: Noam Chomsky
: Requiem für den amerikanischen Traum Die 10 Prinzipien der Konzentration von Reichtum und Macht
: Verlag Antje Kunstmann
: 9783956142208
: 1
: CHF 11.70
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: Politikwissenschaft
: German
: 200
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Noam Chomsky ist der einflussreichste Intellektuelle der Vereinigten Staaten und in seinem neuen Buch befasst er sich erstmals umfassend mit dem großen Thema unserer Zeit: der sozialen Ungleichheit. Anhand von zehn Prinzipien zur Konzentration von Reichtum und Macht und mithilfe zahlreicher historischer Texte der amerikanischen Geschichte erklärt Noam Chomsky, wie der amerikanische Traum - dass jeder es mit harter Arbeit zu etwas bringen kann - in den letzten Jahrzehnten beerdigt und ein System nie da gewesener sozialer Ungleichheit errichtet wurde, von dem letztlich nur einige wenige profitieren. Requiem für den amerikanischen Traum macht die Breite und Tiefe von Noam Chomskys Denken zugänglich wie kein anderes seiner Bücher und verdeutlicht seine politischen Ideen mit einer beispiellosen Direktheit. Die Pflichtlektüre für alle, die noch Hoffnung auf eine gemeinsame, demokratische Gestaltung unserer Zukunft haben.

Noam Chomsky wurde am 7. Dezember 1928 in Philadelphia geboren und gilt als einer der einflussreichsten Intellektuellen der Vereinigten Staaten.

ERSTES PRINZIP


DEMOKRATIE EINSCHRÄNKEN


Wie ein roter Faden zieht sich der Gegensatz zwischen der Forderung nach mehr Freiheit und Demokratie von unten und dem Bemühen der Elite um Macht und Herrschaft durch die amerikanische Geschichte. Er prägte bereits die Staatsgründung.

Die Minderheit der Reichen


James Madison, der maßgebliche Autor der amerikanischen Verfassung, war zwar einer der entschiedensten Verfechter der Demokratie in seiner Zeit, meinte aber, das Staatssystem der USA müsse gewährleisten, dass sich die Macht in den Händen der Wohlhabenden befinde – was er auch tatsächlich durchsetzte. Schließlich, so seine Überzeugung, seien die Reichen verantwortungsvoller, denn ihnen läge das öffentliche Interesse und nicht nur ihr eigener Vorteil am Herzen.

Deshalb verlieh die Verfassung dem Senat die größte Macht. Dies ist umso mehr von Bedeutung, als die Mitglieder dieser Kammer bis vor etwa einem Jahrhundert nicht direkt gewählt, sondern von den Parlamenten der Bundesstaaten bestimmt wurden – für eine lange Amtszeit. Außerdem wurden sie aus den Reihen der Wohlhabenden des Landes rekrutiert, aus dem Kreis der Männer, die, wie sich Madison ausdrückte, Sympathien für Besitzende und ihre Rechte hegten. Und beides sollte geschützt werden.

Der Senat hatte also die größte Macht, war jedoch am weitesten von der Bevölkerung entfernt. Das Repräsentantenhaus hatte eine größere Nähe zum Volk, verfügte aber über weitaus weniger Einf