: Bettina Hennig
: Krön Dich selbst, sonst krönt Dich keiner Prinzessin werden, sein und in jeder Lage bleiben
: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783959100939
: 1
: CHF 7.80
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 272
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Hier kommt der erste Ratgeber für alle, in deren Herzen eine Prinzessin schlummert. Denn Bestseller-Autorin Bettina Hennig weiß: Wir sind alle ein bisschen Prinzessin. Ein rückschrittlicher Wunsch? Im Gegenteil: Prinzessin zu sein, ist das neue Rollenmodell moderner Frauen - es vereint Stolz, Selbstbestimmung und die Lust auf durchtanzte Nächte. Expertin Bettina Hennig zeigt, wie wir unser hoheitliches Ich in jeder Lebenssituation ausleben können. Dabei schöpft sie aus einem reichen Erfahrungsschatz aus Selbstversuchen, Adelsgeschichte und royaler Gegenwart. Die Autorin verrät, wie Prinzessinnen ihre Wohnung auch mit Ikea-Möbeln in ein Schloss verwandeln können, und erfährt von einem echten Titelhändler, wie man Prinzessin werden kann.

Bettina Hennig stammt aus der preußischen Residenzstadt Bad Homburg. Sie ist promovierte Kommunikationswissenschaftler n, Journalistin und Autorin. In ihrem Job als Klatschjournalistin traf sie u. a. Königin Silvia und Prinz Harry. Ihre Romane »Luise. Königin aus Liebe« und »Friederike. Prinzessin der Herzen« widmen sich dem preußischen Hochadel - und in ihrer Doktorarbeit ging sie der Frage nach, was adlige Kultur ist. Mit ihren Sachbüchern »Ich bin dann mal vegan« und »Der frühe Vogel kann mich mal« stand sie wochenlang auf den Bestsellerlisten. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.

Sind wir nicht alle ein bisschen Prinzessin?


Als mir das erste Mal bewusst wurde, dass ich eine Prinzessin bin, war ich drei Jahre alt. Ich könnte auch vier Jahre alt gewesen sein, aber keineswegs fünf, denn das Ereignis, das mit dieser neuen Erkenntnis zusammenhing, hatte tiefgreifende Auswirkungen auf meine Karnevalskostümierung. Und mit fünf – das beweisen zahlreiche nun schon verblasste Fotografien – trug ich bereits Schleier und Krone.

Wir lebten zu jener Zeit im Zentrum von Frankfurt am Main. Vom Schlafzimmerfenster aus konnte man den Eschenheimer Turm sehen. Der Turm war, so viel wusste ich, sehr, sehr alt, und in ihm waren früher einmal viele böse Männer eingesperrt worden. Mich beeindruckte das steinerne Gesicht eines Mannes, der quasi aus der Fassade des Turmes auszubrechen drohte. Mehr noch: Es machte mir Angst. Wenn ich an der Seite meiner Mutter einzuschlafen versuchte, nährte dieses Gesicht meine Fantasie: Der böse Mann löste sich aus der Wand und kam zu uns herüber und mit ihm alle anderen, die noch im Turm versteckt waren.

Ich galt schon bald als schlechte Schläferin, und meine Mutter wie meine Oma Olga, die bei uns wohnte, versuchten mit allerlei Tricks, mich vor dem Einschlafen zu beruhigen. Sie gaben mir warme Milch mit Honig, sangen mit mir Lieder oder blätterten in Kinderbüchern. Ich kann mich noch genau an den Abend erinnern, als meine Oma mir das Märchen von derPrinzessin auf der Erbse vorlas. Gespannt lauschte ich der Geschichte des Mädchens, das nachts durchgefroren an einem Schlosstor klopft und vorgibt, eine Prinzessin zu sein, die eine Unterkunft sucht. Ich zweifelte mit ihren Gastgebern, ob ihre Behauptung stimmte, und fieberte mit ihnen, ob der Trick, ihr eine Erbse unter zwanzig Matratzen zu legen, verraten würde, wer sie wirklich war. Und wie hingerissen war ich, dass dieser Trick tatsächlich funktionierte: Das arme Mädchen war wirklich eine Prinzessin. Und zur Belohnung durfte sie einen Prinzen heiraten.

Mit einem Mal hatte ich eine Eingebung: »Oma«, sagte ich, »jetzt weiß ich, warum ich nachts im Dunklen Angst habe.«

»Ja?«, fragte sie. »Warum denn?«

»Na, weil ich eine Prinzessin bin.«

Oma lachte. »Stimmt, meine Kleine, warum sind wir da nicht früher darauf gekommen? Natürlich bist du eine Prinzessin.«

Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und löschte das Licht.

In dieser Nacht schlief ich tief und fest. Ich fühlte mich wie auf zwanzig Matratzen – und ohne Erbse – gebettet und völlig behütet. Ich hatte eine Art magischen Schutzschild um mich, der böse Träume genauso abhielt wie die bösen Männer aus dem Eschenheimer Tor.

Am nächsten Morgen wollte ich alles über Prinzessinnen wissen.

Meine Oma erzählte mir, dass Prinzessinnen die Töchter von Königinnen und Königen seien, dass sie in Schlössern wohnten, viel tanzten und immer schöne Kleidung trügen. Sie erzählte auch, dass sie Prinzen heirateten und dann selbst Mütter von Prinzessinnen würden. Meine Oma las mirDie kleineMeerjungfrau vor, das Märchen vonSchneewittchen und das vom armenAschenputtel, was mich besonders beeindruckte, denn es bewies, dass man nicht in einem Schloss geboren sein musste, um eine Prinzessin zu sein – sondern dass man einfach aufgrund seines guten Charakters dazu auserwählt sein konnte. So wie ich.

Aber mein neues Dasein als Prinzessin hatte auch Schattenseiten. Meine Oma machte mir klar, dass Prinzessinnen immer so gerade saßen, dass sie ein Buch auf ihrem Kopf balancieren konnten, und dass sie die Gabel immer zum Mund führten und nie den Mund zur Gabel. Und dass sie niemals d