: Amanda McCabe, Gail Ranstrom
: Historical Exklusiv Band 64 Zwischen Verlangen und Gefahr
: Cora Verlag
: 9783733768232
: Historical Exklusiv
: 1
: CHF 5.30
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

I WILDEN MEER DER LEIDENSCHAFT von MCCABE, AMANDA
Bianca glaubt zu träumen, als der Kapitän der berüchtigten 'Calypso' ihre Taverne auf der Karibikinsel Santo Domingo betritt. Balthazar Grattiano - der Mann, den sie töten muss! Biancas einzige Chance auf Vergeltung scheint, sich als blinde Passagierin auf die 'Calypso' zu schleichen. Doch was sind ihre Rachepläne gegen die glühende Sehnsucht, die Balthazar mit seinen leidenschaftlichen Küssen in ihr weckt?
DER KUSS IM KRISTALL von RANSTROM, GAIL
Aletheas Tante, die Wahrsagerin Madame Zoe, ist tot - dahingemeuchelt von einem gemeinen Schurken! Einziger Hinweis auf den Täter ist eine Schmucknadel mit einem Raben. Um den Mörder anzulocken, gibt Alethea sich als Madame Zoe aus. Da entdeckt sie, dass der Rabe das Wappentier von Rob McHugh, dem Earl of Glenross, ist. Alethea ist schockiert! Schließlich fühlt sie sich wie magisch zu dem attraktiven Gentleman hingezogen ...



<p>Amanda McCabe schrieb ihren ersten romantischen Roman - ein gewaltiges Epos, in den Hauptrollen ihre Freunde - im Alter von sechzehn Jahren heimlich in den Mathematikstunden. Seitdem hatte sie mit Algebra nicht mehr viel am Hut, aber ihre Werke waren nominiert für zahlreiche Auszeichnungen unter anderem den RITA Award. Mit einer Menagerie von zwei Katzen, einem Mops und einem dickköpfigen Zwergpudel, lebt sie in Oklahoma. Sie nimmt Tanzunterricht, sammelt kitschige Reiseandenken und schaut sich gerne Kochsendungen an, obwohl sie gar nicht selber kocht.</p>

PROLOG

Venedig, im Jahre 1525

Er war es tatsächlich.

Bianca Simonetti spähte durch einen winzigen Spalt im Vorhang vor dem schmalen Fenster ihrer Kammer hinunter zu dem jungen Mann, der auf der engen Gasse stand. Obwohl sie lediglich sein perlenbesetztes Barett aus rotem Samt und seine glänzenden, schulterlangen dunklen Haare sah, wusste sie, dass er es war. Balthazar Grattiano.

In den vergangenen fünfzehn Jahren ihres jungen Lebens hatte sie noch nie jemanden wie ihn getroffen, der ihr Herz so in Aufruhr versetzte. Es pochte laut in ihrer Brust, und das Blut rauschte ihr in den Ohren. Ein heißes, aufregendes Gefühl durchströmte sie bis in die Fingerspitzen, wenn sie ihn nur anschaute.

Sie wusste, dass sie bei Weitem nicht das einzige weibliche Wesen in Venedig war, auf das er eine solche Wirkung ausübte. Über seine dunklen grün-goldenen Augen, seine muskulösen Schultern und die markante Wölbung in seinen engen Hosen tuschelten errötende Frauen in der ganzen Stadt, von den Salons der Patrizier bis hin zu den beiden Freudenhäusern. Auch Bianca hatte schon viel über ihn gehört, denn alle diese Frauen, ob Adlige oder Hure, kamen mit ihren geheimen Wünschen zu ihrer Mutter.

Maria Simonetti, die schon seit Langem verwitwet war und ihren eigenen Hausstand führte, war die beste Wahrsagerin und Tarotkarten-Deuterin in Venedig. Natürlich konnte sie ihr Gewerbe nicht offen ausüben; Venedig war zwar nicht ganz so streng von der Inquisition überwacht wie Madrid, doch wollte niemand das Risiko eingehen, der Hexerei beschuldigt zu werden. So war das Untergeschoss von Marias Haus an einen Schneider und einen Perückenmacher verpachtet, während sie selbst der Wahrsagerei in einem verborgenen und diskret verhängten Hinterraum nachging.

Doch jedermann in der Stadt wusste stillschweigend über Marias Talent Bescheid. Besonders die Frauen. Sie kamen, um einen Blick auf ihre Zukunft zu erhaschen, Genaueres über ihre Ehemänner, Geliebten und Geschäfte zu erfahren. Sie kamen in Tränen, voller Hoffnung, manchmal sogar beschwingt und glücklich. Und häufig kamen sie mit flehentlichen Fragen über Balthazar Grattiano. Bianca, die so diskret im Hintergrund saß, beachteten sie nie, und so kam es, dass sie in alle Geheimnisse eingeweiht war.

Balthazar war gut aussehend, einer der attraktivsten Männer Venedigs. Um das zu wissen, reichte ein Blick auf ihn aus. Er war vermögend, denn er war der einzige Sohn des unermesslich reichen und mächtigen Ermano Grattiano. Balthazar war neunzehn, also im heiratsfähigen Alter und erwachsen genug, um die Verantwortlichkeiten eines patrizischen Edelmannes zu übernehmen. Doch er schien nicht geneigt, die an ihn gestellten Erwartungen zu erfüllen und zog es vor, seine Zeit mit Kurtisanen, Glücksspielen oder Trinken zu verbringen. Seine schockierendste Beschäftigung von allen bestand indes darin, den Schiffbau im Arsenal, der Schiffswerft von Venedig, zu beobachten.

All dies kam Bianca zu Ohren, genauso wie das Getuschel hinter vorgehaltener Hand über seine „Leidenschaftlichkeit“ im Schlafgemach, seine Undurchschaubarkeit und Unerreichbarkeit. Sie hörte die verlegenen, flehenden Fragen – würde er sie eines Tages zur Frau nehmen? Aus ihr seine offizielle Mätresse machen?

Doch Bianca kannte mehr von Balthazar als sein gutes Aussehen, seine Reichtümer und seine Fähigkeiten als Liebhaber. Sie sah in seine leuchtenden grünen Augen und erblickte darin eine Sehnsucht ähnlich der ihren. Eine tiefe, unendliche Traurigkeit.

Sie hatte die Begabung ihrer Mutter nicht geerbt. Die Karten waren für sie lediglich bunt bemalter Karton, die Zukunft ein unbeschriebenes Blatt. Doch seit ihrer frühesten Kindheit w