: Elke Strauchenbruch
: Luthers Küchengeheimnisse
: Evangelische Verlagsanstalt
: 9783374043866
: 1
: CHF 5,10
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: Christliche Religionen
: German
: 168
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Unser Herr Gott gönnt uns wohl zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein, meinte Luther einmal in einem seiner berühmten Tischgespräche. Wie man´s kocht, so schmeckt´s, galt auch schon zu Luthers Zeiten. Doch was aßen der Reformator und seine Zeitgenossen? Wo und wie bereitete man die Speisen zu? Warum und wie wirkte sich die von Martin Luther eingeläutete Reformation sogar in den europäischen Küchen aus? Die für ihre spannenden kulturgeschichtlichen Recherchen inzwischen weithin bekannte Autorin legt ein neues Meisterwerk vor. Elke Strauchenbruch breitet den ganzen Kosmos des Essens im 16. Jahrhundert aus und nimmt ihre Leser mit in das duftende Reich der Schwarzen Küchen.

Elke Strauchenbruch, geboren 1956 in Hettstedt, studierte Geschichte in Leipzig. Anschließend war sie elf Jahre im Wittenberger Lutherhaus als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Seit 1990 arbeitet sie als selbständige Buchhändlerin und Antiquarin. Sie publizierte zum Wittenberger Buchdruck und Verlagswesen, zur Mode der Lutherzeit und zu stadtgeschichtlichen Themen. Ihr Buch 'Wittenberg - Stadt der Reformation' liegt seit Mai 2008 auch in englischer Sprache vor.

Wie oft knurrt uns der Magen? Wie oft haben wir Durst? Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse eines jeden Menschen, die jeden Tag mehrfach gestillt werden müssen. Darum gehören Speisen aller Art zu unseren kurzlebigsten Kulturgütern; einzelne Traditionen der Speisenauswahl und ihre Zubereitung haben sich durch Jahrhunderte gehalten. Aus den frühen Zeiten der Menschheit stammt der Gedanke:Fleisch essen macht stark; je mehr Fleisch, desto besser. Kriegergesellschaften sind immer Fleischesser gewesen. Im mittelalterlichen Europa hatte der Adel das alleinige Privileg der Jagd und konnte auf seinen Tisch standesgemäß viel Fleisch bringen. Als sich das Christentum in Europa durchsetzte, stieß es auf diese damals schon uralte Esskultur der herrschenden Gesellschaftsschicht. Das Christentum brachte, gemeinhin unbeachtet, zwei Neuerungen mit, zum einen die Fastengebote für Christen aller Stände in ganz Europa und zum anderen den Fleischverzicht als grundlegende Regel in den Klöstern, die sich anfangs vor allem mit Vertretern des Adels füllten. Entsprechend war die christliche Kultur nicht (!) von Mäßigung geprägt. Askese, Entbehrung und Verzicht wurden durch die Fastengesetze der Kirche zeitlich begrenzt und im Einzelfall auch mal nur bewundert. Selbst in Klöstern wurde bei Weitem nicht immer gefastet oder sich nur fleischlos ernährt. Dennoch hat sich gerade in den Klosterküchen eine beachtenswerte fleischlose, heute würden viele sagen vegetarische Küche entwickelt. Auch die Klosterinsassen haben viele Kalorien zu sich genommen. Heute wird teilweise davon gesprochen, dass man damals mindestens 4000 bis 5000 Kalorien täglich zu sich nahm, um den durch harte Arbeit verursachten Energiebedarf decken zu können und weil man das in höheren Kreisen für standesgemäß hielt.

Speise aus Jerusalem. Wenn du gute Fastenspeise bereiten willst, so nimm Barsche, siede sie gar in dicker M