: Alexandre Dumas
: Die drei Musketiere Vollständige illustrierte Ausgabe
: Books on Demand
: 9783744871952
: 1
: CHF 2.70
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: Erzählende Literatur
: German
: 807
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
»Die drei Musketiere« von Alexandre Dumas wurden sofort nach ihrem Erscheinen 1844 ein Bestseller. Alexandre Dumas macht die Leser auf unterhaltsame Weise mit der französischen Geschichte zur Zeit Ludwigs XIII. vertraut. Ein junger Abenteurer aus der Gascogne ist der Hauptcharakter des Romans »Die drei Musketiere«. Er macht sich 1625 auf den Weg nach Paris. Dort schließt er sich den drei königstreuen Musketieren Athos, Porthos und Aramis an. Die drei Musketiere liegen mit der Leibgarde des mächtigen Kardinals Richelieu im Streit. Es kommt zu handfesten Auseinandersetzungen. Die wichtigste Waffe des Kardinals ist seine Spionin Mylady de Winter. Sie ist die ehemalige Frau des Musketiers Athos. Mit ihren geschickt eingefädelten Intrigen setzt sie den drei Musketieren gehörig zu. Die Musketiere erfahren, dass Richelieu seiner Spionin den Auftrag erteilt hat, Anna von Österreich mit Details aus ihrem Privatleben zu kompromittieren. Erneut treten die Musketiere gegen Richelieu und Mylady de Winter an. Es beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit.

2. Das Vorzimmer des Herrn von Treville


Herr von Troisville, wie seine Familie in der Gascogne noch hieß, oder Herr von Treville, wie er sich selbst am Ende in Paris nannte, hatte wirklich gerade wie d'Artagnan angefangen, nämlich ohne einen Sou Geldeswert, aber mit jenem Grundstock von Kühnheit, Geist und Ausdauer, worin der ärmste gascognische Krautjunker mehr an Hoffnungen zum väterlichen Erbteil erhält, als der reichste Edelmann des Perigord oder Berry in Wirklichkeit empfängt. Sein kecker Mut und sein noch viel keckeres Glück in einer Zeit, wo die Schläge wie Hagel fielen, hatten ihn auf die Höhe der schwer erklimmbaren Leiter gehoben, die man Hofgunst nennt, und deren Stufen er vier und vier auf einmal erstiegen hatte.

Er war der Freund des Königs, der, wie Jedermann weiß, das Andenken seines Vaters Heinrich IV. sehr in Ehren hielt. Der Vater des Herrn von Treville hatte ihm in seinen Kriegen gegen die Ligue so treu gedient, dass er ihm in Ermangelung von barem Geld – eine Sache, die dem Bearner sein ganzes Leben lang abging, denn er bezahlte seine Schulden stets mit dem einzigen Ding, das er nicht zu entlehnen brauchte, mit Witz – dass ihm in Ermangelung von barem Geld, sagen wir, nach der Übergabe von Paris die Vollmacht verlieh, als Wappen eines goldenen Löwen im roten Felde mit dem Wahlspruch: fidelis et fortis zu führen; das war viel in Bezug auf Ehre, aber mittelmäßig in Bezug auf Vermögen. Als der berühmte Gefährte des großen Heinrich starb, hinterließ er also seinem Herrn Sohn als einziges Erbe nur seinen Degen und seinen Wahlspruch. Dieser doppelten Gabe und dem fleckenlosen Namen, von dem sie begleitet war, hatte Herr von Treville seine Aufnahme unter die Haustruppen des jungen Fürsten zu verdanken, wo er sich so gut seines Schwertes bediente, und seiner Devise so treu war, dass Ludwig XIII., einer der besten Degen seines Königreichs, zu sagen pflegte, wenn er einen Freund hätte, der sich schlagen wollte, so würde er ihm den Rat geben, zum Sekundanten zuerst ihn selbst und dann Herrn von Treville oder sogar vielleicht diesen vor ihm zu nehmen.

Ludwig XIII. hegte eine wahre Anhänglichkeit an Treville, eine königliche Anhänglichkeit, eine selbstsüchtige Anhänglichkeit allerdings, darum aber nicht minder eine Anhänglichkeit. In dieser unglücklichen Zeit strebte man mit aller Macht darnach, sich mit Männern von dem Schlage Trevilles zu umgeben. Viele konnten sich den Beinamen fortis geben, der die zweite Hälfte seiner Devise bildete, aber wenige Edelleute hatten Anspruch darauf, sich fidelis zu nennen, wie der erste Teil hieß. Treville gehörte zu den letzteren; er war eine von den seltenen Organisationen mit dem gehorchenden Verstande des Hundes, dem blinden Mut, dem raschen Auge, der schnellen Hand, ein Mann, dem das Auge nur gegeben schien, um zu sehen, ob der König mit Jemand unzufrieden war, und diesen Jemand, einen Besme, einen Maurevers, einen Poltrot von Meré, einen Vitry niederzuschlagen. Treville hatte bis jetzt nur die Gelegenheit gefehlt, aber er lauerte darauf, er hatte sich gelobt, sie beim Schopfe zu fassen, sobald sie in den Bereich seiner Hand käme. Ludwig XIII. machte Treville zum Kapitän seiner Musketiere, welche in Bezug auf Ergebenheit oder vielmehr auf Fanatismus für ihn dasselbe waren, was die schottische Leibwache für Ludwig XI. und die Ordinären für Heinrich III.

Der Kardinal seiner Seite blieb in dieser Beziehung nicht hinter dem König zurück. Als diese