: Tiffany Reisz
: The Original Sinners - Sklaven der Lust - 4-teilige Serie
: MIRA Taschenbuch
: 9783955768492
: eBundle
: 1
: CHF 14.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 1744
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

DAS LOCKEN DER SIRENE
'Søren nennt mich seine Sirene. Er sagt, was ich mit meinem Mund mache, kann jeden Mann vom Kurs abbringen. Sind sie nicht neugierig, was er damit meint?'
Erotikautorin Nora Sutherlin muss nicht lange recherchieren, um Stoff für ihren neuen Roman zu finden. Denn sinnliche Erfüllung ist ihr Leben. Das weiß nicht nur ihr gefährlicher Ex, von dem Nora einfach nicht die Finger lassen kann. Auch ihr verführerisch jungfräulicher Mitbewohner soll die Freuden der Lust mit ihr erfahren. Ob die berühmte Domina aber ihren Lektor fesseln kann? Vielleicht nicht nur mit Worten...
GESETZE DER LUST
Erotikautorin Nora lebt nach klaren Regeln:
1. Trage unter gar keinen Umständen Unterwäsche!
2. Das M-Wort, Monogamie, ist streng verboten!
3. Sex ist nicht heiß, wenn es nicht ein bisschen wehtut!
4. Siehe 1.
Gemeinsam mit ihrem dominanten Lover, dem Priester Søren, lebt Nora ihre dunklen Fantasien hemmungslos aus. Als eine Reporterin beginnt, in Sørens Privatleben herumzuschnüffeln, schickt er Nora aufs Land. Dort soll sie sich bei ihrem Freund, dem Playboy Griffin, verstecken und gleichzeitig den bisexuellen Michael als Sklaven ausbilden. Bei der fesselnden Aufgabe, dem attraktiven Gastgeber und dem verlockend unschuldigen Schüler muss Nora in ihrem Exil plötzlich an etwas ganz anderes denken. Kann es noch größere Lust bedeuten, ihre eisernen Regeln zu brechen?
SKLAVEN DER BEGIERDE
Schon als Teenager hat Nora den dominanten Priester Søren geliebt. Er ist derjenige, der ihr die größten Schmerzen bereitet hat - und die besten Orgasmen ihres Lebens. Doch eine richtige Beziehung mit Søren wird nie möglich sein, solange er im Dienst der Kirche steht. Nora kann und will sich nicht mehr verstecken. Deshalb bricht sie aus ihrer Sklavenrolle aus und flieht zu Wes, dem Mann, den sie nie vergessen konnte. Ihr ehemaliger Mitbewohner ist zwar immer noch Jungfrau, aber verführerischer als je zuvor. Hemmungslos gibt sie sich ihrer Lust hin und verbringt eine heiße Nacht mit ihm ? Eine Herausforderung! Denn trotz ihrer tiefen Gefühle für Wes stellt sich Nora die Frage: Kann 'normaler' Sex sie wirklich befriedigen?
MISTRESS
Unter anderen Umständen würde Nora Sutherlin es genießen, nackt und gefesselt zu sein. Doch ihre Kidnapperin ist nicht an erotischen Spielen interessiert. Sie kennt nur ein Ziel: Rache an Søren, dem Mann, dem Nora mit Leib und Seele verfallen ist.
Ihre Peinigerin stellt Nora vor die Wahl: Sie kann sich dafür entscheiden, ihren geliebten Søren zu töten - oder selbst zu sterben, damit Søren weiterleben darf. Doch dann wird er auf immer ein Gefangener sein. Nora weiß: Nichts wäre schlimmer für ihn, als sich einem anderen Menschen zu unterwerfen. Um ihm dieses Schicksal zu ersparen, ist sie gewillt, die ultimative Todsünde zu begehen. Langsam streckt sie die Hand nach dem Dolch aus, den die Entführerin ihr reicht, um ihrem Meister ein letztes Mal zu Willen zu sein ...



<p>Tiffany Reisz ist DIE Newcomerin der erotischen Literatur und begeistert mit ihrer Serie rund um die Erotikautorin Nora Sutherlin Leser auf der ganzen Welt. Reisz lebt zusammen mitihrem Lebensgefährten und zwei Katzen in Lexington, Kentucky. Ihr Studium der Anglistik absolvierte sie am Centre College Danville und veröffentlicht seitdem unter ihrem richtigen Namen Bondage- und SM-Romane - und das sogar zum Stolz ihrer Eltern und Professoren.</p>

1. KAPITEL

Es gab nichts, das sich mit dem Londoner Nebel vergleichen ließ – hatte es nie gegeben. Und dennoch gehörte der berühmte Londoner Nebel in das Reich der Legenden. In der Realität bestand er nämlich vor allem aus Smog, und auf dem Höhepunkt der industriellen Revolution hatte er Tausende getötet. Er hatte die Stadt mit seinen giftigen Händen erstickt. Zach Easton wusste, dass man ihn in den Büros von Royal House Publishingden Nebel von London nannte. Der abfällige Spitzname stammte von einem Lektorenkollegen, dem Zachs mürrische Art missfiel. Zach hatte nicht viel übrig für diesen Spitznamen und schon gar nicht für den Kollegen, der ihn geprägt hatte. Aber heute war er durchaus bereit, sich diesen Beinamen zu verdienen.

