: Terry Goodkind
: Die Legende von Richard und Kahlan 04 Das Herz des Bösen
: Blanvalet
: 9783641218454
: Die Legende von Richard und Kahlan
: 1
: CHF 9.00
:
: Fantasy
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das lang ersehnte Finale der internationalen Bestsellersaga um Richard und Kahlan.
Die Grenze zwischen dem Totenreich und der Welt des Lebens ist gefallen. Eine Armee Halbtoter rückt gegen den Palast des Volkes vor und droht, das D´Haranische Reich für immer auszulöschen. Nur wenn es Kahlan Amnell gelingt, Richard aus dem Totenreich zurückzuholen, hat dieser noch eine Chance, seine Welt vor dem Untergang zu bewahren - in einem Krieg, der bereits vor Jahrtausenden begonnen wurde. Die entscheidende Mission im Kampf gegen die okkulte Magie steht bevor ...

Terry Goodkind (*1948; ?2020) wurde in Omaha, USA, geboren und war nach seinem Studium zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1994 erschien sein Roman 'Das erste Gesetz der Magie', der weltweit zu einem sensationellen Erfolg wurde und den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Fantasy-Sagas aller Zeiten bildet. Er lebte bis zu seinem Tod in Maine, USA.

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Jäger blieb auch weiterhin ein Stück voraus, während die Frauen ihm vorbei an träge dahinplätschernden Bächen und durch ein Labyrinth aus kleinen, inmitten herabgefallener Äste und Laubstreu liegender Becken stehenden Wassers folgten. Trotz der undurchdringlichen Schatten unter den eng stehenden, hoch aufragenden Föhren blieb der Waldboden entlang ihrer Route so weit überschaubar, dass sich parallel zum Bach so etwas wie ein angedeuteter Pfad ergab. An Stellen, wo das Wasser spritzend in die Tiefe stürzte, lieferte die Gischt dichten Teppichen aus grünen, die Felsen überziehenden Moosen Nahrung. An manchen Stellen hatten umgestürzte, verrottende Baumstämme hohe Stufen geschaffen, derer sie sich bedienten, um höher gelegenes Gelände zu erklimmen, als die Ausläufer der Berge anzusteigen begannen, um sich mit dem noch immer fernen Gebirge zu vereinen.

Rechts und links von ihnen stieg das Gelände sogar noch steiler an. Mancherorts reckten sich Felswände empor und umschlossen sie. Die Wälder zu beiden Seiten waren von einer verschlungenen Pflanzenwelt aus Gestrüpp und dornigen Ranken durchzogen. Jäger wählte stattdessen eine mäandernde Strecke entlang des Bachbetts. Dichter Baumbestand sowie steile Fels- oder Geröllhänge zwangen sie immer wieder zum Überqueren des Bachlaufs, um einen kräftezehrenden Aufstieg zu umgehen. Ab und zu mussten sie unter großen Mühen durch Feuchtgebiete stapfen, geschaffen von natürlichen Terrassen; dies war zumindest einfacher, als sich durch das Gewirr aus dichtem Gestrüpp voranzukämpfen.

Das Gelände, dem sie bergan durch diese Gebiete voller Schmelzwasser folgten, war, wenn auch nicht ideal, doch wenigstens so übersichtlich, dass sich das Vorankommen vergleichsweise einfach gestaltete. In den Weiten der Wildnis der Dunklen Lande gab es kaum richtige, von Menschen genutzte Trampelpfade, und Wege noch viel seltener. Kahlan hatte in der Vergangenheit schon weitaus schwierigeres Gelände durchwandern müssen und wusste zu schätzen, dass Jäger sie die einfachste verfügbare Strecke entlangführte.

Wann immer er das strömende Gewässer überquerte, sprang er mit der mühelosen Eleganz einer Katze von Fels zu Fels. Immer wieder kam es vor, dass er mit Leichtigkeit durch eine winzige Lücke im dornigen Gestrüpp hätte springen können, sich stattdessen aber an Geländeabschnitte hielt, wo auch die anderen sich müheloser fortbewegen konnten. Trotzdem fiel es den fünf Frauen an manchen Stellen nicht eben leicht, auf den glitschigen Felsen die nötige Standfestigkeit zum Überqueren des reißenden Bachs zu finden. Mitunter mussten sie sich alle bei den Händen fassen, um beim Überqueren des wirbelnden Wassers nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Ab und an vernahmen sie Rufe aus dem dichten, seitlich wuchernden Gestrüpp und von oben aus den Bergen. Manche dieser heiseren Laute erkannte Kahlan als das Krächzen von Raben.

Jäger hielt es nur selten für nötig, sich danach umzuschauen