: Kerstin Schaefer
: Zwischen Departure und Arrival Eine Ethnografie des aeromobilen Unterwegsseins
: Waxmann Verlag GmbH
: 9783830986393
: 1
: CHF 24.40
:
: Volkskunde
: German
: 296
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Willkommen in der 'Airworld'! Einer Welt mit eigener Architektur, eigener Sprache und eigenen Gesetzen. Inzwischen fliegen scheinbar alle - vom Kleinkind bis zum Terroristen, privat, beruflich, freiwillig oder zwangsweise. Doch inwiefern ist das aeromobile Unterwegssein Teil unseres Alltags geworden und was für Praktiken, Handlungen, Strategien und Vorstellungen haben die Reisenden entwickelt, während sie im Flugzeug unterwegs sind?
Etwas mehr als zwanzig Jahre nach dem legendären 'Orte und Nicht-Orte' von Marc Augé, der den fiktiven Passagier Pierre Dupont auf eine Flugreise schickte, untersucht diese Studie die Mikrokosmen zwischen Departure und Arrival und hinterfragt, was auf einer Flugreise eigentlich vor sich geht. Aufgrund der hohen Dichte der Ereignisse funktioniert die Flugzeugkabine wie ein Brennglas für verschiedenste Prozesse. Deshalb liegen Antworten auf Fragen zu Arbeit, Familie, Liebe, Alter, Urbanität, Globalisierung, Weggehen oder Ankommen nicht nur am Boden, sie verbergen sich auch über den Wolken. Zu dieser Dissertation über das Fliegen wird ein Dokumentarfilm produziert.

Kerstin Schaefer (Dr. phil.) ist Kulturanthropologin und Filmemacherin. Sie hat Volkskunde / Kulturanthropologie studiert und an der Universität Zürich promoviert. Ihre Magisterarbeit über den Linienbus 'Die Wilde 13 - Durch Raum und Zeit in Hamburg-Wilhelmsburg' erschien als Buch, wurde verfilmt (Filmfest Hamburg / NDR) und für das Thalia Theater Hamburg adaptiert.
Buchtitel1
Impressum4
Inhalt5
1. Gedanken zum Start7
1.1 Departure7
1.2 Im Flugzeug auf den Spuren von Marc Augé8
1.3 Das aeromobile Unterwegssein9
1.4 Globalisierungskonzepte …10
1.5 … und ihre Grenzen11
1.6 Aufbau14
1.7 Forschungsstand16
Luftfahrtmuseen und -archive16
Soziologie und Mobile Culture Studies17
Volkskunde / Kulturanthropologie17
1.8 Drei Annäherungen an die ‚Airworld‘ und ihre ‚Bewohner‘ – visuell, empirisch, historisch19
Mit dem Flugzeug unterwegs auf Instagram19
Ein Tag an der Information des Hamburger Flughafens20
Kleine Geschichte der Passagierluftfahrt25
2. Was fliegt mit, wenn ein Flugzeug in der Luft ist?30
2.1 Die Erkundung des Akteur-Netzwerkes des Fliegens34
Außen34
Innen36
Das Cockpit: die Mensch-Maschine-Schnittstelle36
Die Kabine: Aufenthaltsort der Passagiere und der Flugbegleiter42
Unten56
Überall58
2.2 … und was muss am Boden bleiben?58
2.3 Der Traum vom Fliegen65
3. Eine Kulturanthropologin im Flugzeug68
3.1 Das Feld und die Forscherin68
Perspektiven auf das Forschungsfeld68
3.2 Die Tücken des Feldes72
3.3 Das methodische Vorgehen74
3.4 Theoretische Helfer81
3.5 Erkenntnisleitende Forschungskategorien85
Unterwegs im Dazwischen85
Fliegen als Kulturtechnik?87
4. Die Flugreisenden88
4.1 Fliegen in der ‚Übermoderne‘88
