D.O.C.-Agents 2: Gefährliche Spur
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Mara Laue
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D.O.C.-Agents 2: Gefährliche Spur
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vss-Verlag
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9783961270804
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1
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CHF 4.40
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Fantasy
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German
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346
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kein Kopierschutz
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PC/MAC/eReader/Tablet
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ePUB
In Portland wird alle paar Wochen ein Glückspilz über Nacht zum Lottomillionär - nur um wenig später einem tödlichen Unfall zum Opfer zu fallen. Außerdem ver- schwindet unmittelbar vor jedem Lottogewinn ein Ob- dachloser spurlos. Profane Verbrechen? Oder ist ein Teufelspakt am Werk? FBI-Agent Travis Halifax vom DOC - Department of Occult Crimes - schleust sich in die Obdachlosenszene ein. Dabei begegnet er der Privat- detektivin Ryanne MacKinlay, die unter den Obdachlosen einen der Vermissten sucht. Mit ihren hartnäckigen Nach- forschungen kommt sie nicht nur Travis in mehr als einer Hinsicht zu nahe, dessen charismatische Ausstrahlung und der Hauch des Mysteriösen, der ihn umgibt, sie un- widerstehlich anziehen. Hin und hergerissen zwischen Faszination und Misstrauen lässt sie sich auf ihn ein, um ihren Fall zu lösen. Doch das führt sie in gefährliche Abgründe, von denen sie gehofft hatte, ihnen für immer entkommen zu sein. Gefährliche Spur ist der zweite Band der Dark-Romance-Serie D.O.C.-Agents. Ebenfalls erschienen: Band 1 - Schattenspur Band 3 - Surmspur in Vorbereitung:Band 4 - Eisspur
Portland, Maine, 2. April Silas Petersen blickte aus dem Fenster des Pontiac Trans Sport auf die Bäume, die die Longwoods Road Richtung Cumberland säumten. Die Frühlingssonne strahlte, und obwohl es Anfang April in Maine noch lausig kalt war und stellenweise Schnee lag, hatte Silas das Gefühl, von Licht und Wärme eingehüllt zu sein. Nur teilweise eine Illusion, denn die Sonne schien ihm ins Gesicht, und die Heizung des Wagens sorgte für eine angenehme Temperatur. Dass es ihm heller und wärmer vorkam, als es war, lag an dem Glück, das er fühlte und das er schon seit Ewigkeiten nicht mehr empfunden hatte. Immer wieder sah er zum Fahrer des Wagens, um sich zu vergewissern, dass er immer noch da und vor allem real war. Der Mann bemerkte seinen Blick und lächelte. 'Keine Angst, Mr. Petersen, es ist alles echt.' 'Sorry, Sir. Aber das fällt mir schwer, zu glauben. Dass einer wie ich so viel Glück haben soll ...' Er schüttelte den Kopf. Das Glück hatte Silas schon vor Jahren verlassen, als er seinen Job verloren hatte und die Hypotheken fürs Haus nicht mehr bezahlen konnte. Idiotischerweise hatte er versucht, das erforderliche Geld durch Glücksspiel hereinzubekommen, was die Abwärtsspirale noch beschleunigt hatte. Nun saß er auf der Straße, ohne Haus, Geld oder Zukunft, schlief in Hauseingängen und Hinterhöfen unter Pappkartons und alten Zeitungen und fürchtete jedes Jahr, dass er den Winter nicht überleben würde. Dass dieses Elend ein Ende haben sollte, war unfassbar. 'Glauben Sie es, Mr. Petersen, Sie haben das Glück. Leider können wir nicht alle Bedürftigen auf einen Schlag von der Straße holen und vermitteln. Aid for the Homeless ist eine noch recht junge Organisation. Sobald wir mehr Gelder bekommen, können wir in größerem Umfang tätig werden. Bis dahin müssen wir uns damit begnügen, der Reihe nach denen zu helfen, denen wir noch helfen können, indem wir sie in Obdach und Arbeit vermitteln.' Silas dankte Gott, dass er sich noch nicht, wie viele andere Leidensgenossen, so weit aufgegeben hatte, dass er nur noch dahinvegetierte, sich die Hucke vollsoff und auf das unausweichliche Ende wartete. Er hatte immer wieder versucht, kleine Jobs zu bekommen. So war Morton Caine auf ihn aufmerksam geworden, der ihn engagiert hatte, seinen Wagen zu waschen. Sie waren ins Gespräch gekommen, und Caine hatte ihm angeboten, ihn in das Programm von Aid for the Homeless zu bringen. Und nun, nur drei Tage später, war er auf dem Weg in eine sonnigere Zukunft. 'Wir bringen Sie erst mal bei einem unserer Sponsoren unter', sagte Caine. 'Dort bleiben Sie, bis Sie wieder vollständig in ein würdiges Leben zurückgekehrt sind und wir einen Job für Sie haben, der Ihren Fähigkeiten und Ihrer Ausbildung entspricht. Wird nicht lange dauern.' Er lächelte. 'Ja, Sir. Danke, Sir.' Caine deutete mit dem Daumen über die Schulter auf den Rücksitz, wo neben Silas' dünnem Rucksack, der seine gesamten Habseligkeiten enthielt, ein Karton mit Lebensmitteln stand, in dem auch eine Thermosflasche steckte. 'Trinken Sie einen Schluck Kaffee. Wird noch eine Weile dauern, bis wir da sind.' Silas angelte die Flasche heraus, schraubte den Deckel ab, goss den Kaffee ein und hielt ihn Caine hin, der mit einem Kopfschütteln ablehnte. Silas wärmte eine Weile seine Hände an dem Becher, ehe er trank. Der Kaffee war stark gesüßt, aber das machte ihm nichts aus. Bald würde er wieder selbst Kaffee kochen können, soviel er wollte und ihn so trinken, wie er ihn mochte. Wahrscheinlich hatte Caine den Kaffee mit Süßstoff gesüßt, denn Silas schmeckte eine leicht bittere Note heraus, sodass er den Becher schnell austrank. Ihm wurde schwindlig. Das lag wahrscheinlich daran, dass er nicht gefrühstückt hatte. Starker Kaffee auf nüchternen Magen, der den Kreislauf zu schnell ankurbe