: Mara Laue
: So schnell die Finger tippen
: Autoren.tips
: 9783961270866
: 1
: CHF 2.70
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: Biographien, Autobiographien
: German
: 98
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'W e wird man Schriftsteller?' ist eine der am häufigsten gestellten Fragen an Autorinnen und Autoren. Besonders schreibbegeisterte Menschen, die davon träumen, eines Tages das Schreiben ebenfalls zum Beruf zu machen, möchten wissen, ob es ein Patentrezept gibt und vor allem, wie das reale Schriftstellerleben jenseits aller Klischees und Bestseller-'Hypes' aussieht. Die Krimi- und Science-Fiction-Autorin Mara Laue beschreibt in diesem Buch ihren langen und oft steinigen Weg von der begeisterten Leseratte zur Berufsautorin. Sie legt damit nicht nur ein Zeitzeugnis über fast fünf Jahrzehnte ab, sondern hält auch ein nachdrückliches Plädoyer dafür, die eigene Ziele und Träume niemals aufzugeben.
'Wie wird man eigentlich Schriftstellerin?' Kaum eine Lesung, kaum ein Interview vergeht, ohne dass mir diese Frage gestellt wird. Besonders bei Lesungen vor Schulklassen kommt sie so sicher wie die nächste Nacht. Ein Teil der Antwort ist leicht zu geben: 'Indem man viel liest, viel schreibt und das Handwerk erlernt.' Nahezu alle Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben ihre Karriere als Leseratten begonnen. Aus der Beschäftigung mit fiktiven Geschichten entstand irgendwann der Drang - Drang, und zwar unwiderstehlich, nicht Wunsch!-, eigene Geschichten zu erzählen. Vom Erzählen bis zum Aufschreiben ist es danach nur noch ein sehr kleiner Schritt; oder man fängt sofort mit dem Aufschreiben an und lässt das mündliche Erzählen weg. Dass das Schreiben von Geschichten - lang oder kurz - ein Handwerk ist, das man erlernen sollte, wenn man Erfolg haben will, hat sich zwar noch nicht bei allen Geschichtenerfindern herumgesprochen, nichtsdestotrotz ist es eine Tatsache. Und wie jeder Handwerker sollte man sein Handwerk beherrschen, andernfalls niemand einem die eigenen Produkte abkauft. Heißt: Wenn man will, dass Verlage und später eine möglichst große Leserschaft die Geschichten, Gedichte und Romane kaufen (und idealerweise davon begeistert sind), müssen diese ein Mindestmaß an Qualität besitzen. Da in Deutschland nur drei Universitäten Studiengänge für kreatives ('literarisches') Schreiben anbieten (Leipzig, Helmstedt und Berlin, ab Oktober 2017 soll es auch in Köln angeboten werden), bleibt das Erlernen des Handwerks hierzulande immer noch Privatsache. Zum Glück gibt es seit vielen Jahren auch in Deutschland Fernlehrgänge, Workshops und Schreibratgeber, die einem dabei helfen. Jedoch haben die Lehrgänge große Qualitätsunterschiede und die Mehrheit der Ratgeber ist (noch) auf den amerikanischen und britischen Markt zugeschnitten, weil Ratgeber von deutschen Autorinnen und Autoren noch (!) in der Minderheit sind. Aber es gibt sie und wenn es den Lernwilligen gelingt, die in ihnen enthaltenen Tipps und Kniffe in den eigenen Texten umzusetzen, kann das bereits genügen, um einen Verlag zu überzeugen. Als ich anfing zu schreiben (1970), gab es die meisten dieser Hilfsmittel nicht und die wenigen, die es gab, steckten noch in den Kinderschuhen. Außerdem haftete den Fernkursen, die in dieser Zeit entstanden, der Hauch von Unseriosität an. Die dafür immer wieder vorgebrachte Begründung, man könne kreatives Schreiben nicht wie einen Beruf erlernen, entbehrt jedoch jeder Grundlage. Schließlich gibt es funktionierende Techniken - angefangen beim Satzbau über Sprachstil, Konfliktaufbau, Spannungserzeugung, Dialogkonstruktion und andere-, die aus einem Text ein 'geschmeidiges Gewebe' machen, das beim Lesen Lust auf den Rest der Geschichte erweckt und die Leser nicht mit unzumutbaren Formulierungen oder gefühlloser Aneinanderreihung von Handlungen zu Tode langweilt. Niemand käme auf den Gedanken zu behaupten, das Malen von Bildern, Entwerfen von Tanzchoreografien, das Schreiben von Drehbüchern und Theaterstücken oder das Komponieren von Musikstücken könne man nicht erlernen. Die entsprechenden gut besuchten Studiengänge an den Universitäten beweisen das Gegenteil. Träfe das auf das kreative Schreiben zu, gäbe es die wenigen Studiengänge für dieses Fach nicht. Das Handwerk zu erlernen ist also problemlos möglich. Das Belegen von entsprechenden Kursen oder/und das Studieren von Schreibratgebern kürzt das Ganze aber erheblich ab, wenn man das Schreiben nicht st