: Lyn Stone, Gail Ranstrom, Carla Kelly, Annie Burrows, Louise Allen
: Historical Saison Band 50
: Cora Verlag
: 9783733768638
: Historical Saison
: 1
: CHF 5.30
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

STILLE NACHT, SINNLICHE NACHT ... von ALLEN, LOUISE
Lady Julia fürchtet Mitgiftjäger und verschweigt Giles Markham ihr Vermögen. Aber je länger sie mit dem attraktiven Captain eingeschneit ist, desto sehnlicher wünscht sie, ihm nichts mehr zu verheimlichen ...
EIN LORD, EIN KUSS, EIN MISTELZWEIG von RANSTROM, GAIL
Eigentlich wollte Lord Selwick das Christfest in aller Stille begehen. Doch unversehens findet er sich in einer großen Familie wieder - und trifft die verführerische Sophia Pettibone unterm Mistelzweig!
MEIN ENGEL NAMENS AMALIE von STONE, LYN
Skandal! Man sah, wie Alex seine Hand unter Amalies Röcke schob - niemand glaubt dem Medicus, dass er eine Verletzung untersuchen wollte! Ist eine Hochzeit noch vor Heiligabend die Lösung?
SÜßE ZEIT DER WUNDER von KELLY, CARLA
Ianthe hat es geahnt: Die glühenden Liebesbriefe ihres Verlobten hat in Wirklichkeit sein Freund Jeremiah Faulk verfasst. Nun ist sie Witwe, und kurz vor Weihnachten steht Jeremiah vor ihrer Tür ...
ASCHENPUTTELS SCHÖNSTES WEIHNACHTSFEST von BURROWS, ANNIE
Ein Schneesturm tobt über Blackthorne Hall, als ein Gentleman mit zwei kleinen Kindern um Hilfe bittet. Die einsame Alice nimmt ihn auf - erlebt sie nun ein Winterwunder der Liebe?



<p>Lyns Ausflug in die Romanliteratur begann in den 90-ern. Am Valentinstag des Jahres 1996 unterschrieb sie ihren ersten Vertrag mit dem kanadischen Verlag Harlequin. 'Blumen, Süßigkeiten, Küsse und auch noch ein Buchverkauf! Es wird nie wieder so einen Tag wie diesen geben!'sagt sie begeistert! Lyn studierte Kunst und arbeitete in Europa, wo sie viele der Schauplätze aufsuchte, die heute in ihren historischen Romanen auftauchen. Zu der Zeit malte sie die historischen Sehenswürdigkeiten, die sie auf ihren Reisen besichtigte, und verkaufte die Gemälde. Zeitweise verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Designerin von Buchcovern, bis sie die Seiten wechselte und nicht mehr die Cover gestaltete, sondern die Romane verfasste, da sie förmlich süchtig nach den Geschichten zwischen zwei Buchdeckeln war... 'Selbst zu schreiben war definitiv eine meiner besten Entscheidungen', bekennt sie. Heute leben sie und ihr Mann in North Alabama in der Nähe ihrer beiden Kinder und vier Enkel, die einen großen Beitrag zu ihrer Arbeit leisten, indem sie sich z. B. an der Recherche für ihre Romane beteiligen, und außerdem eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für die Personen in ihren Romane sind.</p>

1. KAPITEL

Wann hatte sie zum letzten Mal Schnee gesehen? Es musste mindestens neun Jahre her sein, seit sie aus England fortgegangen war. In der Hitze Bengalens hatte sie sich daran als hübsch und flockig-weich erinnert. Nicht wie das hier, massig und von einer unterschwellig bedrohlichen Schönheit. Die sich auftürmenden Schneewehen, Meereswogen gleich, drängten auf den Fahrweg, als wollten sie die Kutsche ganz und gar verschlingen.Oh, kein guter Gedanke!

Neben sich spürte sie ein krampfartiges Schaudern, verzerrt gespiegelt in dem beschlagenen Glas des Fensters, doch als Julia sich ihrer Stieftochter zuwandte, lächelte die ihrem heftigen Zittern zum Trotz.

