: Carrie Ryan, John Parke Davis
: Map of Magic - Das Rätsel des leuchtenden Orakels (Bd. 3)
: Fischer Sauerländer Verlag
: 9783733600518
: Map of Magic - Weltensegler
: 1
: CHF 10.00
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine magische Landkarte, unzählige Welten, die über einen magischen Strom verbunden sind und zwei Kinder, die deren Untergang verhindern müssen! Endlich ist die magische, alle Wünsche erfüllende Landkarte fest in Fins und Marrils Händen und der Zauberer Serth gebannt. Doch können die Freunde auch die uralte Prophezeiung aufhalten, die den Untergang aller Welten voraussagt? Und was hat es mit dem Mädchen Fig auf sich, die genau wie Fin die besondere Eigenart hat, dass man sie sofort wieder vergisst? Kann sie das Rätsel von Fins Herkunft lösen? In ihrem bisher größten Abenteuer sind Fin und Marrill plötzlich ganz auf sich gestellt - und müssen sich den finstersten Mächten stellen, die dem magischen Strom je innegewohnt haben. Der dritte Band der vierteiligen Serie. Weitere Titel: »Map of Magic - Die Karte der geheimen Wünsche« (Band 1) »Map of Magic - Das Mysterium der sinkenden Stadt« (Band 2) »Map of Magic - Die Karte der geheimen Wünsche« (Band 1) »Map of Magic - Das Mysterium der sinkenden Stadt« (Band 2) Pressestimmen zu »Map of Magic«: »Hier ist alles möglich: eine intelligente Mischung aus Humor und Phantasterei!« Kirkus Reviews »Schwindelerregende Welten voller bizarrer Kreaturen, verschränkter Zeitebenen und faszinierender Schauplätze!« Booklist »Ein herrlich dicker, toll geschriebener Schmöker für Freunde von Abenteuergeschichten, in dem es nicht immer zimperlich zugeht.« Norddeutscher Rundfunk »Mega spannend!« Westfalen-Blatt

Carrie Ryan lebt zusammen mit ihrem Mann John Parke Davis, zwei dicken Katzen und einem störrischen Hund in North Carolina, USA. Beide haben Jura studiert, bevor sie ihre Leidenschaft für Geschichten entdeckten und nun Romane und Kurzgeschichten schreiben. Carrie Ryans Debütroman stand wochenlang auf der New York Yimes-Bestsellerliste.

Kapitel 1Faulenzen und in der Sonne liegen


»Hier, halt mal«, sagte Marrill und drückte einem der Leichtmatrosen ihr Skizzenbuch in die Hand.

Eine träge Melodie schwebte zwischen den mächtigen, schwankenden Stielen der riesigen Pusteblumen hindurch über das Deck derUnternehmungslustigen Krake und wiegte Marrill in einen wunderschönen Tagtraum. Karni lag mit dem Bauch nach oben in ihren Armen und reckte seinen weichen Bauch den Sonnenstrahlen entgegen, die zwischen den großen Pusteblumenköpfen über ihren Köpfen hindurchschienen. Nicht weit von ihr entfernt lag Fin an der Reling, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Füße an die Seitenwand des Vorschiffs gestützt.

Auf dem Achterdeck ertönte Colls fröhliches Lachen. Er hatte Remy das Ruder anvertraut und beobachtete aufmerksam, wie sie dieKrake zwischen den grünen Stielen, die aus dem Wasser des Piratenstroms senkrecht nach oben ragten, hindurchsteuerte. Marrill musste lächeln. Ihre Babysitterin machte einen durch und durch zufriedenen Eindruck, und das, obwohl sie sehr weit von zu Hause entfernt waren.

»Ein perfekter Tag«, murmelte Marrill.

Sogar Ardent war aus seiner Kabine gekommen, um den Anblick zu genießen. Es tat gut, endlich wieder sein großväterliches Lächeln zu sehen. Seitdem sie Monerva den Rücken zugekehrt hatten, hatte der Zauberer sehr mitgenommen gewirkt, als sei ihm sämtliche Freude abhandengekommen. Nach der Entdeckung von Forthorn Forlorn in der Aschpassage hatte Marrill fast schon befürchtet, dass er nie wieder lächeln würde.

»Die Straße des Schlummers«, sagte Ardent zu einem Matrosen, der hinter ihm stand. »So werde ich diese Gegend jedenfalls nennen. Ich wage zu behaupten, dass ich diese Route noch nie befahren habe, aber ich nehme mir fest vor, das in Zukunft öfter zu tun. Einfach herzallerliebst.« Er streckte die Hand aus und fuhr damit über einen der Pusteblumenköpfe. Eine Wolke aus federleichten Schwebesamen tanzte durch die Luft.

»Es ist gar nicht so einfach, zwischen dem ganzen Zeug noch was zu sehen«, sagte Remy, aber es klang überhaupt nicht so, als wollte sie sich beklagen. Schließlich brachte Coll ihr bei, das Schiff nach Gefühl zu navigieren, während der Tauknochenmann und die Piratten dafür sorgten, dass die Pusteblumen sich nicht in der Takelage verfingen. Die Welt war friedlich, weich und angenehm. Nach allem, was sie durchgemacht hatten, hatte diese Fahrt durch die Straße des Schlummers die Wirkung einer wohltuenden Kopfmassage.

Marrill wusste, dass dies nur ein kurzer Abstecher auf ihrem Weg zum Großen Spiel von Margaham war. Schon sehr bald würden sie unbeschreiblichen Gefahren ausgesetzt sein, denn schließlich wollten sie versuchen, die Geheimnisse des Kapitäns des Eisernen Schiffes zu lüften. Wenn ihr jetzt allerdings jemand sagen würde, dass die Fahrt noch eine ganze Ewigkeit lang dauern werde, es würde ihr nicht das Geringste ausmachen.

»Deine Zeichnungen gefallen mir«, sagte der Leichtmatrose. Er hielt ihr den Block entgegen. Darauf war eine Zeichnung von alten Schiffen zu sehen, die inmitten einer kargen Wüste auf zerklüfteten Felsen lagen. Marrill brachte kaum die Energie auf, ihn anzusehen. Er war klein und dunkelhaarig und hatte dieselbe olivfarbene Haut wie Fin. Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Andererseits … die Matrosen waren ein so fester Bestandteil des Schiffes, dass sie sie ohnehin kaum wahrnahm.

»Danke«, murmelte sie, während sie Karnis Nacken kraulte. Dafür erntete sie lautes Schnurren. »Früher war das hier der Hafen des Salz-und-Sandkönigs, bevor er sein gesamtes Königreich in Schutt und Asche gelegt hat. Diese Schiffe da, das war seine Flotte. Ist das zu glauben?«

Der Leichtmatrose nickte. »O ja. Jetzt kann ich sein Siegel auf den Schiffsrümpfen erkennen«, sagte er und zeigte auf das Symbol, das sorgfältig auf die Seitenwand jedes einzelnen Schiffes gemalt worden war. Es zeigte einen Drachen und über ihm die Wellen der Wunschmaschine.

Der flüsternde Singsang der Straße des Schlummers drang leise an Marrills Ohren. »Genau«, sagte sie und gähnte. »Hast du gewusst, dass Fin eigentlich ein Soldat in seiner Armee werden sollte?«

»Tatsächlich?«

»Es sieht ganz so aus.« Marrill nickte. Das war auch etwas, was sie in Mone