: Bram Stoker
: Dracula Vollständige deutsche Ausgabe
: Books on Demand
: 9783743159242
: 1
: CHF 6.90
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 563
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Roman Dracula ist der Prototyp des Vampirromans. Der Bestseller erscheint 1897. Bereits in den Jahren davor gibt es einige literarische Beiträge zum Thema Vampire, die Stoker gut kennt, als er die Arbeit an Dracula beginnt. Die vorhandenen Beiträge verbindet er mit eigenen volkskundlichen Erkenntnissen zum Thema Vampirismus zu einem neuen spannungsgeladenen Phantasiegebilde. Unser Bild vom Fürsten der Finsternis ist weitgehend das von Stoker geprägte Bild. Der englische Kanzleiangestellte Harker besucht Dracula auf dessen Schloss in Transsylvanien, um dort den Ankauf eines Grundstücks in London zu verhandeln. Harker ahnt zunächst nichts von Draculas dämonischem Treiben. Doch fallen ihm während seines Aufenthalts bei Dracula immer mehr Merkwürdigkeiten auf, die Zweifel an Draculas menschlicher Existenz aufkommen lassen. Dracula hat kein Spiegelbild und keinen Schatten. Harker flieht zurück nach England. Dracula folgt ihm und erreicht England noch vor ihm. Dracula platziert in Harkers Umfeld Menschen, die ihm bereits verfallen sind und unter seiner Kontrolle stehen. Harker durchschaut Draculas Vorgehen mit Hilfe von Freunden, die sich mit übernatürlichen Phänomenen auskennen. Harker schmiedet daraufhin ein Bündnis, das gemeinsam gegen Dracula vorgeht. Die Verbündeten platzieren an Draculas Ruhe- und Aufenthaltsorten in England so lange christliche Symbole und Knoblauch, bis sich Dracula zur Flucht in das heimatliche Schattenreich gezwungen sieht. Die Verbündeten verfolgen ihn. Es kommt zum Showdown. Die Geschehnisse erzählt Bram Stoker anhand von Tagebucheintragungen der Menschen, die Dracula begegnen. Die Eintragungen bilden das Gerüst des Romans. Durch die unmittelbare Emotionalität der Tagebuchschilderungen wird der erlebte Schrecken im Umfeld Draculas besonders deutlich. Bram Stokers Darstellung des Vampirs ist bis heute prägend für jede Darstellung des Vampirismus. Zahlreiche Bühnenstücke und Verfilmungen zur Dracula-Geschichte in immer neuen Variationen demonstrieren die Unverwüstlichkeit des Stoffes. Der irisch-englische Bestseller-Autor Bram Stoker lebte von 1847 bis 1912. Er schrieb mehrere Schauerromane. Stoker war die ersten sieben Jahre seines Lebens ans Bett gefesselt. Danach wuchs er zu überdurchschnittlicher körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit heran.

Der irisch-englische Schriftsteller Bram Stoker lebte von 1847 bis 1912. Er schrieb mehrere Schauerromane. Berühmtheit erlangt nur der Roman Dracula. Stoker war die ersten sieben Jahre seines Lebens ans Bett gefesselt. Danach wuchs er zu überdurchschnittlicher körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit heran. Nach seinem Studium am Trinitiy College in Dublin wurde er Beamter und gab eine Zeitschrift heraus. In seiner Freizeit verfasste er unentgeltlich Theaterkritiken. Stokers Dracula gehört zur Weltliteratur. Stokers Darstellung des Vampirismus ist bis heute prägend.

ERSTES KAPITEL


Jonathan Harkers Tagebuch


(Stenogramm)


Bistritz3. Mai. München ab am 1. Mai 8:35 abends. Wien am frühen Morgen des nächsten Tages; sollte eigentlich 6:46 ankommen, der Zug hatte aber eine Stunde Verspätung. Budapest scheint eine herrliche Stadt zu sein, soweit ich es aus dem Waggon und in der kurzen Zeit, die mir zu einem Spaziergang zur Verfügung stand, beurteilen konnte. Ich fürchtete nämlich, mich allzu weit vom Bahnhofe zu entfernen, da wir so spät angekommen waren und jedenfalls so pünktlich als möglich abfahren würden. Der Eindruck war der, dass man den Okzident verlassen und den Orient betreten hatte; die westlichste der prächtigen Brücken über die Donau, die hier eine beträchtliche Breite und Tiefe aufweist, versetzte einen jedenfalls mitten in die Zeit der Türkenherrschaft.

