für Führungspersönlichkeiten, die durch mitunter unnatürliche Methoden einen aufgesetzten Leitungsstil entwickeln.

Für Klaus Jost beginnt Verantwortungsbewusstsein auch nicht erst dann, wenn ein eigener Dienstwagen vor der Tür steht, das Gehalt in die Höhe schießt oder eine Mitarbeitergröße von 20, 50, 100 oder 1 000 erreicht ist. Nein, es beginnt genau da, wo alle Sozialisation von uns Menschen ihren Anfang nimmt; in der kleinsten Zelle, in der eigenen Familie.

Verantwortungsbewusstsein in der kleinsten Zelle


Und Klaus Jost weiß, was Verantwortungsbewusstsein in der kleinsten Zelle bedeutet. Als Kind hat er keinen mit Puderzucker bestäubten und gut aus