Kapitel 1
Die verlorenen Helden von Sascha Zaremba
Die Hitlerjungen standen in Reih und Glied, als der hohe Offizier aus dem Wagen stieg. Er zog sich noch mal die Uniform straff, bevor er vor die Jungs trat.
„Also ihr wollt die Zukunft unseres tausendjährigen Reiches werden?“, sagte er in einem scharfen Ton. Bei der glorreichen Zukunft die ihr in unserem Reich habt, können nur die Besten in unsere Armee aufgenommen werden.“
Rudi, Walter, Gustav und Willi standen mit in den Reihen der Hitlerjugend.
Jeder von ihnen war auf das neue Reich gedrillt worden und sie standen fast hundertprozentig dahinter. Die Ansprache des hohen Offiziers mobilisierte ihre letzten Kräfte. Er sprach von einem Reich das niemals vergehen werde, die ganze Welt würde mit unseren unbesiegbaren Armeen erobert werden. „Es gibt nur noch Arische Menschen und all das andere Gesindel werden wir ausradieren“, schrie er sich die Kehle aus dem Hals. Eine ganze Stunde redete er ununterbrochen von dem neuen Reich, dann verließ er die Hitlerjungen und raste mit seinem nagelneuen Wagen davon.
Als Rudi und seine Freunde auf den Heimweg waren, träumten sie von der Armee, denn alle von ihnen wollten ferne Länder erobern.
Nur Willi Werner, der träumte von einer Arztkarriere.
Dann kamen sie beim Bäcker ihrer Straße vorbei und dort standen SA Leute vor dem Laden. Sie malten lauter Parolen an die Schaufensterscheibe.
„Hier lebt ein Jude, wer bei ihm kauft wird erschossen.“, stand dort.
„Na Jungs, ihr wollt doch einmal richtige Hitlerjungen werden. Jetzt könnt ihr zeigen, dass eure Eltern stolz auf euch sind“, sagte ein sehr fetter Mann. „Nehmt Steine und schmeißt seine Scheiben ein.“
Der Gestapomann zog Willi am Arm, doch der Riess sich los.
„Ich schmeiße hier keine Scheiben ein“, erwiderte er, doch die drei anderen packten jeder einen Stein und die Scheibe zerschellte in tausend Scherben.“
„Gut so“, lachte der fette Gestapomann und so rannte Willi aus der Schusslinie. Nach einer Weile kamen auch die anderen Drei angelaufen.
Rudi, der größere von ihnen, zog Willi an sich heran. „Was ist mit dir los, das ist doch nur ein Jude. Nur wegen denen sind wir in unserem Lebensraum eingeschränkt.“
„Wer sagt das? Der Mann hat uns immer gut bedient!“, schrie Willi zurüc