Wadim Plosicz war aufgestanden, als der Helikopter davonflog. Sichernd schaute er sich um. Starker Verkehr auf dieser Straße in der fremden Stadt. Die Mitarbeiter der umliegenden Firmen hatten offenbar Feierabend und fuhren nach Hause. Beim Supermarkt da vorne füllten sich die Parkplätze. Alles vorbei an Wadim. Denn noch immer war die Parallelstraße gesperrt. Die, auf der er das Unvorstellbare mit angesehen hatte. Mit ansehen musste. Gezwungen durch einen der fiesesten Typen, die er je gesehen hatte. Ihm war schlecht beim Gedanken daran.
Dieser unglaubliche Dreckskerl war von der Polizei festgenommen worden. Das hatte Wadim vorhin durch puren Zufall gesehen. Als er zurückgelaufen war und nach dem Helikopter geschaut hatte. In der Hoffnung, dass dem Mann noch geholfen werden konnte, der vor seinen Augen ermordet werden sollte. Mit gefesselten Händen war der Barbar von zwei Uniformierten in einen Polizeibus gesetzt worden. Hoffentlich würden sie ihn nie wieder laufen lassen. Dieser Mann war ein eiskalter Killer.
Plosicz entschloss sich, zur Polizei zu gehen. Denn vor wem sollte er jetzt noch flüchten? Und, vor allem, wegen was? Er hatte sich ja nichts zuschulden kommen lassen und auf dem Lastzug unter Zwang gehandelt. Das konnte er beweisen. Hoffentlich glaubte man ihm. Blaue Flecken in der Magengrube und auf den Rippen müsste es reichlich geben. Und vielleicht könnte man sogar noch die K.-o.-Tropfen in seinem Blut nachweisen.
Die Polizei könnte, ja sie müsste, ihm auf jeden Fall helfen. Denn er konnte zur Aufklärung einer schweren Straftat beitragen. Quasi als eine Art Kronzeuge. Außerdem war er weder im Besitz seiner Personalpapiere, noch hatte er einen roten Cent in der Tasche. Das hatten sie ihm wohl schon in Frankfurt alles abgenommen. Als diese Typen ihn „schlafen legten“. Vielleicht waren die Sachen ja sogar da vorne im Lastzug. Das wäre ideal. N