„Miri, Liebes, es tut mir leid, dass es so kalt ist. Ich hatte nicht nachgedacht; ich wollte nur von dieser grässlichen Frau fort.“

„Die Tante ist seltsam, nicht wahr? Ich nehme an, sie war wütend, weil mein Vater sie in seinem Testament nicht bedacht hat.“ Miri zuckte die Achseln, ihre schlanken Schultern kämpften gegen die Last der vielen warmen Decken. „Und ich habe auch nicht erwartet, dass sie mich mag, aber immerhin hat sie uns ein Heim geboten, während du deine Angelegenheiten geklärt hast.“

Natürlich mochte Grace Watson ihre Nichte nicht. Miriam war ein uneheliches Kind, halb Inderin und sehr schön. Wie hätte eine bigotte Frau mit einer eigenen faden, noch unterzubringenden Tochter sie mögen können?

„Hast du es nicht gemerkt? Meine fromme Schwägerin wollte mich verkuppeln, weil natürlich die unanständig reiche Witwe eines Nabobs einen Mann braucht, der sie von ihrem Reichtum befreit.“

„Nein! Du meinst jene Gesellschaften und Empfänge waren gedacht, dich wie eine Ware auf dem Markt anzubieten? Kein Wunder, dass du so wütend bist.“

„Zu wütend, als dass ich es dir hätte vernünftig erklären können. Entschuldige, du musst gedacht haben, ich hätte den Verstand verloren, dich da gestern um fünf in der Frühe aus dem Haus zu zerren.“ Julia geriet nicht oft in Rage, aber wenn, dann war es wie ein Steppenbrand, der alles, was im Weg war, vernichtete.

Miri hielt zahm den Mund und überließ Julia ihrem wutkochenden Schweigen, das nur durch knappe Befehle an Lakaien, Kutscher und Gastwirte unterbrochen wurde.

Schließlich seufzte Julia. „Ich muss gestern eine abscheuliche Gefährtin gewesen sein. Ich hätte mit dir reden müssen. Weißt du, gestern hörte ich zufällig, wie deine Tante mit Sir James Walcott darüber verhandelte, was er ihr zahlen würde, falls ich ihn heirate.“ Sie atmete tief durch. „Die ganze Nacht habe ich dann darüber gebrütet, und die Vorstellung, ihr mürrisches Gesicht beim Frühstück zu sehen, war einfach zu viel.“

„Ich mochte Sir James durchaus.“

„Ich auch“, räumte Julia grimmig ein.

„Du bist wirklich sehr reich.“ Miri klang, als bisse sie die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten. Gegen das Wetter an einem späten Dezembertag in Norfolk konnten auch Pelzdecken und Wärmflaschen nicht allzu viel ausrichten.

„Ah, unanständig reich.“ Auch Julia biss die Zähne zusammen, doch nicht wegen der Kälte. „Und es ist eine wohlbekannte Tatsache des Lebens, dass unanständig reiche Witwen leichte Beute für jeden verarmten Gentleman sind, der Lust hat, seine Taschen zu füllen. Letztendlich ist Geld zu heiraten nicht das Gleiche, wie sich zu einer geschäftlichen Tätigkeit herabzuwürdigen und es wahrhaftig zuverdienen.“

Sie schwiegen, da die Kutsche durch eine neue Schneewehe pflügte, während Julia schon bereute, aufgrund ihres hitzigen Temperaments hier gelandet zu sein.

„Was willst du also nun tun?“

„Sehen, wie dieses Haus so ist, das dein Vater mir hinterließ. Große Hoffnung habe ich nicht, aber wenn es zumindest ein Dach hat, werden wir dort über Weihnachten bleiben, und bis zum neuen Jahr habe ich einen Plan.“ Sie hatteimmer einen Plan, und normalerweise gingen diese auch auf – anders als ihr Geistesblitz, Indien zu verlassen und mit ihrer Stieftochter und ihrem Vermögen nach England zurückzukehren, damit rechnend, dort ganz leicht ein neues Leben zu beginnen.

Sie hatte Miri alles geben wollen, was eine gestrenge Erziehung ihrer Stieftochter verweigert hatte, hatte einen liebenden