: Sharon Garlough Brown
: Unterwegs mit dir Roman
: Gerth Medien
: 9783961222377
: Vier Frauen auf einer Glaubensreise
: 1
: CHF 8.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, begegnen sich bei einem wöchentlichen Kurs, der eine Einführung in geistliche Übungen bietet: Hannah, eine engagierte Pastorin, die von ihrer Gemeindeleitung zu einer unfreiwilligen Auszeit verdonnert wird. Meg, verwitwet und nach dem Auszug ihrer erwachsenen Tochter einsam und richtungslos. Mara, die mit sich selbst und ihrer Ehe zu kämpfen hat. Und Charissa, die talentierte, aber von ihrem eigenen Perfektionismus völlig gelähmte Schönheit ... Unter der behutsamen Anleitung der Kursleiterin begeben die vier Frauen sich auf eine geistliche Pilgerreise, in deren Verlauf sie sich gegenseitig näherkommen und jede auf ihre Art Heilungsschritte und neue Hoffnung erleben. Ganz nebenbei erfährt man als Leser viel über Sinn und Zweck der geistlichen Übungen und erhält neue Impulse für den persönlichen Weg mit Gott.

Sharon Garlough Brown ist Pastorin und Autorin der erfolgreichen Unterwegs mit dir-Romanreihe. Gemeinsam mit ihrem Mann Jack leitet sie eine Gemeinde im schottischen Dundee. Ihren reichen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren geistlicher Retraiten und Kurse über geistliche Übungen webt sie meisterhaft in ihre Bücher ein. (c) Foto: IVP

Kapitel 2

Die Pilgerreise beginnt

Wie glücklich sind alle, die in deinem Haus Wohnrecht haben
und dich dort immerzu preisen können!
Wie glücklich sind sie, die bei dir ihre Stärke finden und
denen es am Herzen liegt, zu deinem Heiligtum zu ziehen!
Wenn sie durchs Wüstental wandern, brechen dort Quellen auf, ­
milder Regen macht alles grün und frisch.

Psalm 84,5-7

New Hope

Als Meg am zweiten Samstag im September am New Hope-Zentrum eintraf, suchte sie instinktiv nach einem Parkplatz, der so weit wie möglich vom Eingang entfernt lag. Nachdem sie ein wenig herumgefahren war, fand sie einen Platz, der von kleinen Büschen teilweise abgeschirmt wurde.Hilf mir, betete sie, als sie den Motor ausschaltete. Ihre Hand lag am Sicherheitsgurt, halb, um ihn ­auszuklinken, halb, um sich festzuhalten. Von ihrem geschützten Platz aus beobachtete sie, wie sich eine kleine Gruppe von ­Menschen vor dem Haupteingang traf. Sie fragte sich, ob auch nur einer von ihnen an diesem Morgen mit ver­gleichbaren ­Dämonen zu kämpfen gehabt hatte wie sie. Die geist­liche Reise hatte noch nicht einmal begonnen, und sie war bereits erschöpft.

„Denk einfach an dieses alte Sprichwort“, hatte Rachel ihr gesagt. „Selbst die weiteste Reise beginnt mit einem ersten Schritt.“

Während Meg das mit Efeu überwucherte Gebäude betrachtete, versuchte sie genügend Mut aufzubringen, um die hundert Meter über den Parkplatz zurückzulegen.Hilf mir, Gott, bitte, betete sie. Während ihre Absätze in gleichmäßigem Tempo über das Pflaster klapperten, wurde das Pochen ihres aufmüpfigen Herzens immer wilder. Als sie die Eingangstür erreichte, dröhnte ihr der Herzschlag in den Ohren.

Eine zier­liche, grauhaarige Frau mit rundem Gesicht begrüßte sie an der Tür. „Hallo, herzlich willkommen! Ich bin Katherine Rhodes“, stellte sie sich vor und streckte beide Hände aus. Meg hatte von dieser kleinen Person eine sanfte Berührung erwartet, nicht diesen festen, beruhigenden Händedruck mit beiden Händen. Diese Frau strahlte große Entschlossenheit aus, ähnlich wie Megs Mutter. Doch im Gegensatz zu Ruth Fowler, die entschieden kühl gewesen war, ging von Katherine eine geradezu sommer­liche Wärme aus. „Kommen Sie zur geist­lichen Reisegruppe?“, fragte Katherine lächelnd.

„Ja“, erwiderte Meg mit dünner Stimme. Sie spürte, wie sie errötete. Warum war ihr Gesicht immer heiß und ihre Hände immer kalt?

„Ich freue mich, dass Sie da sind“, sagte Katherine. „Gehen Sie zum Ende des Flurs und dann rechts. Und bedienen Sie sich bitte mit Kaffee und Brötchen.“

Meg verschwand erst mal in der Toilette und war erleichtert, dass sie allein dort war. Kritisch überprüfte sie ihre Erscheinung im Spiegel, drehte sich hin und her. Aber aus jedem Blickwinkel fand sie Mängel. Sie versuchte, ihre schulterlangen Locken aus dem Gesicht