: Jo Leigh
: Lass dich verführen
: Cora Verlag
: 9783733777807
: Digital Edition
: 1
: CHF 1.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Der attraktive Jay ist Amelias Traummann. Doch anstatt mit ihm zu flirten und ihn zu verführen, beschreibt sie lieber im Chatroom ihre erotischen Fantasien, wie aufregend der Sex mit ihm wäre, wenn sie sich nur trauen würde! Und dann lädt Jay sie eines Tages zu einem heißen Date ein. Zufällig hat er ihre lustvollen Gedanken gelesen...



<p>Seit Jo Leigh 1975 bei der großen Filmgesellschaft 20-Century-Fox als Lektorin in der Abteilung für Comedys einstieg, ist sie im Filmgeschäft zu Hause. Sie war für die Mediengesellschaften CBS, NBC und verschiedene andere große Produktionsfirmen tätig, wobei sie zunehmend Drehbücher konzeptionierte und bearbeitete. Kein Wunder, dass bei so viel Sachkenntnis bereits die erste Romance, die sie 1994 verfasste, gleich drei Preise erhielt! Seitdem hat sie weitere, sehr erfolgreiche Romane verfasst. Zudem vermittelt sie in zweitätigen Workshops die grundlegenden Kenntnisse über Drehbücher und tritt oft als Sprecherin bei Autoren-Konferenzen zum Thema Schreiben auf. Jo Leigh lebt mit ihren drei Katzen Zeke, Coco und Molly in Nevada.</p>

2. KAPITEL

„Bist du sicher, dass du nicht mit auf die Party kommen willst?“ Da war etwas wie Mitleid in Kathys Blick, obwohl sie das sicher nicht wollte.

„Ja, bin ich, aber danke.“ Amelia lächelte. „Du weißt, ich bin nicht so gern unter Leuten.“

„Das kann man lernen. Du musst es dir nur mal erlauben, dann wirst du sehen, es ist gar nicht so schwer. Amelia, dies sind deine besten Jahre. Und du verbringst sie damit, für andere Leute das Geschirr abzuwaschen.“

Das saß. „Ich bin eben nicht wie ihr. Das heißt nicht gleich, dass es mir schlecht geht.“

„Ja, aber bist du nicht einsam?“

Es gelang ihr nicht länger, Unbeschwertheit vorzutäuschen. Ihr Lächeln verschwand. „Doch. Aber davon stirbt man nicht.“

„Da wäre ich mir nicht so sicher.“

„Beeil dich lieber, sonst kommst du noch zu spät. Und du hast erst drei Viertel deiner Klamotten durchprobiert.“

Kathy sah in den Spiegel. Sie sah klasse aus. Alle drei Mitbewohnerinnen von Amelia waren richtige Schönheiten. Kathy hatte lustige, blassblaue Augen. Ihre schulterlangen dunklen Haare waren eigentlich nichts Besonderes, aber irgendwie schaffte sie es immer, dass sie sensationell aussahen. Dazu Kleidergröße 36 – kein Wunder, dass sie mehr Männer als genug hatte.

Amelia ging ins Wohnzimmer. Hinter sich hörte sie Kathys Absätze klappern. Bestimmt probierte sie jetzt das nächste Kleid an.

Aus Donnas und Kathys offenem Zimmer dröhnte wieder mal laute Musik.

Amelia sah Donna im Spiegel. Sie stand im Badezimmer und schminkte sich. Geduldig bürstete sie sich eine Lage Mascara nach der anderen auf die Wimpern. Donna brauchte Stunden für ihr Make-up, was Amelia immer wieder verwunderte. Gut, sie selbst schminkte sich nie, aber sie wusste, worum es dabei ging und was man im Wesentlichen beachten musste. Und so besonders viel gab es da nicht zu tun. Schon gar nicht, wenn man wie Donna kaum Makel zu kaschieren hatte.

Sie war naturblond und hatte eine unglaublich schmale Taille. Dabei hatte sie auch Köpfchen und ein wundervolles Lachen. Leider war sie meistens niedergeschlagen und fest der Überzeugung, die Welt sei dabei unterzugehen. Dann hatte sie wieder einen Kerl an der Angel und peng – weg war ihre Depression. Bis auch diese Affäre ein Ende hatte, gefolgt von Tränen, Jammern und Zölibatsschwüren.

Amelia sparte eine Menge Geld, indem sie mit den dreien zusammenlebte. Lieber jedoch wäre es ihr gewesen, ganz allein zu wohnen. Dann hätte sie nicht ständig vorgeführt bekommen, was es in ihrem Leben alles nicht gab. Sie war weder hübsch noch lustig noch liebenswert noch mutig.

Also das ganze Gegenteil von der Frau, die Jay vermutlich haben wollte.

Der Gedanke versetzte ihr einen Stich. Seit Tagen kämpfte sie gegen dieses Wissen an, versuchte immer wieder, sich einzureden, dass Jay ernst gemeint h