Es war schon nach Feierabend, aber er wusste, er würde John Paul Bonner, den Cheflektor von Royal House Publishing, noch hart arbeitend in seinem Büro antreffen. Und tatsächlich saß J. P. auf dem Fußboden, um ihn herum lauter Manuskriptstapel aufgetürmt wie ein Miniatur-Stonehenge aus Papier.

Zach blieb in der Tür zum Büro stehen und lehnte sich in den Rahmen. Er starrte seinen Cheflektor an und sagte kein Wort. Das brauchte er auch nicht, denn J. P. wusste, warum er hier war. Das wussten sie beide.

„Der Tod reitet zu mir auf dem Easton-Nebel“, sagte J. P. vom Boden, während er sich durch den nächsten Stapel Manuskripte wühlte. „Eine sehr poetische Art zu sterben. Du bist hier, um mich umzubringen, nehme ich an.“

Mit vierundsechzig Jahren, grauem Bart und Nickelbrille war J. P. die fleischgewordene Literatur. Gewöhnlich genoss Zach es, sich mit ihm auf Geplänkel und Wortspiele einzulassen. Heute war er aber nicht in der Stimmung, sich eine Retourkutsche auszudenken. Deswegen war seine Antwort auch nicht lyrisch, sondern beschränkte sich auf ein lakonisches „Ja.“

„Ja?“, wiederholte J. P. „Nur ‚ja‘? Nun, in der Kürze liegt die Würze. Sei so gut und hilf einem alten Mann vom Boden auf, ja, Easton? Wenn ich sterben soll, möchte ich dem Tod aufrecht ins Gesicht blicken.“

Seufzend betrat Zach das Büro, streckte die Hand aus und half J. P. aufzustehen. J. P. tätschelte ihm dankbar die Schulter und sank erschöpft in den Stuhl hinter seinem Schreibtisch.

„Ich bin ohnehin ein toter Mann. Kann ums Verrecken nicht diese verfluchte Druckfahne vonHamlet für John Warren finden. Die hätte ich ihm schon gestern per Post zuschicken müssen. Aber wie sagt man so schön? Glücklich ist, wer eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis hat. So gesehen bin ich ein sehr, sehr glücklicher Mann.“

Zach betrachtete J. P. einen Augenblick und verfluchte ihn im Stillen, weil er so ein netter Kerl war. Seine Bewunderung für seinen Chef würde dieses Gespräch sicher noch viel unangenehmer machen. Er trat an eines der Bücherregale, die die Wände säumten, und fuhr mit der Hand über das oberste Regalbrett. Er kannte J. P.s Angewohnheit, wichtige Papiere immer dort zu lagern, wo er sie nicht finden konnte. Zachs Finger stießen gegen ein Manuskript. Er holte es herunter und warf es auf J. P.s Schreibtisch, wo sich eine kleine Staubwolke daraus erhob.

„Ich danke dir.“ J. P. hustete und legte eine Hand aufs Herz. „Du hast mein Leben gerettet.“

„Und jetzt werde ich derjenige sein, der dich umbringt.“

J. P. betrachtete Zach nachdenklich. Dann zeigte er einladend auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Nur widerstrebend setzte Zach sich und zog seinen grauen Mantel enger um die Schultern, als handle es sich um seine Rüstung.

„Easton, schau“, begann J. P., aber weiter ließ Zach ihn nicht kommen.

„NoraSutherlin?“ Zach sprach den Namen so verächtlich aus, wie er nur konnte. Und im Moment empfand er eine Menge Verachtung. „Das soll wohl ein Scherz sein.“

„Ja, Nora Sutherlin. Ich habe lange darüber nachgedacht. Habe mir ausgiebig ihre Verkaufszahlen angeschaut. Ich finde, wir sollten sie abwerben. Und ich will, dass du mit ihr arbeitest.“

„Das werde ich auf keinen Fall tun. Sie schreibt Pornografie.“

„Es ist keine Pornografie.“ J. P. blickte Zach streng über das Halbrund seiner Brillengläser an. „Es ist Erotik. Sehr gute Erotik.“

„Ich hatte ja keine Ahnung, dass es so etwas gibt.“

„Ich sage dazu nur zwei Worte: Anaïs Nin“, konterte J. P.

„Dann sage ich zwei weitere Worte: Booker Prize.“

J. P. atmete hörbar aus und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

„Easton, ich kenne deine Erfolgsgeschichte. Du bist eines der größten Talente, die es derzeit in der Verlagsbranche gibt. Wenn dem nicht so wäre, hätte ich nicht so viel Geld bezahlt, um dich nach New York zu holen. Und ja, es stimmt. Deine Autoren haben den Booker Prize gewonnen.“

„Und Whitbreads, Silver Daggers …“

„Aber der Erfolg von Sutherlins letztem Buch hat den von deinem Whitbread-Autor und deinem Silver-Dagger-Autor zusammen übertroffen. Wir stecken gerade in einer Rezession, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Bücher sind ein Luxusgut. Was man nicht essen kann, kauft im Moment kaum jemand.“

„Und Nora Sutherlin soll die Antwort sein?“, wollte Zach wissen.

J.