: Alexander Brem, Reinhard Heyd, Wilhelm Schmeisser, Rebecca Popp, Stefan Beißel
: Internationale Betriebswirtschaft
: UVK Verlagsgesellschaft mbH
: 9783739801995
: 2
: CHF 28.70
:
: Betriebswirtschaft
: German
: 334
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Europäisierung und Globalisierung der Wirtschaft bestimmen die heutige Geschäftspraxis. Die Verflechtungen mit Lieferanten, Partnern und Kunden sind aus diesem Grund längst nicht mehr nur national. Um den fachlichen und interkulturellen Herausforderungen gerecht zu werden, sind neben betriebswirtschaftlichem Know-how interkulturelle Kompetenz sowie Fachwissen über die verschiedenen Wirtschafts- und Steuersysteme gefragt. Dieses Buch wird diesen neuen Anforderungen gerecht. Es behandelt übersichtlich alle relevanten Themen von der Interkulturalität über globale Unternehmensstrategien und internationalem Finanzmanagement bis hin zu IT-gestützten, grenzüberschreitenden Arbeitsprozessen. Auch die Frage der Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit durch gezieltes Innovationsmanagement wird beantwortet. Jedes Kapitel wird durch Lernziele eingeleitet und durch eine Zusammenfassung, Literaturtipps und Fragen abgeschlossen. Ein Glossar rundet das Werk ab.

Prof. Dr. Alexander Brem ist Inhaber des Lehrstuhls für Technologiemanagement an der FAU. Des Weiteren ist er Visiting Professor/ Associate Faculty an der EADA Business School (Barcelona, Spanien) und der Handelshochschule Leipzig sowie International Resarch Associate an der DeMontford University (Leicester, UK). Zu den Forschungsschwerpunkten von Professor Brem gehören neben dem klassischen Technologie- und Innovationsmanagement auch Kreativität sowie Entrepreneurship. Professor Dr. Reinhard Heyd ist Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Rechnungswesen und Bilanzierung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen im Studiengang Internationale Betriebswirtschaftslehre. Darüber hinaus ist er Honorarprofessor an der Universität Ulm. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Internationale Rechnungslegung, Bilanzmanagement und Konzernrechnungswesen. Er ist Herausgeber und Mitverfasser zahlreicher Lehrbücher sowie Autor mehrerer Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften zu diesen Themen. Des Weiteren begleitet er zahlreiche Umstellungsprojekte und berät namhafte Unternehmen in Fragen der Anwendung von IFRS. Prof. Dr. habil. Wilhelm Schmeisser ist Professor für Finanzierung und Investition, Unternehmensführung, insbesondere für Finanzorientierte und Internationale Personalwirtschaft sowie Technologiemanagement und Innovationserfolgsrechnung, Controlling und den Berliner Balanced Scorecard Ansatz. Er ist Direktor und Sprecher des Kompetenzzentrums 'Internationale Innovations- und Mittelstandsforschung' Berlin sowie Direktor der Forschungsstelle 'Europäisches Personalmanagement und Arbeitsrecht (EPAR)', Universität Paderborn.

2 Controlling und Rechnungswesen nach IFRS als Grundlage für eine Internationale Unternehmensführung


Reinhard Heyd

Lernziele

  • Controlling und Rechnungswesen: Aufgaben, Adressaten und Konzepte
  • IFRS: Anwendung, Besonderheiten, Wechselwirkungen
  • Harmonisierung von Controlling und Rechnungswesen
  • Aufgaben des Controllers im Rahmen der externen Finanzberichterstattung
  • Internationale Unternehmensführung: besondere Anforderungen und Ziele
  • Möglichkeiten und Grenzen einer Harmonisierung von Controlling und Rechnungswesen unter IFRS

2.1 Controlling und Rechnungswesen


Die betriebliche Tätigkeit wird arbeitsteilig vollzogen. Man unterscheidet die klassischen Funktionsbereiche

  • Beschaffung,
  • Produktion,
  • Lagerhaltung und
  • Absatz.

Diese Funktionsbereiche werden überlagert von übergreifenden Funktionsbereichen wie

  • Personalwirtschaft,
  • Finanzwirtschaft und
  • Informationswirtschaft.

Unter Informationswirtschaft versteht man alle Institutionen und Funktionen, die sich befassen mit

  • der Erfassung von Informationen,
  • der Aufbereitung von Informationen,
  • der Kanalisierung von Informationen und
  • der Archivierung von Informationen.

Es werden interne und externe, quantitative und qualitative Informationen verarbeitet. Den Teil des Informationswesens, der sich mit quantitativen Größen befasst, heißt Rechnungswesen.

Das Rechnungswesen gliedert man nach der Zielgruppe in das interne und externe Rechnungswesen.

Das interne Rechnungswesen gehört zum Controlling und hat die Aufgabe, die Entscheidungen des Managements qualitativ aufzuwerten. Es richtet sich an betriebliche Entscheidungsinstanzen (Management auf unterschiedlichen hierarchischen Ebenen), es dient der Unterstützung von Planung und Kontrolle betrieblicher Entscheidungssachverhalte

also z.B.

  • Bau eines Zweigwerks in Deutschland oder in China,
  • Aufnahme von Produkt A oder Produkt B ins Sortiment oder
  • Kauf oder Leasing einer Maschine.

Das interne Rechnungswesen ist nicht gesetzlich normiert.

Die Tatsache, dass Manager gute Entscheidungen aufgrund qualitativ hochwertiger Informationen treffen wollen und auch müssen, veranlasst sie, ein Informationswesen zu etablieren, das sie dabei effizient unterstützt. Entscheidungen, die nicht auf Grundlage angemessener Information getroffen wurden, bergen die Gefahr, dass sie als Pflichtverletzung des Managements angesehen werden und daher zu Schadenersatzansprüchen führen (Business Judgement Rule § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG mit Ausstrahlungswirkung auch auf andere Rechtsformen). Das interne Rechnungswesen beinhaltet gleichermaßen vergangenheitsbezogene Informationen für Dokumentations- und Kontrollzwecke wie auch zukunftsbezogene Informationen für Prognose-, Planungs- und Dispositionszwecke.

Das externe Rechnungswesen ist an außenstehende Adressaten gerichtet, die ein berechtigtes Interesse an Unternehmensinformationen haben, sich aber nicht selbst über die Belange des Unternehmens informieren können.

Neben vielen anderen Adressatengruppen (Stakeholder) treten Kapitalgeber als besonders relevante Empfängergruppen des externen Rechnungswesens hervor. Dies resultiert aus der Principal-Agenten-Theorie, die sich letztlich aus der personellen Abgrenzung von Kapitalaufbringung und Geschäftsführung ableitet. Man unterscheidet die Eigenkapitalgeber (Gesellschafter, Aktionäre) von den Fremdkapitalgebern (Gläubiger, Banken), d