: Dorothee Kimmich
: Lebendige Dinge in der Moderne
: Konstanz University Press
: 9783835397019
: Essay
: 1
: CHF 12.60
:
: Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft
: German
: 128
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Ein literaturwissenschaftlicher Essay über das Verhältnis des Menschen zu seinen Dingen. Dorothee Kimmich geht von dem doppelten Befund aus, dass die Moderne den Dingen 'das Leben nimmt', indem sie natur- und kulturwissenschaftlich erklärt und objektiviert. Diesen 'Tod' stellen die moderne Literatur, bildende Kunst und Photographie jedoch umgekehrt dadurch in Frage, dass sie diesen Dingen ein Eigenleben zugestehen, das hermeneutisch gerade nicht mehr zu fassen ist: Dinge bedeuten nicht mehr, und der Mensch muss sich die Welt fortan mit ihnen teilen. Erst seitdem vor 20 Jahren die Ethnologie die Philosophie als literaturwissenschaftliche Leitdisziplin abgelöst hat, kann die 'material culture', das Leben der Dinge, entdeckt und erforscht werden. So zeigen denn auch Kimmichs Lektüren mit einem anthropologischen Blick auf, dass der moderne Mensch nicht nur angehalten ist, das Eigene ins Verhältnis zum Fremden zu setzen, sondern sein Umgang mit den Dingen auch exemplarisch für den Umgang mit dem Fremden steht: ein grundlegendes ethisches Unterfangen also. Im ersten Teil ihres Essays ('Thesen') erläutert die Autorin, warum Dinge dem Menschen nicht nur fremd, sondern auch ähnlich sind. Die Lebendigkeit der Dinge, wie sie uns in modernen Texten begegnet, wird unterschätzt, wenn man sie nur als Wiederbearbeitung historischer Motive begreift. Im zweiten Teil ('Texte') zeigt uns Dorothee Kimmich, wie man mit Siegfried Kracauer im 'Niemandsland der Dinge' überlebt, wendet sich der 'Rückseite der Spule' bei Walter Benjamin zu, und erklärt, 'warum sich bei Lord Chandos, Malte Laurids Brigge und dem Zögling Törleß alles um die Dinge dreht'. Überlegungen zu 'Charlie Chaplins Komplizen' und der 'Seife von Francis Ponge' beschließen das Buch.
Umschlag1
Titel3
Impressum4
Inhalt5
Teil 1 – Thesen7
I Einleitung9
I.1 Dinge sind anders9
I.2 Dinge sind ähnlich11
II Herleitung15
II.1 Things that matter15
II.2 Odradeks Bru?der: Fetische und andere Dinge ohne festen Wohnsitz21
III Vorgänger27
III.1 Heinrich Heine oder die Bedeutung einer Fliege27
III.2 Adalbert Stifter und die Sammlungen natu?rlicher Dinge30
IV Fazit33
Teil 2 – Texte35
I Siegfried Kracauer: Überleben im Niemandsland der Dinge37
II Walter Benjamin und die Ru?ckseite der Spule55
III Schwindelerregende Geschichten: Warum sich bei Lord Chandos, Malte Laurids Brigge und dem Zögling Törleß alles um die Dinge dreht69
IV Charlie Chaplins Komplizen85
V Die Gefu?hle einer Seife: Parti pris des choses105
VI Schluss119
Anmerkungen121