Wir fuhren rechtzeitig ab und kamen nach Einbruch der Nacht nach Klausenburg. Ich wohnte im Hotel Royal. Zum Diner oder vielmehr Souper aß ich ein Huhn, das mit rotem Pfeffer zubereitet war; sehr schmackhaft, aber dursterregend (Anm. Rezept für Mina verlangen). Auf meine Frage sagte mir der Kellner, man nenne es „Paprikahendl!“ und ich würde es, da es Nationalgericht sei, überall in den Karpaten bekommen. Mein bisschen Deutsch kam mir hier sehr zustatten; ich wüsste nicht, wie ich ohne es durchgekommen wäre.

Da ich in London noch etwas Zeit gehabt hatte, hatte ich das Britische Museum besucht und dort unter den Büchern und Karten über Transsylvanien eine Auswahl getroffen, da ich hoffte, einige Vorkenntnisse würden mir für den Verkehr mit den Edlen des Landes jedenfalls von Nutzen sein. Der Distrikt liegt im äußersten Osten des Landes, da, wo sich die Grenzen dreier Staaten, Transsylvanien, Moldau und Bukowina, treffen, mitten in den Karpaten. Einen genauen Anhalt für die Lage des Schlosses Dracula konnte ich jedoch nicht finden, da die Landkarten jener Zeit mit denen unserer Landesvermessung nicht zu vergleichen sind, aber ich fand, dass Bistritz, die Poststation für Dracula, ein ziemlich bekannter Platz ist. Ich will einige meiner Notizen hier eintragen; sie sollen mir als Anhalt dienen, wenn ich mit Mina über meine Reisen plaudern werde.

Die Bevölkerung Transsylvaniens setzt sich aus vier verschiedenen Nationalitäten zusammen: die Sachsen im Süden und, gemischt mit ihnen, die Wallachen, Nachkommen der Dazier; die Magyaren im Westen und Szekels im Osten und Norden. Ich gehe zu den Letztgenannten, die von Attila und den Hunnen abstammen sollen. Das mag sich wohl so verhalten; denn als die Magyaren im elften Jahrhundert das Land eroberten, fanden sie die Hunnen dort ansässig. Ich las, dass jeder nur erdenkliche Aberglaube dort unten in dem hufeisenförmigen Zuge der Karpaten zu Hause sei, als sei dort das Zentrum eines Wirbels abergläubischer Vorstellungen. In dieser Beziehung wird mein Aufenthalt wohl viel des Interessanten bieten (Anm. Ich muss den Grafen darüber befragen).

Ich schlief nicht gut, obgleich mein Bett ziemlich bequem war, denn ich hatte alle möglichen verworrenen Träume. Die ganze Nacht heulte ein Hund unter meinem Fenster, welches zu ihm in irgend einer Beziehung zu stehen schien; oder der Paprika war schuld, ich hatte alles Wasser in meiner Karaffe ausgetrunken und war doch immer noch durstig. Gegen morgen schlief ich endlich ein und erwachte erst auf heftiges Klopfen an meiner Türe, woraus ich schließe, dass ich sehr fest geschlafen haben muss. Zum Frühstück aß ich wiederum Paprika; eine Suppe von Maismehl, welches sie „Mamalika“ nennen, und Eierkuchen mit einem Füllsel von gehacktem Fleisch, die „Impletata“ (Anm. Auch hiervon das Rezept verlangen). Ich musste sehr rasch frühstücken, denn mein Zug ging kurz vor 8 Uhr, d.h. er sollte zu dieser Zeit gehen; als ich mich um 7:30 auf der Station einfand, musste ich fast eine Stunde im Wagen sitzen, bis endlich die Abfahrt erfolgte. Mir scheint es, als gingen die Züge umso unpünktlicher, je weiter man nach Osten kommt; wie mag es da erst in China sein?

Den ganzen Tag bummelte der Zug durch eine äußerst reizvolle Gegend. Manchmal sahen wir kleine Schlösser und Türme auf steilen Hügeln, ganz wie man sie in alten Chroniken abgebildet sieht; zuweilen passierten wir Flüsse und Bäche, die, nach den breiten Geröllstreifen auf beiden Seiten zu schließen, wohl häufig aus ihren Ufern tre