: Phil Stutz, Barry Michels
: The Force Wie wir unsere innere Kraft befreien -
: Arkana
: 9783641226039
: 1
: CHF 14.10
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Superkraft in uns.
Jeder Mensch hat Zugang zu einem unbegrenzten Potenzial an Kraft. Je mehr davon er sich erschließt, desto höher seine Lebensqualität. Phil Stutz und Barry Michels, Autoren des Bestsellers 'The Tools', zeigen eindringlich, was wir an Glück, Erfolg und gelingenden Beziehungen erreichen können, wenn wir uns entscheiden 'The Force' zu aktivieren. Doch erstaunlich viele Menschen geben sich mit wenig zufrieden. Sie überlassen sich dem inneren Verhinderer, der jeden von uns herausfordert. Er speist sich aus Energielosigkeit, falschen Hoffnungen, verletzten Gefühlen und unguten Belohnungsstrategien. Vier Power-Tools helfen, sich aus seinen Fängen zu befreien und Meister unseres Lebens zu werden.

Barry Michels studierte Jura in Harvard und an der University of California, Berkeley, bevor er sich für die Psychotherapie entschied. Nach einem Studium an der University of Southern California ist er seit 1980 in eigener psychotherapeutischer Praxis tätig.

2. KAPITEL

Für die Lebenskraft kämpfen

Barry lernt, Part X zu erkennen und zu besiegen, und entdeckt so seine Lebenskraft – und damit ein Maß an Begeisterung, Enthusiasmus und Kreativität, das er sich nie zuvor hätte vorstellen können.

In keiner Situation fühlt man sich so unfähig wie bei der ersten psychotherapeutischen Sitzung, Auge in Auge mit seinem Klienten. Bei mir kam dieser Augenblick in einer heruntergekommenen Agentur eines sozialen Dienstes, wo ich während meines ersten Semesters ein Praktikum machte. Mein Büro bestand aus einer kleinen Zelle mit einem Teppich voller Kaffeeflecken, einem Kunststoffstuhl für die Klienten und ein paar zerfledderten Postern aus früheren Zeiten an der Wand: »Make Love Not War«, »Freeze Rents Not Wages« [»Mach Liebe, nicht Krieg«, »Friert die Renten ein, nicht die Löhne« – Anm. d. Ü.]. Ich saß in einem durchgesessenen Chefsessel, der jedes Mal hintenüberkippte, wenn ich mich zu weit zurücklehnte. Ich war immer knapp davor, mich zum Narren zu machen.

In gewissem Sinn war ich tatsächlich ein Narr. Jeder Neuling ist das. Die Lektüre vieler Fachbücher, der Besuch von Vorlesungen, die vielen Examen können einen unmöglich auf die Behandlung realer Personen vorbereiten, die in ihrem Schmerz (oft verzweifelt) vom Therapeuten eine Lösung erwarten. Meine Klienten kamen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Viele stammten aus armen Verhältnissen, aber zu meiner Überraschung gehörte die Mehrheit der Klienten zur Mittelschicht und war ohne eigenes Verschulden in Not geraten. Fast alle waren älter als ich und hatten entsprechend mehr Lebenserfahrung, die sie in abgeschiedenen privilegierten Schulen und gesicherten Arbeitsplätzen gesammelt hatten.

Was mich jedoch am meisten verblüffte, war ihre Bereitschaft, mir ihr Herz auszuschütten und sich mir vertrauensvoll und verwundbar auszuliefern. Ich bewunderte sie für diesen Mut und wollte ihnen unbedingt helfen, um ihren Glauben an mich zu rechtfertigen.

Ich scheiterte, immer und immer wieder. Es lag jedoch nicht an den mangelnden Versuchen. Ich hatte mich in die damals vorherrschende Methodik der psychodynamischen Psychotherapie vertieft. Nach dieser Theorie sollten die Symptome der Klienten verschwinden, sobald sie die Ursache ihrer Probleme erkannt hatten. Ein Klient klagte über permanente Angstzustände, und wir konnten sie auf die trostlose Umgebung seiner Kindheit zurückführen: Sein Vater litt an einer unheilbaren Krankheit, seine Mutter war ständig überarbeitet und unerreichbar. Eine andere Klientin wollte sich nicht mehr zu emotional unzugänglichen Männern hingezogen fühlen. Wir entdeckten, dass sie einen kaltherzigen, gleichgültigen Vater hatte, nach dessen Liebe sie sich immer gesehnt, sie jedoch nie erhalten hatte.

Meine Klienten waren froh, die Ursachen für diese Verhaltensmuster zu erkennen, die Erklärungen allein führten jedoch nicht zur Auflösung der Muster. In mir wuchs der Zweifel an der Theorie der Psychodynamik. Ich stellte mir wiederholt die Frage: »Warum sollte das Wissen um dieUrsache eines Problems es gleichzeitiglösen? Sollte der Klient nicht v