: Sigrun Schmidt-Traub
: Kognitive Verhaltenstherapie bei Ängsten im Kindes- und Jugendalter Ein Leitfaden für die Behandlung von Panikstörung, Agoraphobie, spezifischen Phobien und Trennungsangst
: Hogrefe Verlag GmbH& Co. KG
: 9783840928321
: 1
: CHF 35.40
:
: Psychologie
: German
: 215
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Zahlreiche Kinder und Jugendliche leiden unter Angststörungen, die sich durch gehemmtes Verhalten, Vermeidung und sozialen Rückzug bis hin zur Verweigerung des Schulbe-suchs äußern können. Das Buch stellt einen halbstrukturierten Leitfaden für eine evidenz-basierte kognitiv-verhaltenstherapeuti che Behandlung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren vor, die unter einer Panikstörung, Agoraphobie, unter spezifischen Phobien oder Trennungsangst leiden. Praxisorientiert wird beschrieben, wie bei der Psychoedukation, der Konfrontation mit der Angst, der Veränderung katastrophisierender Vorstellungen, dem Stressmanagement und Problemlösen, dem Abbau von Hemmungen und der Förderung der Durchsetzungsfähigkeit sowie dem Umgang mit Rückfällen vorgegangen werden kann. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Selbstmanagement der Angst. Die Kinder und Jugendlichen werden ermutigt, ihre Angst weitgehend aus eigener Kraft zu bewältigen. Die beschriebenen Behandlungsmodule können im Rahmen einer Kurzzeittherapie im Einzel- oder im gemischten Einzel- und Gruppensetting eingesetzt werden. Sie erlauben eine Anpassung der Therapie an die individuellen Bedürfnisse des Kindes bzw. Jugendlichen und lassen sich z. T. auch in der Arbeit mit jüngeren Kindern einsetzen. Im Rahmen eines Elterntrainings werden die Eltern zu Co-Therapeuten geschult. Sie sollen einerseits ihre Kinder bei den Konfrontationsübungen unterstützen und andererseits soll verhindert werden, dass die Eltern unwissentlich dazu beitragen, die Angststörung ihres Kindes aufrechtzuerhalten. Zahlreiche Arbeitsblätter, die auf der beiliegenden CD-ROM zum direkten Ausdruck zur Verfügung stehen, unterstützen die Umsetzung der Behandlungsmodule in der klinischen Praxis.
Kapitel 2 Diagnostik (S. 39-40)

Zur diagnostischen Einschätzung einer Panikstörung, Agoraphobie, spezifischen Phobie und Trennungsangst werden mit Exploration (vgl. Kapitel 2.1) und Verhaltensbeobachtung (vgl. Kapitel 2.2) zahlreiche Daten in der Probatorik erhoben. Sie ergeben eine zunächst hypothetische Diagnose und ermöglichen die Entwicklung eines plausiblen Störungsmodells (vgl. Kapitel 1.3 und Kapitel 3.4.1.2). Gleichzeitig beobachtet der Patient seine Angst und führt über mindestens zwei Wochen ein Angsttagebuch (vgl. Kapitel 2.2 und Kapitel 3.4.1.1 sowie Arbeitsblatt „P2: Tagebuch zur Selbstbeobachtung der Angst“ im Anhang und auf der CD-ROM). Bei kleineren Kindern übernehmen das die Eltern. Der durch Exploration und Angstbeobachtung erhobene Befund wird psychometrisch untermauert (vgl. Kapitel 2.3). Am Ende entscheidet sich der Therapeut für eine oder mehrere ICD-10-Diagnosen, die zur Kennzeichnung der Diagnosesicherheit jeweils mit einem G für gesichert, V für Verdacht auf oder A für Ausschluss von einer Diagnose versehen werden (z. B. ICD-10: F40.01G Agoraphobie mit Panikstörung); eine Z-Diagnose steht für symptomloser Zustand danach (DIMDI, 2016).

2.1 Leitfaden zur Exploration von panischen und agoraphobischen Ängsten

In den explorativen Gesprächen mit dem ängstlichen Kind und seinen Eltern während der Probatorik gewinnt der Therapeut einen klinischen Eindruck vom kognitiven und sprachlichen Entwicklungsstand des Angstpatienten und auch von der Eltern-Kind-Interaktion. Eine Intelligenzmessung ist bei ängstlichen Kindern und Jugendlichen in der Regel nicht erforderlich – außer sie haben Leistungs- und Versagensängste (spezifische Phobie). In solchen Fällen wird der WISC-IV (Petermann& Petermann, 2011) oder ein anderer bewährter Intelligenztest durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Jugendliche einen für seine kognitive Entwicklung geeigneten Schultyp besucht, in dem er nicht überfordert ist.

Ängstliche Kinder und Jugendliche füllen das Arbeitsblatt „P1: Fragebogen zur Selbstbestimmung von panischer und agoraphobischer Angst“ aus (vgl. Anhang und CD-ROM). Therapeuten o
Kognitive Verhaltenstherapie bei Ängsten im Kindes- und Jugendalter1
Inhaltsverzeichnis9
Vorwort13
Kapitel 1: Grundlagen der Panikstörung, Agoraphobie, spezifischen Phobien und Trennungsangst15
1.1 Angst und Furcht, altersbezogene normale Angst und Angststörungen15
1.2 Beschreibung der Angststörungen17
1.3 Ätiologie der Agoraphobie und Panikstörung – Grundlagen der Psychoedukation29
Kapitel 2: Diagnostik40
2.1 Leitfaden zur Exploration von panischen und agoraphobischen Ängsten40
2.2Angstbeobachtung40
2.3 Diagnostische Verfahren zur Erfassung von panischer und phobischer Angst41
Kapitel 3: Therapie43
3.1Therapeutische Fähigkeiten von Kinder- und Jugendverhaltenstherapeuten44
3.2 Therapeutische Beziehung in der KVT von Angststörungen47
3.3Grundlegende Informationen zum therapeutischen Leitfaden52
3.4Therapeutischer Leitfaden für die Behandlung von Angststörungen im Kindes- und Jugendalter57
Literatur102
Anhang113
CD-ROM166