: Peter Brandl
: Crash-Kommunikation Warum Piloten versagen und Manager Fehler machen
: Gabal Verlag
: 9783956236976
: 1
: CHF 15.30
:
: Management
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wie kommt es trotz höchster Sicherheitsvorkehrungen immer wieder zu katastrophalen Flugzeugunglücken? Ebenso gut kann man fragen: Wie ist es möglich, dass ein Autokonzern Schadsoftware einbaut, um Grenzwerte einzuhalten, und tatsächlich glaubt, damit durchzukommen. Crash-Kommunikation zieht verblüffende Parallelen zwischen Luftfahrt und Unternehmen und zeigt, dass der Faktor 'menschliches Versagen' einer fatalen Logik folgt. Die überarbeitete und erweiterte Neuauflage bietet einen originellen und hoch aktuellen Zugriff auf grundlegende Fragen der Führung und der Kommunikation. Dabei werden neueste technologische Entwicklungen berücksichtigt, die neben Komfort- und Effizienzgewinn auch Gefahrenpotenziale mit sich bringen. Eine spannende und unterhaltsame Lektüre, die Managern und Führungskräften zeigt, wann im 'Unternehmenscockpit' die Warnlämpchen angehen sollten.

Peter Brandl ist Unternehmer, Managementtrainer, ehemaliger Berufspilot und Fluglehrer und gilt als einer der führenden Kommunikationsexperten im deutschsprachigen Raum. Er berät und trainiert Unternehmen in den Bereichen Kommunikation, Verhandlungstechniken und Konfliktmanagement. Dabei kombiniert er seine über 20-jährige Erfahrung mit neuesten Erkenntnissen aus der Luftfahrt und überträgt dieses Wissen auf alltägliche Situationen. Brandl versteht es, in seinen Vorträgen und Veranstaltungen das Publikum zu begeistern, zu unterhalten, mitzureißen und zu motivieren.

Einführung: Von Crashs und ihren Ursachen


Menschliches Versagen und »Human Factors«

Über drei Viertel aller Unfälle in der Luftfahrt sind auf »menschliches Versagen« zurückzuführen, also nicht auf schlechtes Wetter, Materialfehler oder Fehler der Flugverkehrskontrolle ATC (Air Traffic Control). »Menschliches Versagen« – diese Formel kennen wir alle aus den Abendnachrichten. Auch bei anderen Unglücken mit vielen Toten, vom schweren Verkehrsunfall bis zum Störfall im Atomkraftwerk, wird sie zuverlässig bemüht. Und fast immer schwingt in ihr eine Schuldzuweisung mit: Jemand trägt die Verantwortung für das Geschehen, weil er sich falsch verhalten hat. Im angloamerikanischen Sprachraum ist man hellsichtiger als bei uns: Dort spricht man nicht von schuldhaftem »Versagen«, sondern schlicht von »Human Factors«, die zu Pannen und Unfällen führen – von menschlichen »Faktoren«. Anders ausgedrückt: Menschen sind so. Menschen übersehen oder missinterpretieren Dinge, sie treffen – besonders unter Stress – übereilte Entscheidungen, sie sind vor Angst wie gelähmt oder blenden offensichtliche Gefahren einfach aus. Salopp gesagt: Shit happens.

Um noch einmal auf den verheerenden Crash von Teneriffa zurückzukommen, der in der Luftfahrt den Anstoß für die systematische Analyse der menschlichen Faktoren, Einflüsse und Begrenzungen gab: Wie kann es sein, dass zwei erfahrene Piloten im