: Lisa Yashodhara Haller
: Elternschaft im Kapitalismus Staatliche Einflussfaktoren auf die Arbeitsteilung junger Eltern
: Campus Verlag
: 9783593437118
: Politik der Geschlechterverhältnisse
: 1
: CHF 38.10
:
: Frauen- und Geschlechterforschung
: German
: 250
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Welche Funktion hat eine Arbeitsteilung entlang der Geschlechterzugehörigkeit für das kapitalistische Wirtschaftssystem? Und wie beeinflussen staatliche Steuerungsinstrumente die Arbeitsteilung junger Eltern? Die Autorin stellt die widersprüchlichen Anforderungen dar, die innerhalb kapitalistischer Ökonomien an Eltern gerichtet werden. Anhand von Paardiskussionen veranschaulicht sie, welche wirtschaftlichen Überlegungen Eltern im Anschluss an die Familiengründung zu einer geschlechterdifferenzierenden Arbeitsteilung veranlassen.

Lisa Yashodhara Haller, Dr. rer. pol., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Recht sozialer Dienstleistungen der Stiftung Universität Hildesheim.
Inhalt6
1 Einleitung10
1.1 Elternschaft: Zwischen romantischen Visionen und kapitalistischer Realität10
1.2 Methodik der Untersuchung14
1.3 Aufbau der Untersuchung15
2 Die Bestimmung der Form zur Analyse von Tätigkeit18
2.1 Der Forschungsbedarf21
2.1.1 Der formanalytische Zugang23
2.1.2 Die Verknüpfung von Makro- und Mikrotheorien25
2.2 Geschlecht als Tätigkeit27
2.2.1 Die interaktive Herstellung von Geschlecht29
2.2.2 Die geschlechtlichen Interaktionen in den verselbstständigten Strukturen37
2.3 Geschlechterdifferenz entlang des Werts als gesellschaftlich vermittelter Form54
2.3.1 Die Struktureigenheiten der Kindesfürsorge57
2.3.2 Die Kindesfürsorge als Strukturproblem wertformdominierter Wirtschaften60
2.3.3 Die staatliche Bearbeitung des Strukturproblems65
3 Unterhaltsrechtliche und steuerliche Grundlagen der Geschlechterdifferenz78
3.1 Die unbezahlte Leistung und ihr indirekter Lohn: Der Familienleistungsausgleich82
3.1.1 Der Familienunterhalt85
3.1.2 Das Ehegattensplitting87
3.1.3 Die Lohnsteuerklassen89
3.2 Die zusätzlichen Lasten und ihr Ausgleich: Der Familienlastenausgleich91
3.2.1 Der Kindesunterhalt94
3.2.2 Die kindesbezogenen Freibeträge96
3.2.3 Das Kindergeld und der Kinderzuschlag97
3.3 Die feministische Kritik an der erwerbszentrierten Familienförderung98
3.3.1 Staatliche Steuerung als Ausgangspunkt101
3.3.2 Geschlechterdifferenzierung durch Tätigkeitserfahrung101
4 Die methodische Anlageder Untersuchung104
4.1 Die Dokumentenanalyse zur Untersuchung des Outcomes106
4.1.1 Die Dokumentenauswahl und deren Analyse107
4.1.2 Die Explikation von Verhaltenserwartungen durch steuerungspolitische Annahmen108
4.2 Die Erhebung angeleiteter Paardiskussionen110
4.2.1 Die Auswahl des Samples111
4.2.2 Der Feldzugang112
4.2.3 Die Entwicklung eines passenden Erhebungsinstruments113
4.3 Die Aufbereitung der erhobenen Daten zur Untersuchung des Impacts121
4.3.1 Die themenzentrierten Interpretationen zur Analyse der Daten122
5 Verschiedene Perspektiven auf staatliche Steuerungsstrategien zur elterlichen Arbeitsteilung128
5.1 Der Outcome: Die in die Gesetze eingeschriebenen Steuerungsziele129
5.1.1 Die Reduzierung der bedarfsgebundenen Transferleistungen134
5.1.2 Der Ausbau von Lohnersatzleistungen und Steuerfreibeträgen135
5.1.3 Die Etablierung eines personenbezogenen Dienstleistungssektors136
5.2 Der monetäre Bedeutungsverlust familienpolitischer Leistungen137
5.2.1 Die steuerungspolitischen Konsequenzen für arbeitsteilige Arrangements138
5.2.2 Steuerungspolitische Annahmen zum Bedeutungsverlust familienpolitischer Leistungen140
5.3 Die Reihung ausgewählter Elternpaare entlang der Einkommenshierarchie142
5.3.1 Das Elternpaar Ariane und Arne Arnold147
5.3.2 Das Elternpaar Beatrice und Benedikt Betgen148
5.3.3 Das Elternpaar Cornelia und Conrad Clinker149
5.3.4 Das Elternpaar Donatha und Dorian Donnert150
5.3.5 Die strukturellen Ausgangsbedingungen im Paarvergleich151
5.4 Der Impact: Beurteilung der familienpolitischen Leistungsansprüche152
5.4.1 »Es besteht keine Chance für ’nen Mann.«153
5.4.2 »Das wird halt beim Einkommen von den Kindern angerechnet.«163
5.4.3 »Wenn sie jetzt arbeiten gehen würde, dann würd’ es nicht mehr so viel bringen.«169
5.4.4 »Aber das unterstützt ja gar nichts zum Lebensunterhalt, das kostet nur viel.«179
5.4.5 »Das bekommste nur, wenn du arbeitest.«191
5.5 Outcome und Impact: Die große Bedeutung geringer finanzieller Anreize195
5.5.1 Die erste steuerungspolitische Annahme: Wenn Väter »zu kurz kommen«196
5.5.2 Die zweite steuerungspolitische Annahme: Wenn Mütter sich »das gönnen«203
5.5.3 Die dritte steuerungspolitische Annahme: Wenn’s »irgendwie leichter wird«216
5.6 Umdeutungen und Verschleierung223
5.6.1 Finanzielles Kalkül als dominanter Argumentationsstrang225
5.6.2 Wenn aus einer Diskriminierung ein Privileg wird227
5.6.3 Die Inszenierung des aktiven Selbst228
6 Elternschaft im Kapitalismus: Potenziale und Dilemmata staatlicher Steuerung230
6.1 Reaktionen auf den Autonomieverlust230
6.2 Geschlecht in der staatlichen Steuerung233
6.3 Von Dilemmata im Kapitalismus und Reformversuchen235
Literatur238
Dank250