: Lisa Jackson
: You will pay - Tödliche Botschaft Thriller
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426443583
: 1
: CHF 6.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 528
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mobbing, Drohung, Rache, Mord: Im Thriller 'You will pay - Tödliche Botschaft' von der amerikanischen Bestseller-Autorin Lisa Jackson drängen grausame Geheimnisse eines verhängnisvollen Sommers nach zwanzig Jahren ans Licht - und die damals Beteiligten müssen bitter bezahlen ... Camp Horseshoe, Oregon: Vor zwanzig Jahren arbeitete eine Gruppe von Jugendlichen als Betreuer in einem Ferienlager. Nachts, wenn ihre Schützlinge im Bett lagen, schlichen sie sich aus ihren Hütten, hatten Sex, feierten wilde Partys mit Alkohol und Drogen, spannen Intrigen - bis etwas gründlich schief ging und zwei von ihnen spurlos verschwanden. Die polizeilichen Ermittlungen dazu liefen ins Leere, die Akte wurde geschlossen. Heute, zwei Jahrzehnte später, tauchen Knochen auf dem Grundstück des Feriencamps auf. Detective Lucas Dalton, einer der damaligen Betreuer, möchte den Fall erneut aufrollen. Zunächst will keiner der ehemaligen Betreuer aussagen. Doch dann erhalten sie einer nach dem anderen ein grausiges Foto mit der unheilvollen Botschaft 'You will pay' - 'Strafe muss sein'. Und bald darauf geschieht ein Mord ... Ein neuer nervenaufreibender Thriller um geheime Affären, Intrigen und tödliche Rache von der Bestseller-Autorin (u.a. 'Raubtiere', 'Zwillingsbrut', 'Desire')!

Lisa Jackson ist eine Nr.1-New York Times- und eine Spiegel-Bestsellerautorin und hat bereits über 95 Romane geschrieben, unter anderem die Thriller-Reihen um Detectives Bentz& Montoya sowie Alvarez& Pescoli. Mit ihrer Schwester, New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin Nancy Bush, hat sie mehrere Bücher gemeinsam verfasst, darunter Last Girl Standing und (zusammen mit Rosalind Noonan) die Thriller Greed - Tödliche Gier und Diabolic - Fatales Vergehen. Ihre weltweite Gesamtauflage beträgt über 30 Millionen, und ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Mit ihrer Familie und ihren geliebten Hunden lebt Lisa Jackson im Pazifischen Nordwesten der USA. Mehr Infos finden Leser*innen online auf lisajackson.com und auf Facebook.

Kapitel zwei


Camp Horseshoe

Damals

Monica

Sie hatte einen Fehler gemacht.

Einen großen, nein, eher einenkolossalen Fehler.

Einen Fehler, den sie nicht würde wiedergutmachen können.

Verdammt noch mal, dachte Monica, die vollständig angezogen auf ihrer Pritsche in dem Blockhaus lag, wo sie, kaum neunzehn Jahre alt, für acht Elfjährige verantwortlich war. Sie hatte einen halbprivaten Bereich für sich – genauer gesagt eine kleine Nische mit einem offenen Fenster zu dem großen Raum, in dem die Mädchen auf Pritschen aus Holz und Leinen, die noch aus den fünfziger Jahren stammten, in ihren Schlafsäcken schliefen. Alles an diesem vermaledeiten Camp war mehr als retro, was sie dem tyrannischen Prediger zu verdanken hatten, der dieses Dreckloch von Sommercamp besaß und leitete. Jeremiah Dalton erinnerte mehr an einen Diktator als an einen Mann Gottes, zumal sein herrisches Gehabe herzlich wenig mit christlichem Handeln zu tun hatte. Dalton, ein großer, imposanter Mann mit scharfem Blick und markanten Gesichtszügen, besaß einen Doktortitel in Theologie, auf den er so stolz war, dass er von allen mit »Doktor« oder »Reverend« angeredet werden wollte. Sogar von seiner Frau und seinen Kindern. Wie krank war das denn?

Aber jetzt wollte sie nicht an ihn denken.

Sie hatte weitaus größere Probleme als einen an Selbstüberschätzung leidenden Prediger, dachte sie bitter, den Blick auf die frei liegenden Dachbalken über ihr geheftet. Durch die offenen Fenster der Blockhütte hörte sie den einsamen Schrei einer Eule. Er übertönte das immerwährende Rauschen der Brandung, die keine Viertelmeile entfernt gegen die Klippen schlug.

Monica warf einen Blick auf ihre Uhr. Fast Mitternacht.

Die anderen Betreuerinnen würden sich in der Bucht versammeln und dort auf sie warten. Sie alle waren – genau wie sie selbst – Betreuerinnen im Camp Horseshoe und echte Zicken, jede einzelne. Sie hasste sie alle, und sie fragte sich, warum sie sich einer von ihnen anvertraut hatte. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Ja, Bernadette Alsace konnte ein Geheimnis für sich behalten, zumindest hoffte Monica das, dennoch hätte sie das sportliche Mädchen mit dem messerscharfen Verstand und der noch schärferen Zunge niemals einweihen dürfen. Zumal es da noch Bernadettes jüngere Schwester Annette gab. Wie um alles auf der Welt war diese mickrige Schwätzerin an einen so verantwortungsvollen Job gekommen? Kaum älter als die Kids, die sie zu beaufsichtigen hatte, drückte sich Annette bei den Schlafhütten und dem Empfangsgebäude herum, die Ohren gespitzt, um nur ja nicht den neuesten Klatsch und Tratsch zu verpassen. Um ehrlich zu sein, machte Annette mit ihren großen Augen und dem ach so unschuldigen Lächeln ihr Angst.

Was für ein Freak!

Ein weiterer Blick auf die Uhr. Mist, sie musste sich dringend auf die Socken machen.

Monica spürte, wie sich ihre Stimmung veränderte, von schlecht zu grottenschlecht abrutschte, aber sie konnte es nicht ändern.

Sie war schwanger gewesen, hatte Tyler die Nachricht überbracht, dass er Vater werden würde – ob es ihm gefiel oder nicht. Hatte insgeheim gehofft, er würde seine Haltung ändern, wenn er davon erfuhr, würde sie lieben und heiraten. Sie schluckte. Das war vor zwei Wochen gewesen. Inzwischen war alles anders. Sie hatte angefangen zu bluten und Krämpfe bekommen … und jetzt war nichts anderes mehr in ihr als tiefe Trauer.

Sie hatte nicht vorgehabt, schwanger zu werden, bei Gott nicht, aber es war nun mal passiert. Und obwohl sie sich nicht hatte vorstellen können, ein Baby zu bekommen, geschweige denn großzuziehen – dafür war sie doch noch viel zu jung! –, war sie enttäuscht gewesen über die Fehlgeburt, die ihre romantischen Träume von einem Leben mit Tyler auf einen Schlag zerstört hatte. Er sah so gut aus mit seinem dichten braunen Haar, dem kantigen Kinn und den Augen, die die Farbe von Stahl hatten …

Strotzend vor Leben, sportlich, bereit für jedwede Herausforderung, war er alles, was sie sich je gewünscht hatte, und dann bekam sie auch noch ein Baby von ihm …

Kein Baby. Tränen traten in ihre Augen, aber sie drängte sie zurück und redete sich ein, dass es besser so war. Jetzt konnten sie beide aufs College gehen und … und Tyler kon