: Veronica Stallwood
: Böses Spiel in Oxford Ein Kate-Ivory-Krimi
: beTHRILLED
: 9783732534678
: Kate Ivory
: 1
: CHF 4.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Kate Ivorys neue Nachbarn scheinen auf den ersten Blick ganz normale Leute zu sein. Der eine, Jeremy Wells, ist ein zurückhaltend wirkender Oxforder Gelehrter. Die anderen, Edward und Laura Foster, sind ein älteres Ehepaar, das seinen Ruhestand genießt. Der Friede wird jäh zerstört, als die Senioren erschossen werden. Erst sieht es aus, als wären die beiden einer Verwechslung zum Opfer gefallen. Doch schon bald findet Kate heraus, dass nichts so ist, wie es scheint. Ihre Nachbarn haben offenbar ein gefährliches Doppelleben geführt ...
Ein neuer Fall für die ermittelnde Schriftstellerin Kate Ivory. Eine atmosphärische Kriminalserie mit einer besonderen Heldin, deren scharfe Beobachtungsgabe und ungewöhnliche Methoden die gemütliche britische Stadt Oxford ordentlich durchwirbeln. Perfekt für Liebhaber von intelligenter und charmanter Cosy Crime, für Leser von Martha Grimes und Ann Granger.



<p><b>Veronica Stallwood</b> kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.<br></p>

2


Kate öffnete. Vor ihr stand eine Frau, die sie noch nie gesehen hatte.

»Mein Name ist Laura Foster«, stellte die Frau sich vor. »Willkommen daheim in der Agatha Street.«

Sie war etwa ebenso groß wie Kate und ungefähr sechzig Jahre alt. Ihren erstaunlich kleinen Kopf zierte eine glatte Kurzhaarfrisur, die Kate an die dreißiger Jahre erinnerte. Mit ihren auffallend rot geschminkten Lippen lächelte sie Kate strahlend an. Die weit geöffneten Augen, die Kates Erscheinungsbild geradezu aufzusaugen schienen, waren blau und wirkten dank eines ebenfalls blauen Lidschattens und viel Mascara auf den Wimpern wie Puppenaugen. Laura Foster hatte sich in ein schwarz-rotes Umschlagtuch gehüllt, das mit Perlen und Spiegelstückchen bestickt und mit Fransen verziert war und die Tatsache betonte, dass ihr taillenloser Körper von den schmalen Schultern angefangen, bis hin zu den ausladenden, in einem glockenförmigen Rock steckenden Hüften immer breiter wurde. Kate fühlte sich an ihre Nachttischlampe erinnert, zumal der Rock vom gleichen Blau war. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie an der Reihe war, etwas zu sagen.

»Das ist aber wirklich freundlich von Ihnen«, brachte sie hervor. Immerhin war es das erste Mal, dass jemand sie in ihrem eigenen Haus willkommen hieß.

»Wissen Sie, Edward und ich sind der Meinung, dass Sie gleich heute noch zu uns herüberkommen sollten. Eigentlich wollten wir Sie schon vor Ihrem Urlaub kennen lernen, aber Sie waren ja kaum zu Hause, als Sie auch schon wieder abgereist sind. Deshalb möchten wir gern heute auf Ihre Rückkehr anstoßen.«

»Ist es dazu nicht ein wenig zu spät?«, fragte Kate.

»Es ist gerade einmal viertel nach neun«, erwiderte Laura. Ihr spitzes Gesicht verzog sich zu einem heiteren Lächeln. »Der Abend hat doch gerade erst angefangen.«

Eigentlich hatte sich Kate darauf gefreut, eine schöne Tasse Tee aufzubrühen, sich auf ihr Sofa zu kuscheln und noch ein bisschen zu lesen, doch Lauras Lächeln wirkte ansteckend. Kate lächelte zurück und sagte: »Gut. Ich hole nur schnell meine Handtasche. Schließlich möchte ich mich nicht gleich am ersten Abend nach dem Urlaub aus dem Haus aussperren.«

»Es muss ganz schön hart für Sie sein, nach einer Partnerschaft wieder ganz allein zu leben«, sagte Laura mitleidig, während sie Kate von einem Garten in den nächsten vorausging. Ihr Gang wirkte ein wenig steif und erinnerte Kate an eine mechanische Puppe. Obwohl Laura eine Pause einlegte, als wolle sie Kate ermuntern, Stellung zu nehmen, behielt Kate ihre Gedanken über das Ende ihrer Partnerschaft geflissentlich für sich.

»Heute Abend sind wir nur zu viert«, fuhr Laura fort, »doch normalerweise steht unser Haus allen Freunden und Nachbarn offen. Wir haben es gern, wenn die Leute einfach mal vorbeischauen.« Und gerade, als Kate sich fragte, wie Laura so viele Leute bewirten wollte, fügte die neue Nachbarin hinzu: »Natürlich sind wir in solchen Fällen dankbar, wenn die Leute eine Kleinigkeit mitbringen – ein paar belegte Brötchen, einen Topf Hummus oder auch eine Tüte Chips.«

»Leider habe ich …«, begann Kate.

»Oh nein, heute Abend erwarte ich nicht, dass Sie etwas beisteuern«, unterbrach Laura sie. »Heute laden wir Sie ein.« Sie war kurz vor der Haustür stehen geblieben und senkte die Stimme. »Es tut mir so leid, dass es mit Ihnen und George Dolby nicht geklappt hat – oder sollte ich lieber sagen ›in die Hose gegangen ist‹?« Sie musste über den Ausdruck lachen. »Wir wollen auf keinen Fall, dass Sie einsam zu Hause sitzen und Trübsal blasen, meine Liebe. Wenn Sie das G