Marc Augés ‚Pierre Dupont‘: „Er genoss das Gefühl von Freiheit“88
Der Ethnologe und der Vielflieger88
Der Raum und der Mensch94
Empirie vs. Denkmodell95
Augésche Anregungen95
4.2 In den Urlaub fliegen97
Die Urlaubsflieger-Community: „Thanks for flying Ryanair!“97
Die polylokale Spezialistin Andrea: „I live in six countries, so I have to fly a lot.“98
Flughafen Lübeck-Blankensee: Biografie eines „Politikums“103
Die polnische Arbeitsmigrantin Arjona: „We are on holiday.“110
Die soziale Organisation an Bord111
Die Urlaubsprofis Gitta und Ronny: „Wir fliegen lieber öfter.“116
Palma de Mallorca Airport: Voraussetzung des Massentourismus122
Die Ungeübten Manuela und Christian: „‚Delayed‘ heißt doch ‚gelandet‘?“124
Low-cost-Einflüsse128
4.3 Optimiert fliegen131
Vielflieger Tim: „Es hat sich perfektioniert mittlerweile“131
Private Optimierungen von Airline-Prozessen: „Alles ist zeitoptimiert.“133
Gepäck-, Sitzplatz- und Hotelstrategien135
Am Flughafen138
Flugzeugkontakte: „Alles so Schnappschüsse dann fürs Leben“145
Der Rückflug: „Ich glaube, man gewöhnt sich nie dran.“148
Hinter den Kulissen eines Stereotyps153
Die ‚Upper Class-Airworld‘ und ihre Gegenwelten155
4.4 Nicht-Fliegen157
Flugangstpatientin Rita: „Als Mädchen brauchst du das schon gar nicht.“157
Interview in der Eisdiele: „Es ist alles so fremd.“160
Exkursion nach HAM: „Aber wenn man davorsteht … uaaaahhh!“168
Check-in, Gate, Terminal – die Sprache der Airworld172
Die Aneignung einer neuen Fortbewegungstechnik173
Fliegen jenseits der Ausübung176
4.5 Kunst und Fliegen178
Der Künstler Stefan: „Meine Familie ist die Airbus A-320-Generation.“178
HAM-AMS-ZUE-AMS-HAM – Gezeichnet und geschrieben179
Flugzeugportraits: Hochtechnisches trifft auf Handgezeichnetes180
Die kleine Finnair – Stefans Liebling183
Fliegende Künstler186
Der Hinflug189
Zwischenstopp am Amsterdam Airport Schiphol: Nationale Stereotypen 1196
Gelandet am Züricher Flughafen: Nationale Stereotypen 2201
Der Rückflug203
Angekommen im Dazwischen205
Was kann die Kunst in der Wissenschaft?206
4.6 Im Rollstuhl fliegen209
Flugpionier Kay: „Ich steh’ total auf Autonomie, und wenn ich fliege, muss ich sie abgeben“209
Eine Reise im modernsten Verkehrsmittel unserer Zeit211
Flughafen Berlin-Tegel – Flughafen der kurzen Wege214
Am Check-in: „Das ist noch optimierungsbedürftig.“215
Unsicherheiten an der Sicherheitskontrolle217
Kein „Recht auf Klo“?219
Im Flugzeug: Diskriminierungen an Bord223
Gelandet am Flughafen Köln/Bonn – ‚Virus Coloniensis‘227
Der ‚vergessene‘ Passagierkörper229
Die antiquierte Airworld und ihre neuen Nutzer230
5. Abschiede und Wiedersehen232
6. Volkskundlich-kulturanthropologische Landung234
6.1 Die Räume des Fliegens als Orte der Übermoderne234
6.2 Vom vielfachen Schweben236
6.3 Kulturtechnik Fliegen? Ein vager Begriff und sein kulturanthropologisches Potential241
6.4 Vom Leitbild der Moderne zur alltäglichen Selbstverständlichkeit247
6.5 Arrival257
7. Literatur259
8. Quellenverzeichnis269
9. Abbildungsverzeichnis274
10. Instagram Fotostrecke279
11. Dank295