: Rick Riordan
: Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel Vom olympischen Gott zum pickligen Teenager - urkomische Fantasy ab 12 Jahren über griechisch-römische Gottheiten in der modernen Welt
: Carlsen Verlag GmbH
: 9783646929676
: Die Abenteuer des Apollo
: 1
: CHF 10.60
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Einst war er ein unsterblicher Gott. Jetzt ist er ein 16-jähriger Teenager namens Lester.  Bei Zeus in Ungnade zu fallen hat Konsequenzen: Als Strafe für seine Arroganz wird Apollo aus dem Olymp verbannt und stürzt als sterblicher und pickliger Teenager vom Himmel. Doch damit will er sich auf keinen Fall abfinden! Er muss seine Unsterblichkeit zurückerlangen. Auf seiner Reise nach Camp Half-Blood trifft er neue Freunde, die ihn bei seiner Mission unterstützen. So lernt er auch die Halbgöttin Meg kennen, die sich frech und kampflustig in jedes Abenteuer stürzt. Zusammen nehmen sie es mit Göttern, alten Kaisern und mythologischen Monstern auf, bis sie feststellen müssen, dass das alte Orakel nicht mehr funktioniert. Es wird von Apollos altem Feind Python blockiert. Und nun? Die etwas andere Heldenreise: Zeit für Apollo, den egozentrischsten Gott aller Zeiten!  Einmal Mist im Olymp gebaut und schon landet Gott Apollo auf direktem Wege in einer Gasse in New York. Ohne seine göttlichen Kräfte und im Körper eines Teenagers muss er sich der modernen Welt stellen. Dabei stolpert er von einem Abenteuer ins nächste und lernt, dass das Leben als Sterblicher nicht ganz so glamourös ist, wie er dachte - aber vielleicht viel bedeutungsvoller. 'Die Abenteuer des Apollo' ist ein Spin-off von Riordans vorherigen Reihen 'Percy Jackson' und 'Helden des Olymp'. In der fünfteiligen Fantasy-Buchserie überführt Rick Riordan alte Sagen und Legenden in moderne Geschichten und begeistert Leser*innen überall auf der Welt für seine Hauptfigur Apollo, dem seine maßlose Arroganz und Selbstverliebtheit immer wieder im Weg steht.     ***Ein selbstverliebter Held, epische Abenteuer und viel Humor - für Leser*innen ab 12 Jahren und für alle Fans der griechisch-römischen Mythologie*** 

Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Er lebt mit seiner Familie in Boston und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und wurde zweimal verfilmt. Auch seine nachfolgenden Serien, darunter »Die Kane-Chroniken«, »Helden des Olymp«, »Percy Jackson erzählt«, »Magnus Chase« und »Die Abenteuer des Apollo«, schafften auf Anhieb den Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten.

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Angriff der Schläger!

Könnte ich, schlüg’ ich zurück

Sterblichkeit ist Mist

Mein Name ist Apollo. Ich war mal ein Gott.

In meinen viertausendsechshundertundzwölf Jahren habe ich vieles geleistet. Ich habe die Griechen mit der Pest geschlagen, als sie Troja belagerten. Ich habe den Baseballspieler Babe Ruth in den World Series von 1926 mit drei Home Runs gesegnet. Ich habe Britney Spears bei den MTV Video Music Awards von 2007 mit meinem Zorn überschüttet.

Aber in meinem ganzen unsterblichen Leben habe ich erst einmal eine Bruchlandung in einem Müllcontainer hingelegt.

Ich weiß nicht mal genau, wie das passieren konnte.

Ich kam zu mir, als ich schon fiel. Wolkenkratzer wirbelten in mein Blickfeld und wieder hinaus. Flammen strömten aus meinem Körper. Ich versuchte zu fliegen. Ich versuchte, mich in eine Wolke zu verwandeln oder mich quer durch die Welt zu teleportieren. Ich versuchte, hundert andere Dinge zu tun, die mir eigentlich leicht gelingen müssten, aber ich fiel immer nur weiter. Ich stürzte in eine enge Schlucht zwischen zwei Häusern undBAMM!

