: Heinz Fischer, Christoph Leitl
: Österreich für Optimisten
: ecoWing
: 9783711052230
: 1
: CHF 11.40
:
: Gesellschaft
: German
: 142
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Diskussio en über Demokratie und Demokratisierung, über Populismus, Nationalismus, über Wirtschaftsperspektiven und soziale Gerechtigkeit, über Umwelt- und Klimafragen, über Flüchtlinge und Menschenrechte, über Terror und Sicherheit, die Weiterentwicklung Europas und viele andere Themen stehen auf der Tagesordnung. Wir wollen mit diesem Buch einen Beitrag zu diesen Diskussionen leisten.' Heinz Fischer und Christoph Leitl erklären, warum man trotz mancher beunruhigender Entwicklung in Österreich und Europa optimistisch bleiben soll, und wie Österreich aus der Vergangenheit lernen und in eine erfolgreiche Zukunft finden kann.

Heinz Fischer wurde 1938 in Graz geboren. Der studierte Jurist und habilitierte Politikwissenschaftler ist einer der maßgeblichen politischen Köpfe Österreichs. Er fungierte als Wissenschaftsminister, als erster und zweiter Präsident des Nationalrats und diente zwei Amtszeiten als Bundespräsident. Fischer ist Koordinator des Gedenkjahrs '100 Jahre Republik'. Christoph Leitl, geb. 1949 in Linz, Bauunternehmer, Industrieller, Funktionär, Politiker auf bürgerlicher Seite, ehem. Präsident der Europäischen Wirtschaftskammern, Präsident des österreichischen Wirtschaftsbundes, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.

»Über den Zaun hinweg«


Heinz Fischer und Christoph Leitl im Gespräch mit Herbert Lackner über die Zukunft von Parteien und Sozialpartnerschaft, Rechtspopulismus und Donald Trump, Medienkritik und Hasspostings.

Herbert Lackner:Sie kommen aus sehr unterschiedlichen Ecken der österreichischen Gesellschaft – Heinz Fischer, aus einer roten Beamtenfamilie, Christoph Leitl aus einer schwarzen Unternehmerfamilie. Wie haben Sie zusammengefunden?

Heinz Fischer: Also erstens sind wir beide keine streitsüchtigen Menschen, und ich habe etwa zum Präsidenten der Bundeswirtschaftskammer Rudolf Sallinger schon vor 40 Jahren ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Meine Frau und ich waren von ihm und seiner Frau öfters in seiner Wohnung eingeladen. Er hat mir seine Lebensphilosophie erklärt, hat aber auch meine Auffassungen und meine Standpunkte respektiert, das waren sehr gute und nützliche Gespräche. Ich habe auch Robert Graf sehr geschätzt, als Wirtschaftsminister und als Parlamentarier. Ein kluger Burgenländer, der in der Emigration in New York geboren ist, weil viele Burgenländer in den 1920er-Jahren aus wirtschaftlicher Not auswandern mussten. Er hat dann in seine Heimat zurückgefunden. Und mit Christoph Leitl hat sich diese bewährte Tradition fortgesetzt.

Wie haben Sie sich angenähert?

Heinz Fischer: Ganz unprätentiös. Ich glaube, dass es sowohl für ihn als auch für mich wertvoll ist, wenn man nicht nur in der eigenen politischen Umgebung Gesprächskontakte hat, sondern, gewissermaßen über den Zaun hinweg, auch andere Meinungen und Standpunkte kennenlernt. Und Christoph Leitl ist ja ein sehr diskussionsfreudiger Mensch. So sind viele interessante Gespräche zustande gekommen, die zunehmend auch mit persönlicher Freundschaft verbunden waren. Und wir haben auch viele Auslandsreisen gemeinsam gemacht.

Christoph Leitl: Eine Freundschaft, die dann am Berg besiegelt worden ist. Heinz Fischer ist ja einer, der gerne Bergeshöhen erklimmt, und da haben wir eine Bergwanderung miteinander gemacht. Das