: Susanne Fröhlich, Constanze Kleis
: Kann weg! Frau Fröhlich räumt auf
: Gräfe und Unzer Autorenverlag, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
: 9783833862694
: 1
: CHF 15.30
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Weg mit dem Ballast Mehr Platz fürs Glück! Susanne Fröhlich macht klar Schiff. Bügelt Sorgenfalten weg. Entstaubt Diätmythen. Poliert das weibliche Ego auf, stellt Perfektionsdrang auf den Sperrmüll und reorganisiert das Selbstwertgefühl von Frauen. Weniger bringt mehr. Das gilt auch für den Aufwand, den wir Frauen betreiben, um endlich das Leben zu führen, das wir uns wünschen und verdienen. Zum Glück kann man nicht nur Sockenschubladen und Keller ausmisten, sondern auch Kopf, Geist und Seele. In seinem neuen Buch spaziert das Bestseller-Duo Fröhlich und Kleis durch den weiblichen Kosmos und zeigt uns, wo die wahren Ballaststoffe liegen, was weg kann, wovon man sich dringend trennen sollte. Ja, auch von blöden Kerlen, Diät-Irrungen und Gefühlswirrungen. Und natürlich von ein paar dieser dämlichen Ideen, mit denen Frauen sich oft selbst im Weg stehen. Am Ende wird das schöne Leben deutlich leichter sein. Versprochen!

Susanne Fröhlich ist Schriftstellerin und Journalistin. Seit 2005 moderiert sie die MDR-Literatursendung Fröhlich lesen. Ihre Sachbücher und Romane wurden alle zu Bestsellern.

DAS HERZ IST EIN MESSIE


Liebe und andere Kaulquappen


Lassen Sie uns über Liebe sprechen. Da muss selbstverständlich gar nichts weg. Im Gegenteil. Da möchte man – wie im Märchen der kleine Häwelmann – immer nur noch »mehr, mehr, mehr!« schreien. Gibt ja immer viel zu wenig davon, und deshalb ist man ständig auf der Suche. Bei Parship& Co, ebenso wie in langjährigen Beziehungen. Das Problem ist ja nicht nur, sie zu finden. Die Schwierigkeit liegt eigentlich darin, sie am Leben und leidlich frisch zu erhalten. Überwiegend verhält es sich mit ihr nämlich wie mit den Kaulquappen, die wir als Kinder aus dem nahen Teich fischten. Statt dankbar zu sein, dass wir ihnen in unserem selbst gemachten Aquarium ein sehr viel schöneres Heim boten als die trübe Brühe, trotz all der Zuneigung, die man einer Kaulquappe nur entgegenbringen kann, entwickelten sie sich nicht etwa prächtig, sondern gingen regelmäßig nach ein paar Tagen ein.

So holen wir uns auch die Liebe in unser hübsch mit den schönsten Hoffnungen und besten Absichten ausgestattetes Herz, füttern sie artgerecht mit romantischen Komödien, ein wenig ›Fifty Shades of Grey‹ und einem Paar Puschel-Handschellen, süßen kleinen Post-its, WhatsApp-Nachrichten voller Herzchen und Küsschen – und der Bereitschaft, sogar Bettwäsche zu bügeln und einen ganzen Bundesligasamstag in einer verrauchten Kneipe zu hocken, damit sie sich auch wirklich heimisch und angenommen fühlt. Dann schauen wir ein paar Wochen später morgens nach, wie es ihr geht, und wieder hat sie sich nicht weiterentwickelt. Schwimmt mit dem Bauch nach oben. Sagt: »Du, ich weiß nicht, mir geht das hier alles irgendwie zu schnell« oder will mehr als nur Puschel-Handschellen, nämlich Swingerklub-Besuche. Oder verbringt halbe Nächte auf Pornoseiten oder braucht ganz dringend eine größere Summe oder meint: »Du könntest auch mal abspecken und dir die Brüste größer operieren.« Oder wählt die AfD und/oder will sich immer nur zum Sex treffen, aber nie in einem Restaurant oder an anderen öffentlichen Plätzen. Oder verschwindet einfach. Löscht uns aus seinen WhatsApp-Kontakten, blockt uns bei Facebook und tut so, als wäre er nie gefallen, dieser wunderbare Satz: »Mit dir will ich alt werden!«

Fröhliche Wirklichkeitsferne


Deshalb kann zwar auf keinen Fall die Liebe, könnte aber sehr gern ihr höllischer Escortservice weg. All die Enttäuschung, Ernüchterung, die kalten Duschen, der Katzenjammer, der Herzschmerz, die blöden, unsensiblen, herzlosen Kerle, die Luftnummern, Typen, die sagen: »Männer haben auch Gefühle. Hunger zum Beispiel und Durst!« – und dann noch »höhöhö«. Leider kann man Männer nicht wie Kühe mit einer Tätowierung versehen, an der man noch vor dem ersten Sex erkennt, ob sie zu denen gehören, die einem mal wieder komplett die Wimperntusche ruinieren (mein Vorschlag wäre: Daumen rauf oder Daumen runter!).

Man könnte aber dem Herz einen kleinen Schutzhelm verpassen. Zum Beispiel: nicht länger da etwas sehen zu wollen, wo nachweislich nichts ist. Nicht mal Spurenelemente von Zuneigung. Das tun wir nämlich dauernd. »Der war ganz sicher interessiert!«, glaubt etwa Martina, 42 und von Beruf Floristin, nachdem sie mal wieder bei einer Ü40-Party war. »Der hat mich den ganzen Abend so angeschaut. Da war so eine intensive Spannung zwischen uns. Ich konnte spüren, wie wir magisch zueinander hingezogen wurden.« Auf den berechtigten Einwand, weshalb er sie dann nicht angesprochen hat, ahnt sie: »Der ist bestimmt schüchtern.« Was ihn ja nur noch sympathischer macht! »Aber warum g