»Na?« fragte Mary in einem Tonfall, als sei sie an Lloyds Antwort nicht sonderlich interessiert. Dabei gab es im Moment nichts, was sie mehr interessiert hätte. Schließlich standen ihr Ruhm und ihre Ehre auf dem Spiel.
Lloyd legte Messer und Gabel ordentlich aus der Hand, tupfte sich den Mund ab, legte dann auch die Serviette beiseite, schob den Teller ein Stück von sich weg und lehnte sich seufzend zurück. Über sein Gesicht glitt ein behagliches Lächeln, als er Mary ansah. »Okay, Liebling, ich gebe mich geschlagen. Du hast gewonnen, mit Glanz und Gloria. Nie im Leben hätte ich das für möglich gehalten.« Er nahm den letzten Schluck Rosé aus seinem Glas, ließ ihn auf der Zunge »zergehen« und bewegte langsam, immer noch ungläubig, den Kopf hin und her. Dabei ließ er seinen Blick unverwandt auf Mary haften.
Mary verkniff es sich gerade noch, wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen. Äußerlich blieb sie völlig gelassen. Nur ihre strahlenden Augen zeigten, wie sehr sie sich freute.
Dazu hatte sie aber auch allen Grund. Erstens hatte sie eine Wette gewonnen. Und zweitens hatte sie mit ihrer »Heide Entenbrust a la Mary Richmond« glatt den Drei-Sterne-Koch der »Royal Lodge« in Mayfair ausgestochen. Wenn Lloyd das sagte, dann stimmte es auch. Dann war es nicht nur ein billiges Kompliment.
»Keine Kritik? Auch nicht die kleinste?« erkundigte sie sich.
»Nicht die kleinste, Liebling. Du bist ein echtes Phänomen. Ein Genie. Heide-Entenbrust auf Perigord-Trüffelsauce mit Spargeln, Pfifferlingen und Mais-Crepes. Diese Creation ist geradezu sensationell. Mit deinen Kochkünsten ließe sich bald das beste Restaurant in ganz Europa aufziehen. Sag, Liebling, wollen wir uns nicht verloben? Mir ist in diesem Moment klar geworden, daß ich dich liebe wie keinen anderen Menschen sonst.« Er stand auf, setzte sich neben Mary und nahm ihre Hand.
Mary war verwirrt. Ihr Herz klopfte hoch oben im Hals. »Aber… aber Lloyd. Das ist doch sicher ein Scherz von dir. Die... Begeisterung über das Essen reißt dich mit…«
»Und ob mich die mitreißt, Liebling. Aber ich scherze nicht. Ich meine es so ernst, wie ich vorher noch niemals etwas ernstgemeint habe. Ich liebe dich und ich möchte dich heiraten. Am liebsten auf der Stelle. Aber weil alles seine Ordnung haben muß und die Kirche eine Verlobungszeit vorschreibt, verloben wir uns eben zuerst. Sag bitte ja. Du würdest mich zum glücklichsten Lebewesen des Universums machen.«
Mary atmete schwer. Sie sah Lloyd direkt in die Augen. Das wischte die kleinen Zweifel weg, die sie hatte, weil sie sich doch erst drei Wochen kannten. Es war nicht wichtig, wie lange man jemanden kannte, nein. Wichtig war, daß man füreinander geschaffen war. Lloyd und sie waren füreinander geschaffen! Sie wußte es plötzlich, denn sie sah die Liebe in seinen Augen. Die Liebe, die er für sie empfand. Ihr war klar, daß auch sie ihn liebte. »Ja, Llo