: Ilka Scheidgen
: Das Haus auf der Klippe Bretagne-Roman
: TWENTYSIX
: 9783740793951
: 1
: CHF 12.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 412
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ankommen. Ausruhen. Den Alltag vergessen. Die Seele baumeln lassen. Tief unter sich das blaue Meer. Der weite Horizont. Marita und Andreas haben ihr Traumhaus gefunden. Das Haus ist schon von weitem zu sehen. Es steht hoch auf der Klippe einer weitläufigen Bucht. Doch bis es so weit ist, ist noch eine Menge zu tun. Und ganz nebenbei erfahren sie viel über die Bretagne, ihre Menschen und Geheimnisse."Der Roman nimmt den Leser mit in seine Welt, bringt ihm seine Figuren nahe, ihre Lebenswelt und Wünsche, Gedanken und Tätigkeiten. Mit Leichtigkeit und Souveränität wird die Geschichte erzählt, die nicht zuletzt ein wunderbares Buch über die Bretagne ist". (P.Gropp)

Ilka Scheidgen schreibt Lyrik, Romane, Erzählungen, Essays, Rezensionen und Autorenporträts. Sie hat sich als Schriftstellerin und Publizistin in vielfacher Weise einen Namen gemacht. Über Hilde Domin (1909-2016) und Gabriele Wohmann (1932-2012) hat Ilka Scheidgen die einzigen autorisierten Biografien veröffentlicht. 2002 wurde sie für ihr literarisches Werk mit dem Kulturpreis des Kreises Euskirchen ausgezeichnet. Homepage der Autorin: www.ilka-scheidgen.de

Eins


Die Werkstatt war das reinste Chaos. Gerade dieser Umstand nahm Andreas Zingler für das Haus ein. Denn in der scheinbar heillosen Unordnung hatte er sofort ein Prinzip entdeckt: dass hier jemand gewohnt hatte, der nichts weggeworfen hatte an Utensilien und Werkzeug, da sie irgendwann einmal Verwendung finden könnten. So hielt er es selbst. So hatte es sein Großvater getan, der gebrauchte Nägel nicht fortgeworfen, sondern säuberlich mit dem Hammer wieder gerade geklopft hatte.

Man lebte heute in einer Zeit, in der alles fortgeworfen wurde. Aber er mit seiner Erfahrung von Flucht und Kriegsverlusten hatte noch immer das Gefühl, trainiert sein zu müssen auf den Tag hin, an dem ganz plötzlich, so wie es in seiner Kindheit gewesen war, alles zurückgelassen werden und mit dem Kärglichsten ein Leben gemeistert werden musste. Dieser eine Satz mit seinem Großvater ließ Vergangenes zur Gegenwart und diese zur Zukunft werden. So wie in seiner Kunst: die Durchbrüche, die verschiedenen Schichten und Löcher, Durchblicke auf etwas Anderes.

Und natürlich waren da das Haus selbst und der Garten, ein wenig oberhalb der Straße gelegen. Eine dicke Bruchsteinmauer fing das Grundstück auf und hinderte es gleichsam am Herunterrutschen. In die Mauer war eine schmale Passage mit einem verwitterten Gartentor eingelassen, über die ungezähmt eine wild wuchernde Hecke wuchs, so dass man sich ein wenig bücken musste, um die Stufen a