: Matthew Costello, Neil Richards
: Cherringham - Ein Menü zum Sterben Landluft kann tödlich sein
: beTHRILLED
: 9783732553846
: Ein Fall für Jack und Sarah
: 1
: CHF 4.40
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 158
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine delikate Feindschaft

Das 'Spotted Pig' bekommt Konkurrenz! Bislang unangefochten das beste Restaurant in Cherringham verspricht das neu eröffnete 'Bayleaf' nun ebenfalls ganz besondere Gaumenfreuden - und das mit einer sternegekrönten amerikanischen Küchenchefin. Doch dann wird das Bayleaf Ziel immer dreisterer Anschläge und aus der belebenden Konkurrenz wird eine verhängnisvolle Feindschaft. Jack und Sarah wollen herausfinden, was und vor allem wer hinter den Angriffen auf das neue Spitzenrestaurant steckt. Und entdecken, dass Küchenchefin Anna ein dunkles Geheimnis mit nach Cherringham gebracht hat, das nicht nur sie in Gefahr bringt ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.


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Matthew Costello ist Autor erfolgreicher Romane wie Vacation (2011), Home (2014) und Beneath Still Waters (1989), der sogar verfilmt wurde. Er schrieb für verschiedene Fernsehsender wie die BBC und hat dutzende Computer- und Videospiele gestaltet, von denen The 7th Guest, Doom 3, Rage und Pirates of the Caribbean besonders erfolgreich waren. Er lebt in den USA. Neil Richards hat als Produzent und Autor für Film und Fernsehen gearbeitet sowie Drehbücher für die BBC, Disney und andere Sender verfasst, für die er bereits mehrfach für den BAFTA nominiert wurde. Für mehr als zwanzig Videospiele hat der Brite Drehbuch und Erzählung geschrieben, u.a. The Da Vinci Code und, gemeinsam mit Douglas Adams, Starship Titanic. Darüber hinaus berät er weltweit zum Thema Storytelling. Bereits seit den späten 90er Jahren schreibt er zusammen mit Matt Costello Texte, bislang allerdings nur fürs Fernsehen. Cherringham ist die erste Krimiserie des Autorenteams in Buchform.

1. Die neue Saison


Helen Edwards blickte auf, als Julie einen kleinen Teller mit einem eiswaffelförmigenEtwas vor ihr auf den Tisch stellte.

Auch wenn sie nicht sogleich davon kostete, wusste Helen schon jetzt, dass es ein absolut köstlicher Auftakt für dieses besondere »Probe-Menü« sein würde – ein kulinarisches Erlebnis von entscheidender Bedeutung, um die Gerichte für das Spendendinner der Cherringham Opera Society auszuwählen.

Heute Abend speiste Helen mit der Schirmherrin der Operngesellschaft, Lady Repton.

Immer eine unterhaltsame Gesprächspartnerin bei einem Dinner.

Für eine Frau, die über so ein großes Vermögen verfügte, hatte sie kaum Allüren.

Während die kleinen Teller hingestellt wurden, nippte Helen an ihrem Cotswold-Gin-Tonic; die Grapefruitscheibe darin war eine Offenbarung.

Unterdessen genoss Lady Repton einen Manhattan. Helen kannte diesen Drink nicht; sie hatte lediglich gehört, dass er ziemlich stark sein sollte.

Und Lady R. nimmt keineswegs kleine Schlucke.

Lady Repton hatte bereits zugesagt, wieder einmal als Gastgeberin der diesjährigen Veranstaltung zu fungieren, die außerdem eine Liveübertragung vonTurandot aus der Metropolitan Opera in New York bieten würde.

»Nun, Lucinda, was hältst du von dem Amuse-Bouche?«

Sie beobachtete, wie Lady Repton von der winzigen Waffel probierte, den Happen einen Moment auf ihrer Zunge ruhen ließ und sich ein Lächeln gestattete.

»Nun, meine Liebe, amüsieren tut es mich allemal!«

»Mich auch«, gestand Helen, die den Geschmack ebenfalls auskostete. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie Sam es schafft, diesen Teig so leicht hinzubekommen.«

In dem Augenblick kam Julie, die mit ihrem Mann Sam, dem Koch, gemeinsam das Restaurant betrieb, zu ihnen herüber. Zuvor hatte sie die beiden von der Seite aus beobachtet.

»Schmeckt es den Damen?«

Helen lächelte. Sie und ihr Mann Michael waren Stammgäste im Spotted Pig, auch wenn man oft Wochen im Voraus reservieren musste.

Sie wusste, dass auch Lady Repton häufig hier speiste, obwohl sie in Repton Hall einen eigenen Koch hatte, der mehr als kompetent war.

Helen überließ es Lady R., als Erste zu antworten.

»Und ob es das tut, Julie. Gänseleber-Mousse, vermute ich? Kapern … ein Hauch von … Sherry vielleicht?«

»Vin Santo«, erwiderte Julie.

Lady Repton strahlte. »Ja, natürlich! Dieses nussige Honigaroma. Und die leichte Waffel – so hauchdünn! Perfekt.«

Nun war es Julie, die ein Strahlen im Gesicht hatte. Was sie gerade vernommen hatte, war ohne Zweifel ein hohes Lob von Lady Repton, die dafür berüchtigt war, dass man sie nicht leicht zufriedenstellen konnte.

»Wie war es für dich, Helen?«, fragte Julie.

»Oh, ganz wunderbar. Ich kann die anderen Gänge kaum erwarten.«

Lächelnd wollte Julie sich wieder ihren Pflichten widmen, als Lady Repton sie sacht am Arm berührte.

»Julie, falls es heute Abend in Ihrem Restaurant nicht allzu geschäftig zugeht, könnte Sam dann eventuell zu uns kommen und mit uns einige Punkte besprechen, während wir mit dem Essen fortfahren?«

Julie nickte lächelnd, aber Helen sah, wie sich ihre Miene ein wenig umwölkte.

Vielleicht stellte dieses spezielle Probe-Menü – selbst wenn nur zwei Leute daran teilnahmen – eine Aufgabe dar, die ein wenig beängstigend für das kleine Restaurant war.

Obwohl das Pig gewiss schon früher solche Herausforderungen gemeistert hatte.

Dann aber kam Helen ein anderer Gedanke:Ist heute Abend womöglich der Druck zu groß?

Anfangs hatte Julie nur wenigen Leuten von ihrer Schwangerschaft erzählt, doch inzwischen ließ sie sich nicht mehr verheimlichen. Das erste Baby! Aber Säuglinge bedeuteten zusätzliche Kosten, und dann war da selbstverständlich die Frage, wer sich hier während der ersten Mon