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Unser Herz schlägt nicht mehr.
Über der eisigen Weite liegt eine Stille, glatt wie Emaille. Die Zeltwand flattert leise, doch sonst höre ich nichts.
Etwas ist schiefgegangen.
Ich setze mich auf.
Zappa?, will ich rufen. Thomas! Aber ich kann mich nicht überwinden, meine Stimme in dieses außerordentliche Schweigen zu zwingen. Es ist zu groß.
Ich schließe die Augen, um besser hören zu können, aber da ist nichts.
Kein Laut. Kein Puls.
Vielleicht bin ich allein. Zappa, Thomas, Ole, Fränzi – keiner mehr da, das Camp weg, unsere Geräte verschwunden. Oder es ist mein Herz, das nicht mehr schlägt, und ich bin nicht mehr da. Vielleicht ist das die Ewigkeit, und ich bin bloß meine eigene Idee. Es würde mich nicht überraschen.
Hier muss man auf alles gefasst sein.
Ich sollte nachsehen, was passiert ist. Sollte mir einen Überblick verschaffen, feststellen, wo der Fehler liegt. Ob es einen Schaden gibt. Ob der Ausfall die Expedition gefährdet. Müsste mir Gedanken machen, über die möglichen Konsequenzen. Sollte. Müsste. Doch mehr, als meine Augen ziellos über den gelben Himmel zu schicken, der sich über mir spannt, bringe ich nicht fertig. Ich sitze einfach nur da, schaue, lausche. Und spüre, wie die Kälte durch die Nasenlöcher in mich hineinkriecht und langsam meine Gedanken lähmt.
Direkt neben meinem Kopf ist ein kleiner Punkt auf dem Stoff, er ist schon lange dort, ein alter Bekannter, weder schwarz noch weiß. Seltsam eigent