1. KAPITEL
Ein Mann findet am kalifornischen Strand eine Flasche. Er entkorkt sie, und heraus kommt ein Geist.
Aus lauter Dankbarkeit gewährt der Geist seinem Befreier einen Wunsch.
„Ich wollte schon lange mal nach Hawaii, aber ich habe Angst vorm Fliegen, und auf dem Schiff wird mir immer schlecht. Könntest du eine Straße von hier nach Hawaii bauen?“
„Unmöglich“, sagt der Geist. „Das sind Tausende von Kilometern, und der Ozean ist viel zu tief. Wünsch dir etwas Einfacheres.“
Der Mann überlegt einen Moment. „Ich würde gern die Frauen verstehen können.“
„Soll die Autobahn vier- oder sechsspurig sein?“
In wenigen Sekunden würde Jessica Howell das Gebäude unbehelligt verlassen haben. Sie ging davon aus, dass sich an einem gewöhnlichen Donnerstag kurz vor Mitternacht niemand mehr in den Räumen von Geller and Patrick, Inc., aufhielt. Was für ein Irrtum.
Ihr Chef Owen McCabe, früher ihr Mentor und jetzt eine entsetzliche Nervensäge, trat aus seinem Büro, gerade als sie den Fahrstuhl gerufen hatte. Vor Schreck ließ sie ihre Aktenordner fallen, was ihm eine willkommene Gelegenheit gab, ihr beim Aufheben der Papiere zu helfen.
„So spät noch bei der Arbeit, Jessica?“
„Ja, aber jetzt bin ich auch todmüde. Wenn Sie mir also bitte die Unterlagen geben würden …“
Er reichte ihr die Prospekte von den neuen Lidschattenprodukten. „Was halten Sie davon, wenn wir noch einen kleinen Schlummertrunk zu uns nehmen?“
Sie holte tief Luft. „Danke, Owen, aber ich bin schrecklich müde und möchte nur noch nach Hause.“
„Mein Wagen steht direkt vor dem Gebäude.“
„Nein, danke. Ich nehme ein Taxi. Fahren Sie nach Hause. Ellen macht sich sicher Sorgen.“
„Sie ist schon seit Stunden im Bett“, erwiderte er. „Die Jungen haben sie heute völlig geschafft.“
Jessica drückte nochmals den Fahrstuhlknopf. Wo blieb nur der Aufzug?
„Wie sieht es aus?“ fragte Owen und lehnte sich übertrieben lässig gegen die Wand, um einen entspannten Eindruck zu vermitteln. „Ist für die nächste Woche alles vorbereitet?“
„So gut wie. Wir müssen nur noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Die Veranstaltung wird ein großer Erfolg.“
„Ja, das wird sie. Dank Ihrer Bemühungen.“
„Ich war nur ein kleiner Teil des Ganzen“, wehrte sie ab. „Alle haben hart gearbeitet.“
„Aber Sie hatten die Projektleitung.“
Noch vor einem