: Lee Child
: Im Visier Ein Jack-Reacher-Roman
: Blanvalet
: 9783641221065
: Die-Jack-Reacher-Romane
: 1
: CHF 7.80
:
: Spannung
: German
: 416
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
»Der bislang beste Jack-Reacher-Roman.« Stephen King
John Kott ist einer der besten Scharfschützen, die die U.S. Army jemals hervorgebracht hat. Doch er ist auch ein skrupelloser Mörder, der den französischen Präsidenten erschießen wollte. Das Attentat schlug fehl, aber in Kürze wird er eine neue Gelegenheit haben: der G8-Gipfel in London. Es gibt nur einen Mann, der ihn aufhalten kann. Nur einen, der Kott ebenbürtig ist. Jener Mann, der Kott schon einmal ins Gefängnis brachte: Jack Reacher!



Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anthony Award, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

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Bis vor einer Woche hatten Höhen und Tiefen mein Leben geprägt. Teils war es gut. Teils nicht so gut. Größtenteils war es gleichförmig. Lange träge Perioden, in denen nicht viel passierte, und zwischendurch kurzzeitig hektische Aktivität. Eigentlich wie beim Militär. Und auf diese Weise fanden sie mich. Man kann die Army verlassen, aber sie verlässt einen nie. Nicht endgültig. Nicht vollständig.

Die Fahndung der Army nach mir begann zwei Tage nachdem irgendein Kerl auf den französischen Präsidenten geschossen hatte. Davon hatte ich in der Zeitung gelesen. Ein Attentat aus großer Entfernung mit einem Scharfschützengewehr. Damit hatte ich nichts zu tun. Ich war fast sechstausend Meilen weit entfernt in Kalifornien mit einer jungen Frau zusammen, die ich in einem Bus kennengelernt hatte. Sie wollte zum Film. Ich nicht. Deshalb ging sie nach achtundvierzig Stunden in L. A. ihres Weges, und ich fuhr mit dem Bus weiter. Erst für ein paar Tage nach San Francisco, anschließend nach Portland, Oregon, wo ich drei Tage blieb, und dann weiter nach Seattle. Auf dieser Strecke hielt der Bus an der Abzweigung nach Fort Lewis, wo zwei Frauen in Uniform ausstiegen. Dabei ließen sie auf dem Sitz jenseits des Mittelgangs ein Exemplar derArmy Times vom Vortag liegen.

DieArmy Times ist eine seltsame alte Zeitung. Sie wurde vor dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen, erscheint weiterhin wöchentlich, ist voller Nachrichten von gestern und bringt alle möglichen praktischen Tipps und Informationen, wie die Schlagzeilen dieser Ausgabe verkündeten:Neue Bestimmungen! Änderungen bei Abzeichen und Aufnähern! Vier weitere Uniformänderungen geplant! Gerüchten nach sind die Nachrichten von gestern, weil sie aus altenAP-Zusammenfassungen abgeschrieben werden, aber wer die Texte genauer analysiert, entdeckt manchmal wirklichen Sarkasmus zwischen den Zeilen. Die Leitartikel sind gelegentlich mutig, die Nachrufe manchmal interessant.

Was der einzige Grund dafür war, dass ich nach der Zeitung griff. Manchmal sterben Leute, deren Tod einen freut. Oder auch nicht. In beiden Fällen muss man davon erfahren. Aber so weit kam ich nie, denn auf der Suche nach den Nachrufen blieb ich bei den Kleinanzeigen hängen. Wie immer suchten dort Veteranen andere Veteranen. In Dutzenden von Anzeigen, alle mit ähnlichem Text.

Darunter eine mit meinem Namen.

Genau mitten auf der Seite standen eingerahmt fünf Wörter in Fettdruck:Jack Reacher Rick Shoemaker anrufen.

Das musste Tom O’Days Werk sein. Allein deshalb kam ich mir später ein bissch