: Ute Elisabeth Flieger, Barbara Krug-Richter, Lars Winterberg
: Ordnung als Kategorie der volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Forschung
: Waxmann Verlag GmbH
: 9783830985747
: 1
: CHF 24.40
:
: Volkskunde
: German
: 244
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Ordnungssysteme sind existentiell und in allen Lebensbereichen wirksam. Sie generieren Sinn, in der Bewältigung des eigenen Lebens und im Rhythmus des Alltags. Doch in der Wahrnehmung und Herstellung von Ordnungen spiegeln sich auch soziale Regeln, denn Ordnungen sind kulturell geformt und historisch variabel. Sie werden ausgehandelt: privat, sozial, regional und global. Sie zeigen sich in gesetztem Recht oder in allgemein akzeptierten Übereinkünften. Verstöße gegen festgesetzte Regeln werden situativ toleriert, sanktioniert oder generieren gar alternative Ordnungssysteme, die ihrerseits wiederum Ausdruck geltender gesellschaftlicher Werte und Normen sein können.
Dieser Band versammelt Beiträge zur Hochschultagung 'Ordnung als Kategorie der volkskundlich-kulturwissensch ftlichen Forschung' der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, ausgerichtet von der Abteilung für Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie an der Universität des Saarlandes im September 2014.
Buchtitel1
Impressum4
Inhalt5
Vorwort7
Lebensordnungen. Ordnungssystematiken alltagskultureller Sammlungen (Katrin Bauer)11
Alltagsordnungen12
Margarete Jüssen – Chronistin ihrer Alltagswelt14
Ordnung im Alter: Gemeinsamkeiten zwischen kollektiven und individuellen Erinnerungen17
Gisela Vogels: Chronistin ihres eigenen Lebens18
Fazit: Sammlungsstrategien als Ordnungen21
Literatur und Quellen23
Die Ordnung der Dinge und des Wissens (Gudrun M. König und Michaela Haibl)25
Ordnung als kulturwissenschaftliche Kategorie25
Der Sammler als Physiognomiker der Dinge27
Die Lektion der Anschauung28
Ordnung als Passion32
Dokumentation als Ordnung und Aufzeichnung32
Reisen und Listen36
Von der Reiseliste zum Inventarblatt42
Visuelle Ordnung46
Schluss49
Literatur und Quellen50
Wörter ohne Sachen. Distanzen europäisch-ethnologischer Forschung zu dokumentarisch geordneten Musealien (Markus Walz)53
Von den Dokumentationsdaten zum Ding53
Klassifikationen in volkskundlichen Museen54
Klassifikation als Abbild der Museumssammlungen57
Forschungsinteressen, in der Museumssystematik gesehen58
Kontinuität und Wandel der sachkulturellen Forschungsinteressen60
Schwindendes Interesse für Sachkulturforschung61
Erste Interpretation: Paradigmenwechsel im Fach63
Zweite Interpretation: Konzentration der dingzentrierten Forschung in den Museen64
Dritte Interpretation: Vorbildwirkungen in den Universitäten66
Literatur und Quellen68
Keine Ordnung ohne Tabus? Genese, Wirkmächtigkeit und Logiken einer speziellen Ordnungskategorie (Daniel Habit)71
Von Polynesien nach Europa73
Europäische Paradigmenwechsel75
Vom Tabu zum Tabubruch77
(K)ein Definitionsversuch79
Tabus und Kulturanalyse81
Spielarten des Tabus83
Versuch einer kulturtheoretischen Einbettung87
Literatur und Quellen90
Regulierte Süße. Wie Zucker als Handels- und Konsumgut fortwährend geordnet wird (Kerstin Poehls)93
Ordnungsprozesse statt Ordnung93
Global ordnend, global eingeordnet: Zuckerhandel und -produktion95
Zuckerkonventionen – wer ordnet die Ordnung?97
Ordnungsversuche EU-Europas99
Vom Versuch, Konsum zu ordnen102
Fazit105
Literatur und Quellen106
Sitzung, Satzung, Solidarität. Ordnung im politischen Feld (Jonathan Roth)111
Mainz, Altstadt111
Bourdieus Felder113
Das politische Feld118
Ordnung im politischen Feld122
Der Fall Behringer127
Feld / Ordnung133
Fazit136
Epilog137
Literatur und Quellen138
„in die gehörigen Ordnungen finden“. Religiöse Ordnungskonzepte in der Herrnhuter Brüdergemeine (Stephanie Böß)141
Zum Forschungsfeld: die „Hobbits der Christenheit“141
Zur Ordnung des Glaubens in der Herrnhuter Brüdergemeine142
Zur Ordnung des Alltags in der Herrnhuter Brüdergemeine145
Zur Ordnung brüderischer Lebensläufe148
Ordnungsverstöße im Spiegel der Schreibordnung brüderischer Lebensläufe151
Literatur und Quellen156
Architektur und symbolische Ordnung: Das Beispiel Kirchenraum (Jens Wietschorke)161
Soziale und kulturelle Ordnungen – Vorbemerkungen163
Symbolische Ordnungen im Kirchenraum – ein Grundriss164
Literatur und Quellen173
Geordnete Gefühle. Akteure und Praktiken der Regulierung in Fußballstadien (Susan Gamper)175
Das Spiel ordnet die wilde Jugend176
Regeln ordnen das Spiel178
Der Verein ordnet die Emotionen und Körper der Spieler180
Der Stadionbetreiber ordnet die Emotionen der Zuschauer183
Die Fans ordnen sich selbst187
Literatur und Quellen189
Landschaft als Projektionsraum gesellschaftlicher Ordnungsvorstellungen am Beispiel der Konstruktion von Wildnis und Stadt (Olaf Kühne und Antje Schönwald)191
Zur sozialen Erzeugung von Landschaft192
Moderne und die Erzeugung von Ordnung: Das Beispiel der Vereinigten Staaten193
Postmoderne Differenzierungen: Stadtlandhybride196
Wildnis heute – geordnete Unordnung? Das Beispiel des Urwaldes vor den Toren der Stadt Saarbrücken199
Fazit208
Literatur und Quellen209
München – der urbane Lebensraum. Stadtplanung im Diskurs der 1960er und 70er Jahre (Simone Egger)213
Rekonstruktion der Stadt. Wiederherstellung einer Ordnung213
Historische Anthropologie. Stadtplanung im Wandel215
Ein Konzept zur Neuordnung. Der Jensen-Plan218
Diskurse. Ordnungen220
Der Viktualienmarkt. Differenzierungen222
Beschleunigung. Die Sommerspiele der XX. Olympiade226
Debatten um das gute Leben. Welche Ordnung für welche Stadt?229
Großstadträume. Positionen und Argumentationssysteme232
Regionale Proteste. Initiativen im Stadtraum235
Literatur und Quellen238
Autorinnen und Autoren241