Gibt es etwas Traurigeres als das Geräusch, mit dem ein Gott auf einen Haufen Müllsäcke knallt?

Und dann lag ich stöhnend und zerschlagen in dem Container. Meine Nasenlöcher brannten vom Gestank ranziger Wurst und benutzter Windeln. Meine Rippen schienen gebrochen zu sein, obwohl das eigentlich gar nicht möglich war.

Meine Gedanken kochten vor Verwirrung, aber dann tauchte eine Erinnerung auf – die Stimme meines Vaters Zeus: DU BIST SCHULD. DU WIRST BESTRAFT!

Ich begriff, was mir passiert war, und schluchzte vor Verzweiflung auf.

Selbst für mich als Gott der Dichtkunst ist es schwer zu beschreiben, wie mir zumute war. Wie solltet ihr – als gewöhnliche Sterbliche – das verstehen? Stellt euch vor, euch werden die Kleider vom Leib gerissen und ihr werdet vor einer feixenden Menge mit einem Schlauch abgespritzt. Stellt euch vor, wie das eiskalte Wasser euren Mund und eure Lunge füllt, wie der Druck eure Haut aufplatzen lässt und eure Gelenke in Kitt verwandelt. Stellt euch vor, wie hilflos, beschämt, ganz und gar verletzlich ihr euch fühlt – öffentlich und brutal um alles beraubt, was euch zueuch macht. Meine Erniedrigung war noch schlimmer.

DEINE SCHULD! Die Stimme des Zeus hallte in meinem Kopf wider.

»Nein!«, schrie ich verzweifelt. »Nein, so war das nicht. Bitte!«

Niemand antwortete. Zu beiden Seiten führten rostige Feuerleitern im Zickzack die Mauern hoch. Der Winterhimmel darüber war grau und erbarmungslos.

Ich versuchte, mich an die Einzelheiten meiner Strafe zu erinnern. Hatte mein Vater mir gesagt, wie lange sie dauern würde? Was konnte ich tun, um von ihm in Gnaden wieder aufgenommen zu werden?

Meine Erinnerung war zu verschwommen. Ich wusste kaum noch, wie Zeus aussah, geschweige denn, warum er beschlossen hatte, mich auf die Erde zu schleudern. Es hatte einen Krieg gegen die Riesen gegeben, das wusste ich noch. Die Götter waren kalt erwischt worden, beschämt, fast besiegt.

Nur einer Sache war ich mir sicher: Meine Bestrafung war unfair. Zeus brauchte einen Sündenbock, und da hatte er sich natürlich den schönsten, begabtesten, beliebtesten Gott des ganzen Olymp ausgesucht: mich.

Ich lag im Müll und starrte die Plakette an, die im Deckel des Containers befestigt war: FÜR ABHOLUNG – ANRUF GENÜGT. 1–555-STINKY.

Zeus wird sich die Sache noch mal überlegen, sagte ich mir.Er will mir nur Angst machen. Nicht mehr lange, dann holt er mich zurück auf den Olymp und lässt mich mit dem Schrecken davonkommen.

»Ja«, meine Stimme klang hohl und verzweifelt. »Ja, so wird es sein.«

Ich versuchte, mich zu bewegen. Ich wollte aufrecht stehen, wenn Zeus kam, um sich zu entschuldigen. Meine Rippen pochten vor Schmerz. Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich packte den Rand des Containers und schaffte es, mich auf die andere Seite zu ziehen. Ich kippte heraus und landete auf der Schulter, was auf dem Asphalt ein knackendes Geräusch verursachte.

»Araggeeddeeee«, flüsterte ich durch den Schmerz. »Aufstehen. Aufstehen!«

Es war nicht leicht, auf die Füße zu kommen. In meinem Kopf drehte sich alles. Vor Anstrengung hätte ich fast das Bewusstsein verloren. Ich stand in einer schmalen Sackgasse. An die fünfzehn Meter weiter sah ich einen Durchgang auf eine Straße, flankiert von den verdr